Antibiotika werden wirkungslos
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Antibiotika galten als "Wunderwaffe" gegen Erkrankungen, die von Bakterien
hervorgerufen wurden. Lange Zeit bestand sogar die Hoffnung, dass solche
Erkrankungen gänzlich besiegt werden könnten. Heute warnen Wissenschaftler aus
allen EU-Ländern vor einer weltweiten Bedrohung durch resistente Bakterien.
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Bakterien sind sehr anpassungsfähig
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Bakterien sind wahre Verwandlungskünstler und können sich so
verändern, dass sie unempfindlich (medizinisch: resistent) gegen ein
Antibiotikum sind. Das geschieht durch verschiedene Mechanismen, z. B.
dadurch, dass sie ihre Zellstruktur ändern, dass sie das Antibiotikum aus
ihren Zellen aktiv wieder "herauspumpen" oder das sie es direkt
inaktivieren. In allen Fällen kann dann das Antibiotikum nicht mehr gegen
die von den Bakterien hervorgerufene Erkrankung eingesetzt werden. Es ist
wirkungslos geworden, weil das Bakterium resistent ist. Aus diesem Grunde
ist die Zahl von Todesfällen, die auf antibakterielle Resistenzen
zurückzuführen ist, gestiegen. Allein in Deutschland sterben jährlich 40.000
Menschen an Infektionskrankheiten, die sie sich in Krankenhäusern zugezogen
haben, in denen resistente Keime besonders häufig vorkommen. |
Resistenzen verbreiten sich schnell
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Resistente Keime verbreiten sich schnell:
- von Mensch zu Mensch
- von Land zu Land
- von Tier zu Mensch (über die Nahrungskette)
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Gefahr ist "hausgemacht"
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Unterstützt wird die Entwicklung solcher Resistenzen vor
allem durch die breite Anwendung von Antibiotika, die manchmal auch
unsachgemäße Verschreibung, durch unsachgemäße Handhabung und durch den in
einigen Ländern (Frankreich, Spanien, USA) möglichen freien Verkauf von
Antibiotika. |
EU-Wissenschaftler fordern umsichtigen Einsatz von Antibiotika
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EU-Wissenschaftler fordern deshalb den umsichtigen,
kontrollierten und vorausschauenden Einsatz von Antibiotika. Menschen
sollten insbesondere über deren richtige Anwendung und die Problematik der
Resistenzen aufgeklärt werden. |
Daran sollten Sie denken
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Hier noch einmal die wichtigsten Aspekte:
- Antibiotika wirken nur und ausschließlich gegen Bakterien. Bei
viralen Infektionen, z. B. ein Schnupfen, sind sie wirkungslos. Ärzte
sollten - auch wenn ein Patient dies verlangt (was häufig der Fall ist)
- Antibiotika dann nicht verschreiben.
- Antibiotika müssen immer so lange eingenommen werden, wie der Arzt
es anordnet. Das ist auch dann notwendig, wenn die Beschwerden schnell
zurückgehen. Auch dann müssen sie bis zu Ende eingenommen werden. Der
Grund ist, das Antibiotika Bakterien oft nur in einer bestimmten
Lebensphase unschädlich machen. Weil aber im Körper immer Bakterien der
unterschiedlichsten Lebensphasen existieren, werden nie alle auf einmal
getötet. Wenn aber einige Überleben, können sie sich wieder entwickeln.
Die Krankheit bricht wieder aus und die Gefahr der Resistenzentwicklung
ist dann besonders hoch.
- Antibiotika müssen in der richtigen Dosierung genommen werden. Auch
hier gilt: Immer die ärztliche Anweisung genauestens befolgen.
Unterdosierungen führen zur Resistenzentwicklung.
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Pflanzliche Antibiotika
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Eine weitere Maßnahme, Resistenzentwicklungen entgegenzuwirken, ist die
Anwendung pflanzlicher Medikamente, die eine antibakterielle Wirkung haben,
so genannte pflanzliche Antibiotika.
Solche Medikamente können bei leichten bakteriellen Infektionen durchaus
Mittel der ersten Wahl sein. Sie helfen so, Antibiotika einzusparen. Selbst
bei Langzeitanwendungen sind bei pflanzlichen Antibiotika bisher keine
Resistenzen beobachtet worden. Sie haben ein breites antibakterielles
Wirkspektrum und wirken sogar gegen Problemkeime wie MRSA).
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