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Pressemitteilung
Die Revolution der Erektion
Viagra hat die Therapie von Erektionsstörungen komplett verändert - Neue Medikamente
sollen noch wirkungsvoller sein
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(Hamburg, 2.12.2002) Jede Sekunde gehen weltweit neun Tabletten über
den Apothekentresen, jede Minute werden zehn Männer damit behandelt. Sildenafil (Viagra)
hat seit 1998 die Therapie von Erektionsstörungen komplett revolutioniert. 2003 werden
neue Wirkstoffe eingeführt: Vardenafil und Tadalafil sollen noch gezielter und länger
wirken.
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20 Millionen Männer in 117 Ländern der Erde nehmen es ein - und 30 bis
90 Minuten später steht der Erfolg. "Sildenafil hat sich in den vier Jahren seit
seiner Markteinführung als sehr effektives und sicheres Medikament erwiesen, sogar für
Männer die sehr gravierende Erektionsprobleme hatten, etwa für Diabetiker,
Querschnittsgelähmte und Herz-Kreislauf-Kranke", bemerkt Prof. Dr. Francesco
Montorsi von der Università Vita e Salute in Mailand beim 5. Europäischen Kongress über
Sexual- und Impotenzforschung (ESSIR) in Hamburg. "Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen,
Hautrötungen, Magenbeschwerden, verstopfte Nase und bläuliche Farbveränderungen beim
Sehen sind meist nur vorübergehender Natur und werden in der Regel toleriert."
Allerdings bewegen sich die Abbruchraten nach zwei Jahren bei 30 bis 50 Prozent, wobei die
Gründe noch nicht genauer analysiert wurden. |
Neue Medikamente ermöglichen mehr Spontaneität beim Sex
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Die Sildenafil-Alleinherrschaft neigt sich jedoch offenbar ihrem Ende zu.
Mit Vardenafil (Handelsname Levitra) und Tadalafil (Cialis) stehen zwei neue Medikamente
kurz vor dem Markteintritt. Vardenafil wirkt - bei geringerer Dosierung als Sildenafil -
noch gezielter und effektiver auf die entsprechenden biochemischen Komplexe im
Schwellkörper des Penis ein. Tadalafil sticht durch seine besonders lange Wirkzeit - bis
zu 36 Stunden - hervor, so dass es nicht im bewussten Zeitraum von 30 bis 90 Minuten vor
dem Sex eingenommen werden muss und daher mehr Spontaneität erlaubt. Beide Medikamente
kommen 2003 auf den Markt. "Die größere Auswahl ermöglicht es dem Patienten, das
individuell geeignete Medikament auszusuchen", sieht Prof. Montorsi. Außerdem steht
noch Apomorphin zur Verfügung, das inzwischen auch auf dem europäischen Markt
erhältlich ist, jedoch nie an den Erfolg von Sildenafil herankommen konnte. Es erzielt
bei Männern, bei denen keine organischen Ursachen für Erektionsstörungen vorliegen,
ausreichende Erektionen für den Geschlechtsverkehr und wird hauptsächlich jungen
Männern mit psychischen Störungsursachen verordnet. Prof. Montorsi: "Wenn
Partnerschaftsprobleme zu Grunde liegen, sollte immer auch eine psychosexuelle Therapie
erwogen werden, entweder in Kombination mit oder auch ohne medikamentöse Therapie." |
Auch Vakuumpumpen und Injektionen bringen zuverlässige Erfolge
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"Die neuen Medikamente haben den entscheidenden Vorteil", so
Prof. Montorsi weiter, "dass sie oral eingenommen werden können. Das bringt
erhebliche Erleichterungen für die Patienten." Entsprechend drastisch
zurückgegangen ist der Markt für mechanische Erektionshilfen, vornehmlich Vakuumpumpen.
Obwohl ihre Erfolgsquote recht hoch ist, bereitet ihre Anwendung oft Unbehagen, manchmal
auch Schmerzen oder ein taubes Gefühl. Auch Injektionen in den Schwellkörper erzielen
eine zuverlässige Wirkung. Die Mischung aus dem Botenstoff Prostaglandin, dem
Opiumderivat Papverin und dem blutdrucksenkenden Stoff Phentolamin muss allerdings exakt
dosiert und genau in den Schwellkörper injiziert werden, was gewisse Übung erfordert.
Mit gutem Training lassen sich mögliche unerwünschte Nebenwirkungen wie Schmerzen,
Bindegewebsveränderungen, Blutergüsse, Krümmungen des Penis und Dauererektionen gut in
den Griff bekommen. Auch Injektionen in die Harnröhre sind möglich. Sie zeigten
insbesondere in Kombination mit der oralen Einnahme von Sildenafil Erfolge bei Patienten,
denen weder Harnröhreninjektion noch Sildenafil alleine geholfen hatte. |
Implantation von Prothesen nur bei einem spezialisierten Chirurgen!
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Als Therapie der dritten Wahl gelten chirurgische Interventionen, etwa die
Implantation einer halbsteifen oder aufpumpbaren Prothese. Das Risiko von Defekten oder
Komplikationen beträgt zwei bis fünf Prozent. "Für solche Eingriffe ist es von
großer Wichtigkeit," betont Prof. Montorsi, "dass ein spezialisierter Chirurg
sie vornimmt, der die Patienten auch im richtigen Umgang mit der Prothese schulen kann.
Ansonsten besteht die Gefahr von mechanischen Schäden und Infektionen, die dann wieder
zur operablen Entfernung der Prothese führen."
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