Arterienerkrankungen

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Arteriitis temporalis (Horton-Krankheit)

Inhaltsübersicht:
Krankheitsbild und Beschwerden
Diagnostik
Therapie

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Krankheitsbild und Beschwerden

Die Schläfenschlagader ist am häufigsten betroffen.

Die Arteriitis temporalis ist eine entzündliche Erkrankung der Aorta und ihrer großen Äste. Sie befällt vorwiegend die verschiedenen Äste der Halsschlagader, speziell der Schläfenschlagader (Arteria temporalis). Daraus leitet sich auch der Name ab. Eine weitere synonyme Bezeichnung ist Horton-Krankheit oder Arteriitis cranialis (Entzündung der kopfwärts verlaufenden Arterien) oder systemische Riesenzellarteriitis. Die Arteriitis temporalis tritt häufig zusammen mit der Polymyalgia rheumatica auf. Allerdings kommt das Krankheitsbild auch allein vor.

 

Betroffen sind vorwiegend Menschen jenseits des 50. Lebensjahres, Frauen etwa doppelt so häufig, wie Männer. Es gibt jedes Jahr etwa 17 neue Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

 

Die Gefäßwand ist mit Entzündungszellen und Riesenzellen durchsetzt.

Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Es wird vermutet, dass ein zellulär ausgelöster Immundefekt die Krankheit verursacht. Was der konkrete Auslöser ist, kann aber nicht gesagt werden. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass alle Wandschichten der Arterien mit Entzündungszellen und mit Riesenzellen durchsetzt sind. Die elastischen Strukturen der Gefäßwand gehen verloren. Die innerste Gefäßwand verwächst und es bildet sich Narbengewebe. Die Arterien sind verengt und es kommt zu einer Minderdurchblutung der entsprechenden Versorgungsgebiete. Die auftretenden Beschwerden beruhen auf einem Entzündungsprozess des Organismus und auf der mangelnden Durchblutung des betroffenen Arteriengebietes.

 

Kopfschmerzen treten am häufigsten auf.

Als Symptome der Arteriitis temporalis können auftreten:
  • Kopfschmerzen (75 Prozent)
  • Sehstörungen, speziell Schleiersehen, einseitiger Gesichtsfeldausfall
  • Schmerzen beim Kauen
  • verdickte und verhärtete Schläfenarterien mit evtl. fehlendem Puls
  • Fieber und Nachtschweiß
  • Schwäche
  • Gewichtsverlust
  • Depression

Als schwere Komplikation kann es zu einer plötzlichen Erblindung und zu einem Schlaganfall kommen.

 

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Diagnostik

BSG und CRP sind erhöht.

Die Laborbefunde zeigen insbesondere eine Erhöhung der Entzündungsparameter. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ist oft sehr stark erhöht, ebenfalls das c-reaktive Protein (CRP). Zusammen mit dem typischen Beschwerdebild wird dadurch die Diagnose erhärtet. Bei einer Gewebeuntersuchung aus den Schläfenarterien zeigt sich unter dem Mikroskop zeigen sich Entzündungszellen und Riesenzellen.

 

Eine Ultraschalluntersuchung sichert die Diagnose.

Die Farbduplexsonografie, eine spezielle Ultraschalluntersuchung, bei der mit Hilfe einer computergesteuerten Farbcodierung die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes und seine Fliessrichtung dargestellt werden kann, kann eine Verengung der Arterie sichtbar machen.

 

Sehstörungen und einseitiges Erblinden sind Alarmzeichen.

Häufig leiden die Betroffenen hauptsächlich unter den allgemeinen Symptomen der Entzündung. Fieber und Schwäche können die anderen Symptome überdecken und machen so eine Diagnose oft schwierig, weil der Arzt zunächst eine bakterielle Infektion oder auch eine Tumorerkrankung der vorwiegend älteren Betroffenen vermutet. Tritt aber eine Sehstörung oder gar eine einseitige Erblindung auf, so sollte unbedingt frühzeitig an eine Arteriitis temporalis gedacht werden. Das ist sehr wichtig, denn ohne eine Behandlung kommt es auch auf dem nicht betroffenen Auge häufig zur Erblindung.

 

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Therapie

Eine Behandlung mit Kortison muss über Monate durchgeführt werden.

Behandelt werden die akut auftretenden Beschwerden mit Kortison. Zu Beginn werden die Glukokortikoide in einer höheren Dosierung gegeben. Die Beschwerden bessern sich innerhalb weniger Tage. Auch eine drohende Erblindung wird durch die Gabe von Kortison verhindert. Die Wirkung der Therapie kann über die Kontrolle der Entzündungsparameter (BSG und CRP, vgl. Diagnostik) erfolgen. Danach wird auch die Dosierung der Medikamente gesenkt bis zu einer minimalen Erhaltungsdosis.

 

Es stehen auch Alternativen zu Verfügung.

Nach einigen Monaten wird meistens das Kortison ausgeschlichen. Dabei ist aber eine Kontrolle von BSG und CRP sehr wichtig. Steigen die Entzündungsparameter wieder, so muss die Behandlung ebenfalls sofort wieder einsetzen. Die Behandlung mit Kortison ist fast immer erfolgreich. Zeigt sich keine Besserung, so kommen zytostatische Substanzen, z. B. Methotrexat oder Azathioprin zum Einsatz.

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