Sportmedizin

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PECH - Soforthilfe bei Sportverletzungen
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Bänderriss

Kurzinfo:

Bänderriss

Symptome

Je nach Schwere der Verletzung unterschiedlich: Bluterguss, Schwellung, schmerzbedingte Bewegungseinschränkung, instabiles Gelenk.

Wann zum Arzt?

Bei Verdacht sofort.

Therapie

Sofortmaßnahmen der PECH-Regel. Operation. Konservativer Therapie mit Ruhigstellung mittels Stützverband, Taping oder Gips zwischen 3 bis 6 Wochen. Frühzeitige Bewegungsübungen. Kontinuierliches Muskeltraining.

Inhaltsübersicht:
Symptome und Unfallursachen
Therapie

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Symptome und Unfallursachen

Infos über Aufbau und Funktion von Bändern hier.

Bänder dienen der Stabilität und der Bewegungsführung eines Gelenkes. Wird ein Gelenk über das physiologische Maß hinaus belastet und überstreckt, so können Bänder reißen.

 

Fallbeispiel:

Das Standbein eines Fußballspielers ist fixiert, wenn er mit seinem Körpergewicht das Bein belastet. Trifft ihn in diesem Moment ein anderer Spieler, z. B. mit dem Stollenschuh oder dem Knie an der Außenseite, so kann das fixierte Gelenk nicht ausweichen. Das Schienbein erfährt  durch die Wucht des Aufpralls eine Drehbewegung nach innen. Eine Verletzung bei einem der beiden Kreuzbänder im Kniegelenk wäre die Folge.

 

Die Stabilität des Gelenkes ist nicht in jedem Fall beeinträchtigt.

Dabei können einige Fasern des Bandes oder das gesamte Band verletzt sein. Je nach Schweregrad werden unterschieden:
  • Grad I: Unvollständiger Bänderriss, bei dem einige wenige Faser durchtrennt wurden. Das Gelenk bleibt stabil.
  • Grad II a: Es sind weniger als 50 Prozent der Fasern eines Bandes gerissen. Das Gelenk bleibt stabil.
  • Grad II b: Es sind mehr als 50 Prozent der Fasern zerrissen: Das Gelenk wird instabil.
  • Grad III: Alle Fasern des Bandes sind gerissen. Das Gelenk wird instabil.

 

Gelenkergüsse entstehen, wenn die verletzten Bänder in das Gelenk bluten.

Bei einem Bänderriss kommt es zu mehr oder weniger starken Einblutungen in das umliegende Gewebe. Es bildet sich ein Bluterguss. Ist ein Band betroffen, das durch ein Gelenk verläuft (z. B. die Kreuzbänder des Kniegelenks), so kommt es zu Einblutungen in das Gelenk. Als Folge von Bandverletzungen können sich Knorpelschäden entwickeln.

 

Es treten bewegungsabhängige Schmerzen auf.

Im Sport kommen Bandverletzungen häufig im Bereich von Sprunggelenk, Knie, Ellenbogen, Handgelenk und Schulter vor. Folgende Symptome weisen auf eine Bandverletzung hin:
  • Bluterguss, Schwellung und Schmerzempfindlichkeit im betroffenen Bereich
  • Blutung in das Gelenk
  • bewegungsabhängige Schmerzen
  • Je nach Ausmaß der Bandverletzung Instabilität des Gelenk

 

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Therapie

Zunächst muss das genaue Ausmaß der Verletzung festgestellt werden.

Direkt bei Auftreten der Verletzung sollten die Maßnahmen der PECH-Regel angewandt werden. Danach werden weitere Maßnahmen getroffen. Als erstes muss eine Untersuchung das genaue Ausmaß der Verletzung klären. Dazu gehören Röntgenaufnahmen des Gelenks, evt. auch gehaltene Röntgenaufnahmen in einer bestimmten Stellung. Häufig wird, wegen der starken Schmerzen unter Narkose, die Gelenkstabilität bei bestimmten Bewegungen untersucht. Bei großen Gelenken, z. B. dem Kniegelenk, wird häufig eine Gelenkspiegelung, die sogenannte Arthroskopie durchgeführt. Sie ermöglicht auch operative Rekonstruktionen, ohne dass das Gelenk geöffnet werden muss. Eine Magnetresonanztomographie (NMR) ermöglicht eine sehr gute Beurteilung der Bänder und zeigt auch Begleitverletzungen, z. B. die Beteiligung von Menisken oder Knorpelschäden an.

 

Es gibt vielfältige, operative Möglichkeiten, die aber nicht immer eingesetzt werden können.

Die Therapiemaßnahmen richten sich nach Art und Ausmaß des Schadens. Es gibt bisher keine eindeutigen Standards, die festlegen, wann konservativ oder operativ behandelt wird. Operative Eingriffe sind immer auch von der Qualifikation und der Erfahrung des Arztes abhängig. Weitere Entscheidungskriterien für eine operative Therapie sind:
  • Alter
  • Gelenkstabilität
  • mögliche Gelenkarthrose
  • sportliche Zielsetzung
  • Akzeptanz des Betroffenen

Als operative Maßnahmen kommen offene Operationen am Gelenk und minimalinvasive Operationen mit Hilfe eines Arthroskops in Frage. Dabei können Bänder genäht oder entfernt und durch andere Materialien ersetzt werden. Das kann auch bei teilweiser Entfernung von Bandmaterial geschehen.

 

Bei älteren Menschen und bei Vorschädigungen wird oft konservativ Behandelt.

Die konservative Therapie wird bei Überdehnungen und Teilrissen empfohlen, wenn davon ausgegangen werden kann, dass sich die Instabilität des Gelenkes durch die Muskeln ausgleichen lassen. Auch wenn das Gelenk bereits von einer Gelenkarthrose betroffen ist, wird auf die konservative Therapie zurückgegriffen. Ältere Risse sollten ebenfalls nicht operativ behandelt werden. Betroffene, die über 50 bis 60 Jahre alt sind, werden ebenfalls selten operiert.

 

Die kontinuierliche Kräftigung der Muskulatur ist unerlässlich für ein stabiles Gelenk.

Konservative Maßnahmen beinhalten frühzeitige Bewegungsübungen bei Schmerzfreiheit, das Anlegen eines Stützverbandes mittels elastischer Binden oder ein Taping oder eines Gipsverbandes für die Dauer von 3 bis 6 Wochen je nach Typ, Schwere und Ort der Verletzung. Ein konsequentes und andauerndes Muskeltraining ist bei der konservativen Therapie unbedingt erforderlich, um das Gelenk zu stabilisieren. Häufig wird dieses Muskeltraining von den Betroffenen nicht dauerhaft und oft auch nicht richtig eingesetzt. Viele stellen das Training auch ein. Dann wird das Gelenk erneut instabil, denn nur die Muskulatur hält das Gelenk stabil. Meistens wird auch das Tragen von gelenkstabilisierenden Orthesen empfohlen. Orthesen sind häufig teuer und werden von den Betroffenen als störend und lästig empfunden, weshalb sie oft nicht konsequent getragen werden. Bei Teilrissen und wenn die begleitenden Maßnahmen eingehalten werden, werden die Heilungsaussichten mit Hilfe der konservativen Therapie positiv beurteilt.

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