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Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie

Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie
Hopfen

Beschreibung der Pflanze

Hopfen - der botanische Name ist Humulus lupulus - wird in Deutschland vorwiegend zum brauen von Bier angebaut. Die bis zu 12 Metern hohe Kletterpflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse. Die Triebe sind mit zahlreichen Kletterhäkchen bewachsen. Die Blätter sind rund bis eiförmig und können zwischen 3 bis 7 tiefe Einschnitte enthalten. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün und mit dicht stehenden Borsten bedeckt. Die Unterseite dagegen ist hellgrün und nur auf den Adern borstig.

Hopfen hat sowohl männliche, als auch weibliche Blüten. Sie befinden sich jeweils auf verschiedenen Pflanzen. Die männlichen Blüten sind bis zu 3 mm lang und wachsen in Trugdolden in der Blattachse. Sie werden aus den Kulturen entfernt, denn die Hopfenzapfen können nach der Bestäubung nicht mehr verwendet werden. Die weiblichen Blüten sind zapfenartig und gestielte Blüten, die  sich jeweils zu viert in der Achsel eines Hochblattes entwickeln. Die Nebenblätter des Hochblattes entwickeln sich zu einer bis zu 2 cm langen Fruchtschuppe. Diese verfärbt sich von hellgrün zu hellbraun. Jede weibliche Blüte ist von einem ovalen Tragblatt umgeben. Dieses Tragblatt umschließt den Fruchtknoten, aus dem sich eine bis zu 6 mm lange, helle Nuss entwickelt. Blütezeit des Hopfen ist Juli bis August. Geerntet wird im August.

 

Inhaltsstoffe

Verwendet werden die weiblichen Hopfenzapfen. Sie enthalten mindestens 0,35 Prozent ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide. Hopfen sollte nicht älter als ein Jahr sein, da der Gehalt an Bitterstoffen durch die Lagerung deutlich abnimmt.

 

Wirkung

Die Droge wirkt beruhigend, schlaffördernd, appetitanregend und antibakteriell. Außerdem fördert Hopfen die Speichel- und Magensaftsekretion. Im Experiment konnte eine krebshemmende Wirkung gezeigt werden. Im Labor fanden sich außerdem östrogenähnliche Wirkungen.

 

Anwendungsgebiete

Angewandt werden kann Hopfen laut Kommission E bei Unruhe und Angstzuständen sowie bei Schlafstörungen. In der Erfahrungsmedizin findet Hopfen außerdem Verwendung bei Appetitlosigkeit, Reizmagen, nächtlichem Einnässen, Reizblase, Zyklusstörungen und gegen Beschwerden in den Wechseljahren.

 

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Heilmitteln und Gegenanzeigen sind nicht bekannt. Allerdings kann es in Einzelfällen beim Kontakt mit frischen Hopfenzapfen, z. B. bei der Ernte, zu einer allergischen Reaktion kommen. Diese ist auch als Hopfenpflückerkrankheit bekannt. Aus Vorsicht sollten Schwangere und Stillende und Kinder unter 12 Jahren keinen Hopfen zu sich nehmen, da hierfür bisher keine Untersuchungen vorliegen.

 

Anwendungen

Hopfen wird in verschiedenen Zubereitungen in Form von Tee, Bädern oder Auflagen, als Tropfen, Dragees oder Kapseln verwendet. Der Tee wird gerne mit anderen beruhigend wirkenden Inhaltsstoffen wie Lavendelblüten oder Melissenblättern gemischt, weil Hopfen allein nicht so angenehm schmeckt. Wie beim Tee findet sich Hopfen auch häufig in Fertigpräparaten als Kombination mit anderen Heilkräutern.

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