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Ein Embolus ist ein festes Gebilde, das sich nicht im Blutplasma auflöst.
In den meisten Fällen ist dieses "feste Gebilde" eine Zusammenklumpung von
Blutzellen, speziell der Thrombozyten. Deshalb werden solche Blutpfropfen auch Thrombus
genannt. Löst sich so ein Thrombus, schwimmt er mit dem Blutstrom mit, bis er in
Gefäßbereiche kommt, die so eng sind, dass er sie nicht passieren kann. Es kommt zu
einer Embolie, das ist eine Verlegung (medizinisch für Verschluss) des
Gefäßdurchmessers durch einen Embolus. Die meisten Embolien sowohl der arteriellen,
als auch der venösen Blutgefäße, werden durch Thromben hervorgerufen. Es gibt aber auch
andere Formen bzw. Materialien, aus dem der Embolus bestehen kann. Dazu gehören:
- Gewebe von Organen (Parenchymembolus)
- Bakterien (Verschleppung bei Sepsis)
- Gas, meistens Luft oder Stickstoff
- Fett
- Fruchtwasser
- Fremdkörper
- Cholesterolkristalle
Bei einer venösen Embolie ist der Ursprungsort des Thrombus meistens im Bereich der
unteren Extremitäten (vgl. tiefe
Venenthrombose). Löst sich in diesem Bereich ein Thrombus, so gelangt er über die
Venen in das rechte Herz und dann in die Lunge. Erst in der Lunge werden die Blutgefäße
wieder so eng, dass der Thrombus stecken bleibt. Es kommt zur Lungenembolie.
Ursprungsort einer arteriellen Embolie ist vorwiegend das linke Herz, in selteneren
Fällen die Aorta oder die großen Arterien. Lösen sich hier Thromben, so führen sie
häufig zu einem Verschluss der Hirngefäße, der Gefäße in den Beinen und der Arterien
in den Eingeweiden. Die Folgen sind dann Schlaganfall, akuter Verschluss einer
Beinarterien oder akuter Verschluss eines Blutgefäßes in den Bauchorganen, z. B. der
Nieren.
Es gibt auch Embolien, bei der ein venöser Thrombus über eine krankhafte Verbindung
von venösem und arteriellen Blutsystem (z.B. ein Loch in der Trennwand zwischen dem
rechten und dem linken Herzen) in die Arterien gelangt und dort zu einem Verschluss
führen. So eine Embolie wird auch paradoxe Embolie genannt.
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