Chronische Schmerzen

 

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Quo vadis Schmerztherapie
  Der Schmerz ist wie ein Messer. Er sticht in den Körper und schneidet immer neue Stücke heraus. Viele Schmerzpatienten sagen, daß es für ihre Leiden keine Worte gibt, höchstens Bilder. Bilder, die immer das gleiche aussagen: Stetiges Auflösen des Selbst, körperlich wie auch geistig und seelisch, wobei der Schmerz der Agonist ist.

 

Der Hippokratische Eid... Mancher kennt die Inhalte des Hippokratischen Eides, wie " Ich will zu Nutzen und Frommen der Kranken eintreten.... ich werde sie bewahren vor Schaden.....

 

Sind bis zu 95 % der Tumorschmerzen zu verhindern? Irgendetwas ist aus dem Ruder gelaufen, denn hunderttausende von Patienten leiden dauerhaft an Schmerzen, obwohl bekannt ist, daß wirkungsvoll ca. 90 bis 95 Prozent aller Patienten mit Tumorschmerzen keine starken bis unerträglichen Schmerzen aushalten müßten, wenn sie nur richtig und effektiv analgetisch behandelt würden.

 

Dealer und Schmerzpatient stehen rechtlich gesehen "auf einer Stufe". Es ist ein gesellschaftlicher und gesundheitspolitischer Skandal, daß dieser zentralen Aufgabe, Schmerzen zu lindern, nicht Rechnung getragen wird. Hierfür gibt es Ursachen und Gründe. Die BtMVV z. B. hat jahrelang das Klima vergiftet und die Schmerztherapie mit Opioiden diskriminiert. Die BtMVV ist zwar im Februar ´98 ein wenig entschärft worden, aber Ärzte haben immer noch den Eindruck, sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie Schmerzen lindern wollen.

 

Eine Therapie mit Morphin macht nicht süchtig. Seit Jahren zeigen Schmerztherapeuten auf, daß ein Morphinbehandlung mit fast hundertprozentiger Sicherheit nicht süchtig macht. Dennoch geistert diese Meinung immer noch in vielen Köpfen herum. Patienten, die mit einem BtMVV Rezept in die Apotheke kommen, klagen immer noch über diskriminierende Fragen und Blicke und über Ratschläge wie "Das sollten Sie lieber nicht nehmen".

 

Unzureichende Behandlung macht krank. Im Widerspruch dazu belegen Schmerztherapeuten seit Jahren, daß sich bei unzureichender Behandlung der Schmerz zu einer eigenständigen Krankheit entwickeln kann.

 

Als Konsequenz hätte schon längst eine bessere Ausbildung angeboten werden müssen mit einer entsprechenden ärztlichen Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie". Das ist inzwischen 1996 vom Ärztetag beschlossen worden, aber bis heute haben 7 von 17 Landesärztekammern diese noch nicht eingeführt.
Die Tabelle zeigt, wann die Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie" von den jeweiligen Ärztekammern eingeführt wurden.
Landesärztekammer Stand der Einführung
Baden-Württemberg Seit dem 1.3.98
Bayern Noch nicht eingeführt
Berlin Noch nicht eingeführt
Brandenburg Noch nicht eingeführt
Bremen Seit April 98
Hamburg Seit 4.5.98
Hessen Noch nicht eingeführt
Mecklenburg-Vorpommern Seit 9.1.97
Niedersachsen Seit 1.10.97
Nordrhein Noch nicht eingeführt
Rheinland-Pfalz Seit 2.1.98
Saarland Noch nicht eingeführt
Sachsen Seit 1.8.97
Sachsen-Anhalt Am 19.4.98 beschlossen
Schleswig-Holstein Eingeführt
Thüringen Seit Juni 97
Westfalen-Lippe Noch nicht eingeführt
Wenn die Schätzung stimmt, daß ca. 2000 bis 3000 Menschen jährlich Selbstmord aufgrund von unerträglichen Schmerzen begehen, dann ist der Begriff Skandal noch ein ganz freundliches Wort.

 

Schmerz zerstört die Menschenwürde. Indem der Schmerz den Menschen Stück für Stück zerschneidet, wird ebenso Stück für Stück seine Würde abgeschnitten. Weil die betroffenen Menschen oft nicht mehr selbst für sich eintreten können, muß ein jeder in der Gesellschaft an seinem Platz mithelfen, die Würde des Menschen zu erhalten.

 

Fachlicher Rat: Einige Adressen für Ärzte, die sich um fachlichen Rat bemühen:
  • Verband Deutscher Ärzte für Algesiologie, Berufsverband Deutscher Schmerztherapeuten, Jakobikirchhof 9, 20095 Hamburg
  • Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie Kontaktadresse: Professor Michael Zenz, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum
  • Schmerztherapeutisches Kolloquium e.V., Hainstr. 2, 61476 Kronberg / Ts
  • Deutsche Gesellschaft für Algesiologie - Deutsche Gesellschaft für Schmerzforschung und Schmerztherapie e.V., Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
  • Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, Josef-Stelzmann-Str. 9, 50924 Köln

 

Hilfe für Patienten: Hier finden Patienten Rat:
  • Bundesverband, Deutsche Schmerzhilfe e.V., Sietwende 20, 21720 Grünendeich
  • Deutsche Schmerzliga e.V., Hainstr. 2, 61476 Kronberg, Telefon: 0700 / 375 375 375, Fax: 0700 / 375 375 38, Internet: www.dsl-ev.de
  • Hilfe für medikamentenabhängige, Schmerzkranke e.V., Ascherfeld 11, 28757 Bremen

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