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Polyneuropathie:
Ursachen
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200 verschiedene Ursachen
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Bisher konnten etwa 200 verschiedene Ursachen gefunden werden, die eine
Schädigung des Nerven hervorrufen können und so eine Polyneuropathie mit ihren
verschiedenen Erscheinungsformen zur Folge haben. Betrachtet man diese Ursachen näher, so
kann man sie zunächst in erworbene und angeborene Polyneuropathien unterschieden werden. |
Erworbenen Polyneuropathien
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Bei erworbenen Polyneuropathien können in erster Linie folgende
Situationen ursächlich sein:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) 30 Prozent
- Chronischer Alkoholkrankheit
- Infektiöse Erkrankungen (Borreliose,
Masern, Herpes, HIV, Malaria, Diphterie), auch infolge einer Autoimmunreaktion (Guillain-Barré-Syndrom)
- Vitaminmangel
- Toxische (giftige) Substanzen (z.B. Arsen, Blei, Quecksilber, Benzol)
- Medikamente in der Krebstherapie (z.B. Cisplatin)
- Nierenversagen, Lebererkrankungen und Schilddrüsenerkrankungen
- begleitend bei einer Krebserkrankung
- Systemerkrankungen, wie rheumatoide Arthritis
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Angeborene Polyneuropathien
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Angeborene bzw. vererbbare Polyneuropathien sind insgesamt selten. Die
hereditär (=erblich) motorisch- sensible Polyneuropathie (HMSN) wird in 7 verschiedenen
Untergruppen gegliedert, die sich in ihrer Ausprägung und im Erbgang unterscheiden. Hier
ein kurzer Überblick.
- HMSN Typ 1: Hypertropische Form, die durch eine Verminderung der Wadenmuskulatur,
Hohlfüße, Hammerzehen und verdickte Nerven charakterisiert wird. Die Nervenleitgeschwindigkeit ist
reduziert.
- HMSN Typ 2: Neuronale Form gleicht Typ 1, ist aber häufig asymetrisch. Die
Nervenleitgeschwindigkeit ist nicht verringert.
- HMSN Typ Typ 3: Progressive hypertropische Neuritis: Stärker als bei Typ 1 verdickte
Nervenstränge und stark verminderte Nervenleitgeschwindigkeit.
- HMSN Typ 4: Heradopathia atactica polyneuritisformis oder Refus-Syndrom beruht auf einer
Störung im Phytansäurestoffwechsel mit gestörter Koordination von Bewegungsabläufen,
Tagblindheit, Netzhautdegeneration, Ertaubung, Ichthyosis
und Gelenkdeformitäten. Die Nervenleitgeschwindigkeit
ist teilweise deutlich verlangsamt.
- HMSN Typ 5 - 7: Diese Formen sind sehr selten und beinhalten eine Kombination mit
spastischen Lähmungen und Augensymptomen. Aufgrund mangelnder Empfindungsfähigkeit kommt
es häufig zu Verletzungen, Knochenbrüchen und Verstümmelungen. Nervenpotentiale sind
oft nicht messbar.
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Keine eindeutige Ursache
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Von den auftretenden Polyneuropathien können insgesamt bis zu 20 Prozent
der Fälle keiner eindeutigen Ursache zugeordnet werden. |
Entstehung ist unklar
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Letzte Klarheit, wie es zur Entstehung einer peripheren Polyneuropathie
(PNP) kommt, gibt es noch nicht. Die Zerstörung peripherer Nerven kann auf verschiedene
Weise vor sich gehen. Häufig findet man auch eine Kombination der verschiedenen
Läsionen. |
Diabetes
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Bei der diabetischen
Polyneuropathie beispielsweise wird der Nerv aufgrund der schlechten Durchblutung (Makro-bzw.Mikroangiopathie) und der
daraus folgenden Unterversorgung geschädigt. |
Guillain-Barré- Syndrom
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Beim Guillain-Barré-Syndrom
wird die umhüllende Schutzschicht der peripheren Nerven, das Myelin, angegriffen. |
Alkohol
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Bei der alkoholbedingten Polyneuropathie bewirkt einerseits die
Mangelernährung mit Vitaminmangel, andererseits die toxische Wirkung des Alkohols direkt
eine Schädigung des Nervenstrangs selber (axonale Schädigung) (vgl. Alkoholkrankheit)
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