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Glukokortikoide
 

 

 
Kurzinfo: Glukokortikoide GK, Kortison, Steroide
Wirkung Entzündungshemmend innerhalb von Stunden. Wirkungseintritt nach Stunden bis Tagen.
Mögliche Nebenwirkungen Schlafstörungen, Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, verstärkte Körperbehaarung, verstärktes Hungergefühl und Gewichtszunahme (Cushing-Syndrom, Vollmondgesicht), Kalziummangel, Osteoporose, steigender Blutzuckerspiegel, latenter Diabetes mellitus, Ausbleiben des Eisprungs bei Frauen, Muskelschwäche, Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür, Wachstumsstörungen bei Kindern, Blutdruckanstieg, Ödeme,  erhöhte Infektionsgefahr durch Schwächung des Immunsystems.
Inhaltsübersicht:
Wirkung
Nebenwirkungen
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Wirkung
Kortison unterdrückt innerhalb von Stunden die Entzündung. Glukokortikoide (GK) sind natürliche Hormone, die in der Nebennierenrinde des Menschen produziert werden. Die wichtigsten Vertreter der Glukokortikoide sind Kortisol und Kortison. Diese wirken regulierend auf den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Fasst man die Wirkung der Glukokortikoide zusammen, so ergibt sich:
  • Abbau von Eiweißen in der Muskulatur, in der Haut und im Fettgewebe. Dieser Mechanismus nennt sich auch kataboler Effekt.
  • Abbau von Fett aus den peripheren Fettdepots (Lipolyse). Dadurch gelangen freie Fettsäuren ins Blut.
  • Förderung der Gykogensynthese in der Leber. Erhöhung der Glukosekonzentration im Blut.
  • Antientzündlicher Effekt bei Verletzungen.
  • Immunsuppressiver Effekt durch Hemmung der Abwehrzellen.
  • Antiallergischer Effekt durch die Hemmung der Entzündungsreaktionen, die bei einer Allergie auftreten.

Bei rheumatischen Erkrankungen kommt insbesondere der stark entzündungshemmende Effekt zum tragen. Kortison unterdrückt eine Entzündung in Gelenken wirksam und schnell. Meistens bessern sich die Beschwerden innerhalb von Stunden. Nur selten dauert es einige Tage bis zum Wirkeintritt.

 

Kortison kann lebensrettend sein. Durch die stark entzündungshemmende Wirkung lässt durch die Gabe von Kortison auch schnell der Schmerz nach, der durch die Entzündung entsteht. Kortison beseitigt aber nur das Symptom, eine Heilung kann dadurch nicht bewirkt werden. Bei einigen Erkrankungen kann eine Stoßtherapie mit Kortison lebensrettend sein, z. B. bei systemischem Lupus Erythematodes (SLE). Hochdosierte Glukokortikoide werden ansonsten meistens nur bei akuten Schüben angewandt und dann später wieder abgesetzt. In diesen Fällen ist es auch möglich, dass Glukokortikoide kurzfristig gleichzeitig mit NSAR zum Einsatz kommen. Das ist wegen der erheblichen Nebenwirkungen ansonsten unbedingt zu vermeiden. Die Einnahme muss dann zeitversetzt erfolgen: Glukokortikoide früh am Morgen, NSAR am Nachmittag. Die Therapie muss in jedem Fall den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen angepasst werden.

 

Low-dose-Therapie mit wenig Kortison. Bei einigen Erkrankungen kann eine sogenannte Low-dose-Therapie angewandt werden. Das ist eine Langzeittherapie mit Kortison, die Glukokortikoide als einziges Medikament in einer sehr geringen Dosierung vorsieht. So können die entzündlichen Prozessen gut reguliert werden. Die Dosis wird individuell ermittelt, indem zuerst etwas höhere Dosierungen verordnet werden, die dann langsam reduziert werden, bis die persönliche Grenze erreicht ist.

 

Tabletten immer am frühen Morgen einnehmen. Die Kortison-Tabletten müssen am frühen Morgen eingenommen werden. Empfohlen wird eine Zeit zwischen 6 und 8 Uhr. Die körpereigene Produktion von Kortison findet auch größtenteils zu dieser Zeit statt. Deshalb stört eine zusätzliche Einnahme von Kortison-Tabletten morgens nicht so sehr, wie das zu anderen Tageszeiten der Fall wäre.

 

Therapie niemals ohne Arzt abbrechen. Wichtig ist, dass eine Therapie mit Glukokortikoiden niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt abgebrochen werden darf. Der Grund dafür ist, dass die körpereigene Produktion von Kortison durch die Tabletten nicht mehr so gut funktioniert, wie das normalerweise der Fall ist. Es kann dann zu erheblichen Mangelerscheinungen kommen. Ihr Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass er auf seine eigene Kortisonproduktion angewiesen ist. Deshalb werden Kortison-Tabletten nur langsam abgesetzt.

 

Bei Rheuma nur nicht-fluorierte Glukokortikoide anwenden. Bei rheumatischen Erkrankungen sollten nur nicht-fluorierte Glukokortikoide angewandt werden. Sie unterscheiden sich von den fluorierten Glukokortikoiden in ihrem chemischen Aufbau und haben eine relativ kurze Wirkzeit und weniger Nebenwirkungen. Der Hauptvertreter ist das Prednisolon.

 

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Nebenwirkungen
Bei niedriger Dosierung sind Nebenwirkungen meistens gut zu kontrollieren. Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das von der Nebennierenrinde hergestellt wird. Es ist lebensnotwendig und hat viele Funktionen. Heute weiß man, dass die größten Nebenwirkungen bei einer hochdosierten und langfristigen Kortisongabe auftreten. Nebenwirkungen bei niedriger Dosierung sind sehr viel seltener. Wird die Therapie nur kurzfristig angewendet, kann sogar die höchste Dosis gegeben werden, ohne dass mit schwereren Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Es kann fast völlige Nebenwirkungsfreiheit angenommen werden. Bei einer langfristigen Therapie wird dagegen immer versucht, die Dosierung so gering wie möglich zu halten und Kortison nur über einen begrenzten Zeitraum einzusetzen. Nach Absetzen der Medikamente bilden sich die Nebenwirkungen meistens zurück.

 

Kortison wirkt stressregulierend und entzündungshemmend. Die Nebenwirkungen hängen eng mit der Wirkung zusammen. Es können vorkommen:

 

Vereinbaren Sie mit dem Arzt laufende Kontrolluntersuchungen. Nebenwirkungen müssen nicht vorkommen. In vielen Fällen kann man sie außerdem sehr gut behandeln. Bei einer Langzeittherapie mit Kortison sollte vor allem zur Vorbeugung von Osteoporose zusätzlich Kalzium und Vitamin D eingenommen werden. Der Blutzuckerspiegel sollte regelmäßig kontrolliert werden. Achten Sie in diesem Zusammenhang besonders auf größeren Durst und häufiges Wasserlassen. Das sind Frühsymptome bei einer Zuckerkrankheit. Bei einer Kortisontherapie ist eine ausgewogene und vielseitige Ernährung sinnvoll, um möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen. Einmal im Jahr sollten Sie zum Augenarzt gehen.

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