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Psychischer Schock
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Ein Schock tritt sofort auf.
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Ein psychischer Schock wird als eine starke seelische Erschütterung
verstanden, die durch ein plötzlich hereinbrechendes und belastendes Ereignis ausgelöst
wird. Häufig kommen auch körperliche Begleiterscheinungen vor. Ein psychischer Schock
tritt sofort auf und hält normalerweise Minuten bis hin zu Stunden an. In seltenen
Fällen können die Symptome auch Tage andauern. Der Diagnoseschlüssel des ICD-10 F43.0
beschreibt den Schock als akute Belastungsreaktion: "Vorübergehende (Stunden bis
mehrere Tage andauernde), meist wenige Minuten nach einem belastenden Ereignis auftretende
psychische Störung bei einer bislang psychisch unauffälligen Person." |
Die Symptome sind individuell unterschiedlich.
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Die Belastungen eines psychischen Schocks sind individuell
unterschiedlich. Normalerweise sind sie nicht gefährlich. Zu den Anzeichen eines
psychischen Schocks gehören:
- Wechselnde Symptome von Depression, Angst, Verzweiflung, Überaktivität.
- Einengung des Bewusstseins, eingeschränkte Aufmerksamkeit, Unfähigkeit, auf Reize
angemessen zu reagieren.
- Ausführen mechanischer Handlungen
- Rückzug in sich selbst bis hin zur Erstarrung
- Hektik bis hin zur Fluchtreaktion
- Desorientierung
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Herzklopfen, Zittern und Schwitzen sind körperliche Zeichen.
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Diese Anzeichen können einzeln, zusammen oder auch aufeinanderfolgend
auftreten. Ihre Ausprägung ist individuell unterschiedlich. Als körperliche Symptome
können bei einem akuten psychischen Schock Herzklopfen, Zittern und vermehrtes Schwitzen
auftreten. Teilweise kann es auch zu einem Gedächtnisverlust kommen, der
umgangssprachlich als Filmriss bezeichnet wird. Weitere Hinweise zu körperlichen
Reaktionen z. B. bei allergischem Schock finden Sie hier. |
Nicht nur direkt Betroffene können einen Schock erleiden.
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Als Beispiel für schockierende Ereignisse können Naturkatastrophen,
Unfälle, Tod, Vergewaltigung und andere Verbrechen oder Krieg gelten. Nicht nur direkt
Betroffene können auf solche Ereignisse mit einem psychischen Schock reagieren. Auch
Angehörige, Freunde oder Nachbarn können betroffen sein. Bestimmte
Persönlichkeitsmerksmale und psychische Erkrankungen, die vor einem solchen Ereignis
bestehen, können die Entwicklung und Schwere eines psychischen Schocks beeinflussen. |
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Ein typischen und eher "alltägliches" Beispiel für einen
Schock ist die Beteiligung an einem schweren Verkehrsunfall. Direkt Beteiligte, die
körperlich unverletzt sind, können durch den Schock in Gefahr geraten. Die
geistig-psychische Beträubung und die Rückzugstendenzen führen nicht selten dazu, dass
unter Schock stehende Beteiligte z. B. auf die Straße laufen und dort überfahren werden,
oder sie irren umher, ohne genau zu wissen wo sie sind. Dieses Verhalten kann auch bei
Zeugen auftreten, ist dort aber meistens nicht so stark ausgeprägt. |
Therapeutische Möglichkeiten
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Medikamente werden nur kurzfristig zur Angstlösung und zur Überbrückung
depressiver Verstimmungen angewandt. Stützende Gespräche, Selbstsicherheitstraining, Entspannungstechniken sind Maßnahmen
einer psychotherapeutischen Behandlung.
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