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Was bewirkt Radioaktivität im Körper?
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Unsere Sinne können Strahlung nicht wahrnehmen
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Radioaktive Strahlung ist unsichtbar und lässt sich mit keinem unserer Sinne
wahrnehmen. Wir können sie weder sehen, noch hören, schmecken oder fühlen. Die
Auswirkung von radioaktiver Strahlung auf lebendes Gewebe ist aber dennoch ganz
erheblich.
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Zellen werden geschädigt
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Letztendlich geschieht bei einer Strahlenexposition immer das Gleiche:
Strahlung dringt in den Körper und damit in lebendes Gewebe ein. Jede Zelle
verfügt über einen Zellkern mit den Erbinformationen, über Zellorganellen mit
verschiedenen Funktionen und über Zytoplasma. Je nachdem, welche dieser
Strukturen von radioaktiven Isotop getroffen wird, kann es zu unterschiedlichen
Schädigungen kommen. Werden Zellorganellen getroffen, so kann. z. B. die
Eiweißsynthese in der Zelle geschädigt worden sein. Wir der Zellkern getroffen,
so ist der Bauplan der Zelle vielleicht nicht mehr vollständig und die Zelle
kann sich nicht mehr teilen. Zellen können zugrunde gehen. Sie können aber auch
so verändert werden, dass sie fehlerhaft funktionieren oder entarten und sich in
Krebszellen verwandeln. Solche Folgen können noch Jahre später auftreten. |
Beispiel Meteoriteneinschlag
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Vergleichen könnte man das in etwa mit einem
Meteoriteneinschlag in eine Stadt.
Treffer in einem Wohngebiet können leichter repariert werden und sind in ihren
Auswirkungen für die Stadt weniger schwerwiegend, als Treffer in zentralen
Bereichen der Stadt. Wird das Krankenhaus getroffen, so können Krankheiten nicht
mehr behandelt werden. Wird die Schule getroffen, so findet keine Ausbildung
mehr statt. Ein Treffer im Elektrizitätswerk legt die gesamte Energieversorgung
der Stadt lahm. |
Akute Schäden können Langzeitfolgen haben
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Medizinisch korrekter ausgedrückt vollzieht sich folgender Vorgang: In den
Körper eingedrungene Strahlung kann Teile eines Atoms oder Moleküls (die
kleinsten Bausteine, aus denen eine Körperzelle zusammengesetzt ist) aus
ihrem Verbund schleudern. Die entstandenen Bruchstücke sind dadurch ionisiert, d. h elektrisch geladen und
haben nur ein Bestreben, sich schnellstmöglich wieder zu verbinden (=
stabilisieren, neutralisieren). Dabei finden ganz selten die gleichen Partner
wieder zusammen und es kommt zu ganz neuen chemischen Verbindungen, die die
Stoffwechselaktivität und Struktur einer Zelle beeinflussen und verändern kann,
je nachdem, wo der Eingriff stattgefunden hat. Besonders empfindlich sind
Gewebe, die eine große Zellteilungsrate aufweisen, wie das von Embryonen, roten
Blutkörperchen und den Schleimhautzellen des Magen-Darm-Traktes und Zellen, die
sich in der Zellteilung befinden und vor allem der Zellkern. Ein besonders
gravierender Eingriff stellt die Veränderung des Erbgutes dar. Diese
Veränderungen sind oft für den Körper nicht mehr sinnvoll. Es gibt aber bisher
keine Erkenntnisse darüber, ob die Strahlung zielgerichtet Veränderungen in der
Zelle hervorrufen kann. Das bedeutet für unsere Anschauung, dass es viele
Möglichkeiten gibt, wie sich der Eingriff auf die Routine im Organismus
auswirkt. Es kann sein, dass eine Zelle ihre Funktion dadurch verändert. Sie
könnte auch absterben. Ein funktionierendes Immunsystem kann solche Zellen
eliminieren. Einige Zellen reparieren sich wieder, andere wiederum können sich
mit der Veränderung stark vermehren. Es besteht die Möglichkeit, das sich daraus
ein Krebs entwickelt.
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Es gibt keinen wirklichen Schwellenwert
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Im Grunde kann nicht gesagt werden, wie viel Strahlung für einen Menschen
noch verträglich ist. Es gibt keinen wirklichen Schwellenwert. (Um am Beispiel
"Meteoriteneinschlag" zu bleiben: Schon ein kleiner Meteorit kann lebenswichtige Strukturen
treffen, die nicht repariert werden können.) Einen Grenzwert oder Schwellenwert,
ab dem Strahlung schädlich ist und darunter nicht schädigt, gibt es nicht. Strahlung sollte so gering wie
möglich gehalten werden. Aus Erfahrung wissen wir: Je höher die Strahlung, desto
höher ist das Risiko für Erkrankungen. Dabei ist die einzelne Dosis ebenso von
Bedeutung, wie die Zeitspanne der Strahlenexposition. Die Organe im Körper sind
auch unterschiedlich empfindlich gegenüber Strahlung. Mit steigender
Strahlungsmenge nimmt nicht die Schwere, sondern die Wahrscheinlichkeit für eine
Schädigung oder eine Krankheit zu. Darüber hinaus können die Art der Ernährung, Genussmittel und Medikamente die
Sensibilität der Organe erhöhen. Eine Beschreibung der
häufigsten Symptome finden Sie im Text "Symptome bei Strahlenkrankheit".
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Radioaktive Isotope werden in Organe und Gewebe aufgenommen und strahlen
dort immer weiter
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Radioaktive Isotope werden über die Nahrung oder über die Atemluft in den
Körper aufgenommen. Dort werden die Isotope entweder über Stuhl, Urin und
Schweiß wieder ausgeschieden, oder in den Körper aufgenommen und in Organen und
Geweben eingelagert, wobei sie weiterhin "strahlen". Wie lange sie dort aktiv
sind, hängt vom jeweiligen Isotop ab und von seiner organischen Halbwertzeit.
Diese Zusammenhänge werden im Text "Radioaktive Isotope und ihre Halbwertzeit"
beschrieben.
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