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Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Herz-Kreislauf-System
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Der Herzmuskel wird allmählich schwächer.
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Im Laufe des Lebens bildet sich ganz allmählich das Herzmuskelgewebe um.
Beim alternden Menschen finden sich im Herzmuskel zunehmend Bindegewebe. Der Herzmuskel
kann dadurch nicht mehr so kräftig schlagen. Die Menge Blut, die mit jedem Herzschlag
befördert wird - das Schlagvolumen- die Menge des Blutes, das in einer Minute ausgeworfen
wird - das Herz-Minuten-Volumen- nehmen langsam ab. Dadurch sinkt die körperliche
Leistungsfähigkeit des Menschen. In körperlich anstrengenden Situation kann das Herz nur
noch über einen schnelleren Herzschlag die Versorgung des Körpers sicherstellen. |
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Jedoch werden nicht nur die für das Pumpen erforderlichen
Herzmuskelzellen durch Bindegewebe ersetzt, sondern auch die für einen regelmäßigen
Herzschlag notwendigen Zellen des so genannten Erregungsleitungssystems.
Die Nervenfasern des Erregungsleitungssystems koordinieren über elektrische Impulse die
Pumpbewegungen des Herzens. Durch die Veränderungen in diesem System kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Solche
Rhythmusstörungen lassen sich bei 50 Prozent der älteren Menschen im EKG nachweisen und
sind oft harmloser Natur. |
Die Elastizität der Arterien sinkt.
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Schon ab dem 30. Lebensjahr beginnen sich auch die Wände der Blutgefäße
zu verändern. Das betrifft auch die Herzkrankgefäße, die den Herzmuskel mit Blut
versorgen. Die Elastizität der Arterien nimmt ab. Es bildet sich sich eine mehr oder
weniger stark ausgeprägte Arteriosklerose.
Als Folge dieser Veränderungen nimmt die Fähigkeit der Arterien ab,
Blutdruckschwankungen durch Änderung ihres Durchmessers und ihrer Wandspannung
auszugleichen. Daher lässt sich bei vielen älteren Menschen ein konstant erhöhter Blutdruck beobachten. Die
Veränderung der Blutgefäße und die verminderte Schlagkraft des Herzen bewirken
zusammen, dass eine kontinuierliche minimale Minderversorgung des Herzmuskels mit
Sauerstoff und Nährstoffen besteht. Das wirkt sich wieder um negativ auf die Schlagkraft
und die Leistungsfähigkeit aus. |
Die Dicke des linken Herzmuskels nimmt zu.
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Als Folge dieser normalen altersbedingten Veränderungen an Herz und
Blutgefäßen können sich verschiedene Erkrankungen entwickeln. Der Körper ist bestrebt,
die verminderte Schlagkraft durch Muskelwachstum auszugleichen. Deshalb ist bei den
meisten Menschen ab dem 70. Lebensjahr mit einer Linksherzhypertrophie (Längen- und
Dickenwachstum des Herzmuskels) zu rechnen. Im Krankheitsfall entsteht so eine
Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
aufgrund eines erhöhten Blutdrucks (Hypertonie),
einer Arteriosklerose der
Herzkranzgefäße, einer nachlassenden Pumpleistung des Herzens sowie durch Herzrhythmusstörungen. Mögliche Folgen einer
Herzschwäche sind nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit, Luftnot (insbesondere
bei Belastung) sowie Ansammlung von Wasser in der Lunge und/oder in den Beinen. |
Koronare Herzkrankheit:
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Eine koronare Herzkrankheit (KHK)
ist ein Sammelbegriff für vorübergehende oder bleibende Durchblutungsstörungen des
Herzens. Sie entwickelt sich dann, wenn die arteriosklerotischen Veränderungen in den
Herzkranzgefäßen sehr ausgeprägt sind. Ein zu hoher Blutdruck trägt zur Entwicklung
dieses Krankheitsbildes bei. Beschwerden bestehen in Form von Brustschmerzen und
Engegefühl in der Brust. Im schlimmsten Fall kann es zu Folgeerkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen kommen. |
Arteriosklerose:
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Auch die Arteriosklerose
kann zu Folgeerkrankungen führen, in erster Linie zur so genannten peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit (pAVK). Das bedeutet, dass die "verkalkten" Arterien -
insbesondere die zur Körperperipherie hin immer kleiner werdenden Arterien - nicht mehr
in der Lage sind, das Gewebe ausreichend mit Blut zu versorgen. Das äußert sich unter
anderem in Beinschmerzen beim Gehen sowie blassen und kalten Füßen. Im schlimmsten Fall
stirbt Gewebe ab, es entwickeln sich schlecht
oder nicht heilende Wunden bis hin zum "offenen Bein". Vor allem in Kombination
mit einem zu hohen Blutdruck steigt bei Arteriosklerose das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
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