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Das
Schmerzverhalten steht im Mittelpunkt. |
Positive
und negative Reaktionen auf Schmerzen können das Schmerzverhalten des Betroffenen
verändern. Auch das ist ein Lernprozeß, in dessen Mittelpunkt das sichtbare
Schmerzverhalten des Patienten steht. Diese hier beschriebenen Mechanismen kommen in der
Praxis sehr häufig vor. Man sollte sie berücksichtigen. Eine ausschließliche Erklärung
von Schmerzen aufgrund dieser Phänomene ist aber nicht sinnvoll und verbirgt einige
Gefahren. Man sollte nicht mögliche organische Ursachen von Schmerzen übersehen. |
Vermehrte
Aufmerksamkeit. |
Beispiel
1: Reagieren Arzt und medizinisches Personal, Angehörige und Freunde mit Trost und
vermehrter Aufmerksamkeit auf die Schmerzen eines Patienten, so ist das eine positive
Reaktion. Hat sich ein Schmerzpatient bereits in eine soziale Isolierung begeben und
leidet unter dem Mangel an Zuwendung, so kann er diese durch entsprechende
Schmerzäußerungen erhalten. Das bedeutet aber auch, daß der Patient vermehrt unter
Schmerzen leidet. |
Ausbleibende
Belohnung. |
Beispiel
2: Bleibt die Belohnung durch erhöhte Zuwendung aus, so werden auch die Schmerzen
seltener. Das kann z. B. im Urlaub geschehen, wenn der Betroffene alleine in Urlaub fährt
und der Partner, der ihn sonst tröstet, zu Hause bleibt. |
Vermeidung
durch Passivität. |
Beispiel
3: Vermeidungsverhalten - der Betroffene verhält sich so passiv wie möglich, um einen
Schmerzreiz zu vermeiden. |
Abhängigkeit
von Medikamenten. |
Beispiel
4: Medikamenteninduzierter Kopfschmerz z. B. wird hervorgerufen
durch den falschen Einsatz von Medikamenten. Der Betroffene nimmt schon bei leichten
Kopfschmerzen ein Schmerzmittel ein. Der Kopfschmerz verschwindet. Natürlich wird der
Betroffene diesen Vorgang wiederholen, sobald erneut ein Schmerz auftritt. Das führt zu
einer immer häufigeren und schnelleren Einnahme von Medikamenten und zu verstärkten
Schmerzen. |
Exzessives
Training. |
Beispiel
5: Vermeidungsverhalten, das aktiv versucht, Schmerzen zu verhindern. Das ist z. B. durch
vermehrten Ausdauersport möglich, bei dem körpereigene
Endorphine das Schmerzempfinden beeinflussen. Exzessives und häufigeres Training zur
Vermeidung von Schmerzen kann eine Verhaltensweise von Schmerzpatienten sein. Top |
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