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Was bedeutet COPD?

Die Bronchien sind verengt.

Es ist nicht so leicht, diese häufige Erkrankung - etwa 10 bis 12 Prozent der Erwachsenen sind betroffen - so zu definieren, dass sich keine Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern ergeben. Die Buchstaben "C", "O", "P", "D" sind eine Abkürzung für den englischen Fachbegriff "Chronic Obstructive Pulmonary Disease". Im deutschen Sprachgebrauch spricht man von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder chronisch obstruktiver Bronchitis. Meistens wird auch die Abkürzung COPD verwendet. COPD ist eine zusammenfassende Bezeichnung für chronische Erkrankungen der Bronchien und der Lunge, die mit einer Obstruktion verbunden sind. Obstruktion ist der Fachbegriff für eine Verengung bzw. Verlegung und bedeutet, dass die Bronchialschleimhaut entzündet und geschwollen ist und deshalb eine dauerhafte Einschränkung des Lufttransportes bewirkt. Die Verengung bildet auch den deutlichen Unterschied zur einfachen chronischen Bronchitis.

 

COPD ist eine Überschneidung verschiedener Symptomenkomplexe

Allgemein und unspezifisch wird unter COPD eine chronische Bronchitis verstanden, die zu einer deutlichen Verengung der Atemwege führt und aus der sich im weiteren Verlauf oft ein Lungenemphysem entwickelt. Verschiedene Atemwegserkrankungen ähneln sich in ihrem Erscheinungsbild und es zeigen sich Überschneidungen.
  • Chronische Verengung der Atemwege
  • Die chronische Bronchitis ist, nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Erkrankungen, bei der es zu "Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens je drei Monaten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren" kommt.
  • Ein Lungenemphysem ist eine irreversible (nicht rückgängig zu machende) Überblähung der Lungen in den Bereichen der Bronchioli respiratorii und der Lungenbläschen (Alveolen). Durch die Überblähung werden die feinen Alveolen zerstört. Es bilden sich größere Blasen und die Aufnahme von Sauerstoff in das Blut ist verringert. Zu unterscheiden von der irreversiblen Überblähung ist die vorübergehende (reversible) Überblähung der Lungenbläschen, die bei einem Asthmaanfall auftreten kann.
  • Asthma bronchiale ist eine wiederholt und plötzlich auftretende Verengung der Atemwege. Dabei ziehen sich die Muskeln der Bronchien zusammen. Als Folge verengen sich die Bronchien. Verursacht wird die Verengung durch eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien. Zäher Schleim verengt die Luftwege zusätzlich. Dabei kommt es zu schwerer Atemnot und Hustenanfällen, bei denen oft (nicht immer) ein zäher, klebriger Schleim abgehustet wird. Die Atemnot wird nicht, wie man annehmen könnte, dadurch verursacht, dass die Betroffenen schlecht Luft holen können. Vielmehr führt die Verkrampfung der Bronchialmuskulatur dazu, dass die "verbrauchte" Luft nicht aus den Lungen entweichen kann. Aus diesem Grund können die Betroffenen nicht genug neue Luft einatmen und das führt dann zu einem Sauerstoffmangel.

 

Rauchen ist die häufigste Ursache

COPD ist sozusagen die Schnittmenge dieser Erkrankungen. Das ist aber oft keine eindeutige Definition der Erkrankung, weil die Krankheitsursachen und die therapeutischen Möglichkeiten insbesondere von chronischer Bronchitis und Asthma unterschiedlich sind. Aus diesem Grunde wurde in Zusammenarbeit mit der WHO und den National Institutes of Health (NIH) eine Initiative gestartet, die eine neue und sehr viel konkretere Definition von COPD erstellt hat. Die GOLD-Initiative (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) beschreibt COPD "als eine chronische Erkrankung, die durch eine zunehmende irreversible und progressiv verlaufende Atemwegsobstruktion charakterisiert ist, die wiederum durch exogene Noxen - meist inhalatives Zigarettenrauchen - ausgelöst und unterhalten wird." Quelle: Almuth Pforte (Hrsg.) COPD - Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und Komplikationen

 

Der Verständlichkeit halber hier noch einmal alle Bestandteile der Definition in der Umgangssprache: COPD ist eine sich langsam entwickelnde (chronisch) Erkrankung, die durch zunehmende, nicht rückgängig zu machende Schäden (irreversibel) und immer weiter fortschreitende (progressiv verlaufende) Atemwegsverengung (Obstruktion) charakterisiert ist, die wiederum durch äußere (exogene) Schadstoffe (Noxen) - meistens inhalatives Zigarettenrauchen - ausgelöst und unterhalten wird.

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