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Kurzinfo:
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Prellungen
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Symptome
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Sofortiger, heftiger Schmerz, Schwellung, Bluterguss, Druckschmerz,
Gelenkerguss, Missempfindungen, Taubheit, Bewegungseinschränkung,
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Wann zum Arzt?
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Außer bei geringfügigen Hautprellungen sollte jede Prellung von Arzt
untersucht werden.
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Therapie
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PECH-Regel sofort anwenden.
Abschwellende Salbenverbände, Antiphlogistika, Fibrinolotika, in den ersten Tagen
Muskelrelaxantien. Krankengymnastik, Ultraschalltherapie. Bei großen Blutergüssen evt.
Punktion oder operative Ausräumung mit Drainage.
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Komplikation:
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Muskelkompressionssyndrom mit Gefahr einer bleibenden Schädigung.
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Wichtig:
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Jeder Sportler sollte auf seinen Tetanusschutz achten. Alle 10 Jahre
auffrischen.
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Inhaltsübersicht:
Symptome
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Symptome
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Blut- und Lymphgefäße werden zerquetscht und Flüssigkeit tritt in
das Gewebe aus.
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Prellungen (Kontusion) entstehen durch direkte, stumpfe Gewalteinwirkung.
Dabei wird die Hautoberfläche nicht durchtrennt und bleibt intakt. Je nachdem, wo die
Prellung liegt, wird das weiche Gewebe direkt gegen härtere Gewebestrukturen, z. B.
Knochen oder Gelenkkapseln gedrückt
und zusammengequetscht. Es kann aber auch durch seitwärts wirkende Scherkräfte zu
Verschiebungen des weichen Geweben gegenüber Knochen kommen. In beiden Fällen bewirkt
das eine Zerreißung von kleinsten, manchmal auch mittelgroßen, Blutgefäßen. Auch Lymphgefäße können betroffen sein.
Weil die Haut intakt bleibt, bluten die Gefäßrisse nach innen in die Zellzwischenräume.
Es bildet sich ein Bluterguss (Hämatom). |
Die Haut wird blau und schwillt an.
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Je nach dem Ort der Gewalteinwirkung werden folgende Formen der Prellung
unterschieden:
- Hautprellung
- Muskelprellung
- Gelenkprellung
- Knochenprellung
- Nervenprellung
- Prellung innerer Organe
Bei Hautprellungen bilden sich in der Unterhaut klar umschriebene, gelegentlich aber
auch großflächige Blutergüsse. Die Haut wird blau und schwillt an.
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Muskelprellungen sind sehr schmerzhaft.
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Die Muskelprellung ist eine typische Sportverletzung. Dabei bildet sich
der Bluterguss zwischen den einzelnen Muskelfasern
oder direkt unterhalb der Muskelfaszie.
Die Muskelpressung ist sehr schmerzhaft. Der Schmerz setzt sofort ein. Es kann ein
Lähmungsgefühl auftreten. Die Beweglichkeit ist schmerzhaft eingeschränkt. Bei
größeren Schwellungen kann sich eine Muskelverhärtung bilden. |
Bei Gelenkprellungen bildet sich oft ein Gelenkerguss.
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An Armen und Beinen kommt es am Knie-, Sprung- und Schultergelenk im Sport
besonders häufig zu Gelenkprellungen. Meistens ist das Unterhautfettgewebe, das direkt
über dem Gelenk liegt, mitbetroffen. Dort bilden sich Blutergüsse. Es können, damit
verbunden, auch Gefäße in der Gelenkkapsel
verletzt sein, die in das Gelenk hineinbluten. Der so entstehende Gelenkerguss drückt die
Gelenkkapsel auseinander. Es kommt zu einer begleitenden Entzündung und Verdickung.
Gelenkergüsse sind schmerzhaft und führen nicht selten zu einer längeren
Funktionsbeeinträchtigung. |
Der starke Schmerz bei Knochensprellungen hält nur wenige Minuten an.
