Chronische Schmerzen

 

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Migräne und Neurotransmitter

Botenstoffe steuern die Arbeit des Gehirns.

Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe des Gehirns. Sie sind an vielfältigen Prozessen innerhalb des Gehirn beteiligt, z. B. an der Impulsübertragung von Nervensignalen, an der Weitstellung oder Engstellung der Blutgefäße, an der Auslösung von Schmerzsignalen uvm. Besondere Bedeutung haben folgende Substanzen:
  • Adrenalin, Noradrenalin
  • Endorphine
  • Histamin
  • Prostaglandine
  • Serotonin (5-Hydroxytryptamin, 5-HT)

 

Schmerzhemmung und Schmerzempfindungen werden vielfältig beeinflusst.

Adrenalin und Noradrenalin werden vermehrt bei Stress ausgeschüttet. Sie haben Einfluss auf die Weite der Blutgefäße. Wie eine Stressreaktion abläuft, können Sie hier nachlesen. Endorphine werden oft als körpereigenes Morphium bezeichnet. Sie haben eine schmerzhemmende Wirkung. Histamin spielt eine Rolle bei Entzündungsreaktionen und Allergien. Es weitet die Blutgefäße. Prostaglandine haben ebenfalls Einfluss auf Entzündungsreaktionen und Schmerzen. Durch ASS (Acetylsalicylsäure) werden Prostaglandine gehemmt.

 

Serotonin hat in vielen Bereichen Einfluss auf das Geschehen im Körper.

Ganz besonders wichtig ist das Serotonin bei der Entstehung der Migräne. Serotonin wirkt an vielen Stellen im Körper. In Lunge und Niere verengt es kleine und kleinste Arteriolen, im Bereich der Skelettmuskulatur dagegen weitet es die Arteriolen. Es beeinflusst die Kontraktionskraft und die Schlagfrequenz des Herzmuskels, wirkt sich auf den Muskeltonus des Magen-Darm-Traktes, der Bronchien und (in geringerem Umfang) der Gebärmutter aus. Als Botenstoff im Gehirn ist Serotonin an vielen Prozessen beteiligt, u.a.
  • Einfluss auf Stimmung,
  • Schlaf-Wach-Rhythmus,
  • Nahrungsaufnahme,
  • Schmerzwahrnehmung
  • Körpertemperatur

 

Bei einer Migräneattacke befindet sich vermehrt Serotonin im Blutkreislauf.

In der Migräneforschung wurde entdeckt, dass während einer Migräneattacke mehr Serotonin im Blutkreislauf befindet, als normalerweise. Wurde Betroffenen während einer Migräneattacke Serotonin gespritzt, so kam es zu einer Unterdrückung des Migränekopfschmerzes. Das führte dazu, dass die Forschung sich ausgiebig mit dieser Substanz beschäftig hat. Gespeichert wird Serotonin im Körper in den Blutplättchen, den Thrombozyten. Im Falle einer Migräneattacke wird dann vermehrt Serotonin freigesetzt. Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) beeinflussen den Blutspiegel des Serotonins. Die Schwankungen des monatlichen Zyklus wirkt sich auf den Serotoninblutspiegel aus. Auch Rotwein kann zu einer vermehrten Freisetzung von Serotonin führen.

 

Sumatriptan wirkt gezielt gegen Migräne.

Diese Erkenntnisse sind in die Entwicklung der neuen Migränemedikamente eingeflossen. Sumatriptan, ein neues Migränemedikament, ähnelt in seiner Struktur dem Serotonin. Es bindet sich ganz gezielt an speziellen Serotoninrezeptoren in den Hirngefäßen und wirkt dort gezielt gegen den Migränekopfschmerz.

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