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Unter
"neurophysiologischen Untersuchungen" versteht man jene Untersuchungen, die
Aufschluss über die Funktion des Nervensystems und/oder der Muskulatur geben. Ihr Einsatz
ist für Diagnostik und Verlaufskontrolle einer Multiplen Sklerose von großer Bedeutung. |
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Durch
die Veränderungen an den Nervenfasern (siehe Abschnitt "Kabelschaden
im Gehirn") kommt es zu Störungen der Weiterleitung und Übertragung von
Nervenimpulsen zwischen den einzelnen Nervenfasern bzw. zwischen Nerv und Muskulatur. Die
Erfassung dieser Störungen erfolgt über so genannte evozierte Potenziale. Ein Potenzial
ist ein Nervenimpuls in Form einer elektrischen Aktivität, die sich messen lässt.
"Evoziert" bedeutet "hervorgerufen" oder "ausgelöst". Bei
den evozierten Potenzialen lassen dich drei Arten unterscheiden: |
Visuell evozierte Potenziale: |
- Diese Untersuchung lässt Rückschlüsse auf die am
Sehvorgang beteiligten Nervenfasern und Gehirnregionen zu. Dabei werden nach
"Reizung" der Netzhaut des Auges mit Hilfe eines Lichtreizes elektrische Impulse
über demjenigen Teil des Gehirns erfasst, der für die Verarbeitung der Seheindrücke
verantwortlich ist. Dieser Bereich befindet sich unterhalb des am Hinterhaupt gelegenen
Schädelknochens, wo Elektroden für die Messung der Impulse auf die Kopfhaut aufgeklebt
werden.
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Akustisch evozierte Potenziale: |
- Hier werden die für das Hören relevanten Nervenfasern
und Gehirnanteile untersucht, indem die Ohren (nach Seiten getrennt) mit einem Ton
"beschallt" und die elektrischen Impulse über dem für das Hören zuständigen
Bereich des Gehirns erfasst werden. Diese speziellen Gehirnregionen befinden sich unter
demjenigen Teil des Schädelknochens, der direkt hinter der Ohrmuschel liegt.
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Somatosensorisch evozierte Potenziale: |
- Hier werden diejenigen Nervenfasern bzw. Rückenmark- und
Gehirnbereiche erfasst, die für Weiterleitung und Verarbeitung von
Berührungsempfindungen verantwortlich sind. Dazu werden einzelne Regionen an Hand- und
Fußknöchel leicht gereizt und die Verarbeitung dieses Reizes im Gehirn erfasst. Die
dafür zuständigen Gehirnregionen befinden sich unterhalb des Schädelknochens, fast
genau in der Schädelmitte.
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Allen
Untersuchungen zur Erfassung evozierter Potenziale ist gemeinsam, dass sie nicht
schmerzhaft sind und dass sich bei Multipler Sklerose Befunde zeigen, die sich von denen
bei Gesunden unterscheiden. Top |
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Weitere
Untersuchungen zur Multiplen Sklerose:
Anamnese
Neurologische Untersuchung
Untersuchung des Sehnervs
Computertomographie
Magnetresonanztomographie
Liquoruntersuchung |