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Bei einer Knochenprellung sind meistens Stellen betroffen, wo der Knochen
nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt ist, etwa des Schienbein oder am Kopf. Durch die
Gewalteinwirkung kommt es zu Zerreißungen von Knochenhautgefäßen. Das führt zur
Bildung eines Blutergusses zwischen Knochen und Knochenhaut. Die Knochenhaut ist eines der
schmerzempfindlichsten Gewebe des Körpers. Deshalb sind Knochenprellungen extrem
schmerzhaft. Allerdings hält der starke Schmerz nur wenige Minuten an. |
Nervenprellungen können zu langanhaltenden Missempfindungen führen.
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Nervenprellungen sind eher selten im Sport, können allerdings vorkommen.
Dabei werden Nerven kurzzeitig eingeklemmt. Das geschieht meistens an Stellen, wo
Nerven über hervorstehenden Körperstellen, z. B. Gelenken, verlaufen. Bei einer Prellung
des Ellenbogengelenks an der Stelle, wo der Unterarmnerv verlauft, er wird auch als
"Musikantenknochen" bezeichnet, schießt ein elektrisierender, heftiger Schmerz
in den Unterarm. Meistens verschwinden die begleitenden Empfindungsstörungen und
Bewegungseinschränkungen nach wenigen Minuten. Es kann aber in schweren Fällen auch zu
Nachwirkungen von 4 bis 6 Wochen kommen. |
Prellungen innerer Organe sind sehr ernste Verletzungen.
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Insbesondere bei Mannschaftssportarten kann es zu Prellungen von inneren
Organen kommen. Diese seltene Form der Prellung geschieht meistens, wenn Zusammenstöße
oder Stürze unvorhersehbar und überraschend kommen. Dann können z. B. die Nieren,
Leber, Milz oder Darm betroffen sein. Prellungen innerer Organe sind oft schwer zu
erkennen. Dennoch sind es schwere Verletzungen. Die Betroffenen sollten, bei Verdacht,
sofort den Sport unterbrechen und gründlich ärztlich untersucht werden. |
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Unfallursachen
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Fallbeispiele:
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- Der "Pferdekuss" ist eine bekannte Form der Muskelprellung bei
Fußballspielern. Während einer Abwehraktion trifft das Knie eines Spielers den
Oberschenkel des Gegners. Das Ausmaß der sofort einsetzenden Schwellung weist auf eine
schwere Weichteilverletzung.
- Während eines Sprungwurfs beim Handball kommt es durch einen Fehler in der
Bewegungsausführung zu einer Kniegelenkprellung.
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Bei Übermüdung oder Konzentrationsmangel ist die Gefahr besonders
groß.
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Neben diesem Fallbeispiel gibt es typische Verletzungsvorgänge für
Prellungen im Sport, z. B. Aufprall von Körperteilen auf den Boden, die Wand oder
Sportgeräte infolge von Stürzen oder durch Fehler in der Bewegungsausführung oder durch
einen Zusammenstoß von Spielern. Auch Körpertreffer durch Bälle, Schläger oder
Wurfgeräte, etwa beim Fußball, Squash u.ä., können zu Muskelprellungen führen. |
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Therapie
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PECH-Regel sofort anwenden.
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Ziel der Erstbehandlung von Prellungen ist es, das Austreten von Blut und
Lymphe in das umliegende Gewebe zu verhindern. Daher stehen gefäßverengende Maßnahmen
nach der PECH-Regel im Vordergrund. Die sofortige
Anwendung von Kälte, Kompression und Hochlagerung verhindert häufig größere
Blutergüsse und führen zu einer Verkürzung der sportlichen Ausfallzeit. Die sportliche
Tätigkeit sollte nach Anlegen eines Kompressionsverbandes nicht wieder aufgenommen
werden. Durch eine Wiederaufnahme des Sport würde es erneut zu einer
Durchblutungssteigerung kommen, die eine weitere Schwellungen und Gefäßschädigungen
herbeiführen würde. |
Röntgen und Ultraschall geben Auskunft über die Schwere der
Prellung.
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Die weitere Behandlung richtet sich nach Ort und Schwere der Verletzung.
