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Nekrotisierende Enterokolitis (NEC) |
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Kurzinfo:
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Nekrotisierende
Enterokolitis, NEC |
Symptome |
Aufgetriebener
Bauch, Druckschmerzhaftigkeit, blutig-schleimige Stühle, Erbrechen, Hautrötungen, Ileus, Perforationen, Peritonitis, Sepsis |
Wann
zum Arzt? |
Bei
Verdacht sofort. |
Therapie |
Breitbandantibiotika,
Magenablaufsonde, Infusion, Operation |
Vorbeugung |
Nicht
möglich. |
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Frühgeborene
Kinder sind häufiger betroffen. |
Eine nekrotisierende Enterokolitis ist eine entzündliche,
plötzlich auftretende Erkrankung des Dünndarms und des Dickdarms. Dabei kommt es zu
einer Zerstörung (Nekrose) der Darmschleimhaut in bestimmten Abschnitten. Es kann zu
Blutungen kommen. Die nekrotisierende Enterokolitis ist die häufigste Ursache für eine
gastrointestinale Notfallsituation bei Neugeborenen. Besonders häufig sind Frühgeborene
betroffen, die ein Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm hatten.
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Die
Ursachen der NEC sind mulitfaktoriell. |
Die Ursache der Erkrankung ist unklar. Es werden verschiedene
pathogene Faktoren diskutiert, die bei einzelnen Erkrankungen aufgetreten sind. 90 Prozent
der Fälle treten bei Frühgeborenen auf. Die meisten Kinder, die betroffen sind, wurden
nicht gestillt. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen eine nekrotisierende Enterokolitis
als Begleiterscheinung bei Erkrankungen auftritt, bei denen es zu einer Unterversorgung
mit Sauerstoff kommt. Das kann z. B. eine Anämie sein, oder eine Durchblutungsstörung im
Darm. Oft tritt die Erkrankung auch gehäuft auf. In diesen Fällen wurde ein gemeinsamer
Erreger gefunden. Diese Fakten zeigen, dass die nekrotisierende Enterokolitis eine
Erkrankung ist, bei der vielfältige Auslöser gefunden werden können. In der Fachsprache
nennt sich das mulifaktoriell. |
Aufgetriebener
Bauch und blutig- schleimige Stühle gehören zu den Symptomen. |
Die Neugeborenen sind bei der nekrotisierenden Enterokolitis
lethargisch und haben Fieber. Der Bauch ist oft aufgetrieben und druckschmerzhaft. Die
Bauchhaut kann oberhalb des nekrotischen Darmabschnittes rötlich gefärbt sein. Sie
wollen nicht mehr trinken und erbrechen auch, oft gallig. Durchfall wird selten
beobachtet, die Stühle sind jedoch häufig schleimig-blutig. In schweren Fällen kann
sich der Krankheitszustand verschlechtern und es kann zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen. Kommt es zu einem Loch im Darm,
einer Perforation (selten), so zeigt das Kind schwere Vergiftungserscheinungen (Sepsis).
Der Grund dafür ist, dass der Darminhalt in die Bauchhöhle austritt und sich eine
Bauchfellentzündung (Peritonitis) mit nachfolgender Sepsis entwickeln kann.
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Behandlung
richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. |
Die Behandlung ist, je nach Schwere der Erkrankung,
unterschiedlich. Bei leichteren Fällen beschränkt sich die Therapie auf die Gabe von
Breitbandantibiotika. Die Kinder erhalten eine Magenablaufsonde, damit der gestaute
Mageninhalt abfließen kann. Meistens werden sie auch über eine Infusion mit
Flüssigkeit, Elektrolyten und Nährstoffen versorgt. So kann sich der Darm regenerieren.
Bei schweren Fällen und bei Notfällen ist eine Operation erforderlich. Dabei wird
der betroffene Darmabschnitt entfernt. |
Prognose
bei Sepsis schlecht. |
Die Prognose dieser Erkrankung ist abhängig vom Allgemeinzustand des Kindes.
Ausschlaggebend ist, ob es gelingt, die häufig eingetretene Sepsis in den Griff zu
bekommen. Aufgrund der schwerwiegenden Komplikationen jedoch ist die Sterblichkeit bei der
nekrotisierenden Enterokolitis immer noch recht hoch. Top |
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