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Bakterielle Kniegelenksentzündung
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Ursachen
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Bakterien gelangen von außen in das Gelenk
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Eine Entzündung des Kniegelenks durch Bakterien wird
bakterielle Gonitis genannt. Die Krankheitserreger - meistens Bakterien der
Gattung Streptokokken oder Staphylokokken - gelangen direkt in das
Hüftgelenk. Das kann auf verschiedene Weise geschehen:
- bei offenen Knochenbrüchen
- bei einer Operation am Kniegelenk
- bei einer Spritze (Injektion) in das Gelenk
- bei einer Gelenkpunktion
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Keimverschleppung über die Blutbahn
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Krankheitserreger können auch indirekt, über die Blutbahn,
in das Gelenk gelangen. Solche indirekten Infektionen sind möglich, wenn
Infektionen an einer anderen Stelle des Körpers nicht eingegrenzt werden
können. So kann beispielsweise eine Infektion an den Zähnen, aber auch
Infektionskrankheiten wie
Tuberkulose,
Syphilis oder
Gonorrhö zu einer
Keimverschleppung über die Blutbahn führen. |
Erkrankung ist selten
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Eine bakterielle Kniegelenksentzündung ist bei Erwachsenen
eine seltene Erkrankung. |
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Beschwerden und Diagnostik
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Starke Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost
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Eine bakterielle Kniegelenksentzündung macht sich durch
Fieber und eventuell Schüttelfrost sowie durch starke Kniegelenkschmerzen
bemerkbar. Bei der ärztlichen Untersuchung fällt auf, dass das Gelenk
überwärmt und gerötet ist. Zudem kann ein Gelenkerguss mit daraus
resultierender Gelenkschwellung bestehen. Dieser Erguss zusammen mit den
Schmerzen führt außerdem zu einer Bewegungseinschränkung des Kniegelenks. |
Erhöhte Entzündungswerte
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Bei der Blutuntersuchung fallen bestimmte "Entzündungswerte"
auf:
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Untersuchung der Gelenkflüssigkeit
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Zur Sicherung der Diagnose wird das betroffene Kniegelenk
punktiert und die entnommene Flüssigkeit im Labor untersucht. Eine
grau-grüne Farbe und eine Trübung der Flüssigkeit sowie der Nachweis großer
Mengen weißer Blutkörperchen in der Gelenkflüssigkeit deuten auf eine
Infektion hin, die durch Bakterien bedingt ist. Auch die Bestimmung der
genauen Bakterienart, welche die Infektion ausgelöst hat, ist möglich. Dies
ist insbesondere in Hinblick auf die Therapie der Infektion wichtig, da für
verschiedene Bakterien auch unterschiedliche
Antibiotika eingesetzt werden müssen. |
Röntgenbild zeigt erst nach Wochen Veränderungen des Gelenkknorpels
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Auf einem Röntgenbild des Kniegelenks sind erst Tage bis
Wochen nach Beginn der Infektion Veränderungen zu erkennen, wenn es durch
das Voranschreiten einer unbehandelten Entzündung zur Zerstörung von
Knorpel- und Knochengewebe gekommen ist. |
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Therapie
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Sofortige Behandlung mit Antibiotika
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Eine durch Bakterien bedingte Entzündung des Kniegelenks
muss sofort behandelt werden. Die Therapie besteht zunächst in der
Ruhigstellung des betroffenen Gelenks und der Gabe von
Antibiotika. Dabei wählt man zunächst ein Antibiotikum aus, welches
diejenigen Bakterien abtötet, die für eine Infektion des Kniegelenks am
ehesten infrage kommen. Nach der Untersuchung der Gelenkflüssigkeit und
genauer Kenntnis des ursächlichen Bakteriums kann man die
Antibiotikatherapie, falls notwendig, anpassen. |
Das Gelenk muss gespült und geschädigtes Gewebe entfernt werden
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Bei Erwachsenen muss das Gelenk im Rahmen eines operativen
Eingriffs gereinigt werden. Dabei wird zunächst das bakteriell befallene
Gewebe entfernt. Anschließend erfolgt eine gründliche Spülung des gesamten
Gelenks. Dieses Vorgehen kann als sogenannter minimal-invasiver Eingriff
mittels Schlüssellochtechnik vorgenommen werden. Lediglich bei bereits
beginnender Zerstörung von Knorpel- und Knochengewebe ist eine Operation mit
Eröffnung des Kniegelenks erforderlich. Eventuelle Wiederholungseingriffe
werden notwendig, wenn die Entzündung nach einer ersten Operation noch nicht
zum Stillstand gekommen ist. |
Intensive Physiotherapie ist unbedingt notwendig
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An die Operation beziehungsweise die Operationen schließt
sich eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung an. Bei
Notwendigkeit mehrerer operativer Eingriffe kann die Physiotherapie parallel
durchgeführt werden. Dabei wird das betroffene Kniegelenk zunächst passiv
auf einer beweglichen Schiene bewegt, um einer Einsteifung vorzubeugen. Erst
nach etwa sechs bis zwölf Wochen kann das Gelenk allmählich wieder mit dem
Körpergewicht belastet werden. In dieser Phase beginnt das
Muskelaufbautraining zur Kräftigung der kniegelenkstabilisierenden
Muskulatur. |
Bei kleinen Kindern kann auf eine Operation verzichtet werden
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Bei kleinen Kindern kann eine wiederholte Gelenkpunktion
ohne anschließende Operation ausreichend sein. Die Prognose, dass sich das
Gelenk vollständig erholt, ist gut. Auch bei Kindern muss unbedingt
intensive Physiotherapie durchgeführt werden, um den Gelenkknorpel zu
ernähren und so eine vollständige Heilung und damit auch eine normale
Entwicklung des Gelenks zu ermöglichen.
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