Der betroffene Bereich sollte auf Hautverletzungen (Schürf-,
Riss- oder Platzwunden) untersucht werden, um eine
Infektionsgefahr zu vermeiden. Bei Verdacht ist der Tetanusschutz zu prüfen. Um eine
knöcherne Beteiligung auszuschließen, sollte das betroffene Gebiet geröntgt werden. Mit
Hilfe von Ultraschalluntersuchungen kann die Schwellung genau beobachtet und der Verlauf
der Hämatombildung beurteilt werden. Ultraschall wird bei ausgedehnten Blutergüssen auch
gerne zur Verlaufsbeobachtung eingesetzt, um die Heilungsfortschritte zu überwachen. |
Abschwellende, entzündungshemmende und fibrinolytische Medikamente
unterstützen die Heilung.
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Normalerweise werden die Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe innerhalb
eines Zeitraums von 3 bis 10 Tagen absorbiert. Dieser Vorgang wird durch abschwellende
Salbenverbände unterstützt. Häufig werden Antiphlogistika, das sind Medikamente mit
entzündungshemmender Wirkung, eingesetzt und Fibrinolytika verabreicht. Fibrinolytika
sind Medikamente, die das im Bluterguss geronnene Blut verflüssigen helfen. So kann der
Bluterguss schneller abgetragen werden. Die Antiphlogistika werden häufig nur in den
ersten 2 bis 3 Tagen notwendig, wohingegen die Fibrinolytika, je nach Schwere der
Symptomatik, bis zu drei Wochen verabreicht werden. Zu Beginn der Behandlung werden auch,
vorwiegend Nachts, Muskelrelaxantien angewandt, die die Muskelspannung herabsetzten und so
den Druck im Muskelgewebe verringern. |
Bei Leistungssportlern wird oft eine Ultraschalltherapie angewandt.
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Krankengymnastik ist sinnvoll. Solange Schmerzen bei der Belastung
bestehen, sollte die Belastung reduziert werden. Bei Sportlern, die möglichst schnell
wieder fit sein müssen (oder wollen), wird eine Ultraschalltherapie angewandt. Die
Schallwellen erzeugen eine mechanische Vibration und haben auch eine wärmende Wirkung.
Dadurch entsteht sozusagen einen "Mikromassage" im betroffenen Gewebe. Die
Ultraschalltherapie dringt bis in eine Tiefe von ca. 8 Zentimetern vor. Sie löst
Verklebungen, steigert die Durchblutung und lockert die Muskulatur. So wird die
Regeneration des Gewebes angeregt. |
Punktionen oder Operationen sind bei großen Ergüssen sinnvoll.
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Bei sehr schweren Prellungen mit großen Blutergüssen ist eine Punktion
sinnvoll. Mit einer Nadel wird dann die Flüssigkeit abgesaugt. Es kann aber auch eine
operative Entfernung des Blutergusses notwendig sein. Dann wird auch eine Drainage gelegt,
die dafür sorgt, dass ausgetretene Flüssigkeit schnell nach außen dringen kann. |
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Komplikationen
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Anhaltender Druck zerstört das Muskelgewebe.
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Eine schwere Komplikation bei Prellungen kann das
Muskelkompressionssyndrom auftreten. Es wird auch Kompartmentsyndrom genannt. Durch den
Bluterguss kommt es zu einer langanhaltenden Drucksteigerung im Muskel. Die Blutgefäße
und Nerven werden zusammengedrückt. Dadurch kommt es zu einer mangelnden Versorgung mit
Nährstoffen und Sauerstoff. Die Folge können neuromuskuläre Ausfälle sein. Auch kann
Muskelgewebe völlig absterben und sogar durch Kalkeinlagerungen verknöchern. |
Akute Schmerzzunahme und harte Schwellungen sind Alarmzeichen.
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Ein Kompartmentsyndrom äußert sich in einer akuten Zunahme des Schmerzes
mit einer harten Schwellung der Haut, die auf Druck empfindlich reagiert. Die
Muskelfunktion ist eingeschränkt. Passive Dehnung ist schmerzhaft. Es kann zu
Missempfindungen kommen. |
Es muss sofort operiert werden, dann ist die Prognose gut.
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Rasches Handeln ist erforderlich. Das Kompartmentsyndrom muss operativ
behandelt werden. Die Muskelfaszie wird aufgespalten und abgestorbenes Gewebe entfernt.
Bei frühzeitigem Handeln heilt der Muskel in der Regel ohne Funktionseinschränkung ab.
Wird zu lange gewartet, kann es nach der Operation zu bleibenden Muskelschädigungen
kommen.
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