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Verbreitung
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Tuberkulose
kann alle Organe befallen, auch die Haut. |
Bei
der Tuberkulose handelt es sich um eine weltweit verbreitete bakterielle
Infektionskrankheit. Sie wird verursacht durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis.
Die Tuberkulose neigt dazu, chronisch zu verlaufen. Die häufigste Form der Erkrankung ist
die Lungentuberkulose. Sie kann jedoch im allgemeinen alle Organe befallen, auch die Haut. |
Die
Ansteckungsgefahr ist besonders in den Entwicklungsländern besonders groß. |
Im
Normalfall wird Tuberkulose als sogenannte Tröpfchen-Infektion, d.h. über die Luft,
übertragen. Obwohl die Tuberkulose auch in den Industrieländern auftritt, ist sie eine
typische Erkrankung ärmerer Länder. In diesen Ländern besteht aufgrund mangelnder
Hygiene und hoher Bevölkerungsdichte eine hohe Ansteckungsgefahr. Aus diesem Grunde
sollte man nach Urlaubsreisen in solche Länder bei Auftreten von Krankheitszeichen auch
an Tuberkulose denken. In Europa tritt die Krankheit von selbst selten auf; durch
Vermehrung von gegen die Behandlung resistenten Stämmen wird sie jedoch in den letzten
Jahren wieder häufiger angetroffen. Tuberkulose
ist eine meldepflichtige Krankheit.
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Verlaufsformen der Tuberkulose
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Man
unterscheidet allgemein zwei Formen der Tuberkulose, die Primärtuberkulose und die
Reaktivierungstuberkulose. |
Die
primäre Verlaufsform äußert sich eher unspezifisch. |
Die
Primärtuberkulose ist eine Infektion, die direkt nach einer Infektion mit den
Tuberkulosebakterien entsteht. Sie ist eher symptomarm. Die Krankheitssymptome sind eher
unspezifisch, u.a.
- Fieber,
- Krankheitsgefühl,
- Ermüdbarkeit und
- Appetitlosigkeit.
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Meistens
setzt sich die Erkrankung in Lunge fest. |
Die
Erkrankung setzt sich in 90 Prozent der Fälle in der Lunge fest. Die Entwicklung einer
Hauttuberkulose ist bei der Primärtuberkulose selten. Die Symptome dauern 3-4 Wochen an.
Bei Betroffenen mit einem schwachen Immunsystem kann sich die Primärtuberkulose
weiterentwickeln. Meistens streut dann die Krankheit aus bestehenden Herden in der Lunge
aus. Die Bakterien werden im ganzen Körper verteilt, so daß es auch zum Festsetzen der
Erreger in der Haut kommen kann. |
Die
Spätform kann sich noch nach Jahren entwickeln. |
Die
Reaktivierungstuberkulose ist eine Tuberkulose, die durch ein erneutes Ausbrechen nach
einer bereits überstandenen Infektion gekennzeichnet ist. Zwischen der ersten Infektion
und der später auftretenden Erkrankung können Jahre liegen. Deshalb wird die
Reaktivierungstuberkulose auch als Spätform bezeichnet. Die erste Erkrankung kann völlig
ohne Symptome nahezu unbemerkt verlaufen sein. |
Knochen und Gelenktuberkulose.
Diagnostik und Therapie |
Der
erneute Ausbruch der Erkrankung entsteht aus bereits im Körper bestehenden Herden. In den
meisten Fällen ist diese Erkrankung schwer und befällt Gelenke, Knochen und besonders
die Wirbelsäule. Auch die Hüfte und die Kniegelenke sind häufig betroffen. Die
Reaktivierungstuberkulose führt zu starken Schwellungen und ist äußerst schmerzhaft. |
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Bei
einer Sonderform der Tuberkulose kann die Infektion von der schwangeren Mutter auf den
Fötus über die Nabelschnur übertragen werden. |
Meldepflicht
bei Lungentuberkulose. |
Lungentuberkulose
ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden
Sie hier. |
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Behandlung
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Verschiedene
Tests weisen den Erreger nach. |
Beim
Verdacht auf Tuberkulose können verschiedene Test durchgeführt werden, um den Erreger
nachzuweisen. Zu ihnen gehört die Untersuchung eines Gewebestückes, die Untersuchung von
ausgehustetem Schleim (Sputum) und der Tuberkulintest, der in der Art eines Allergietests
Hautreaktionen hervorruft. |
Antibiotika
müssen für mehrere Monate eingenommen werden. |
Die
Therapie besteht in einer 6-monatigen antibiotischen Behandlung mit Rifampicin, Isoniazid
und Pyrazinamid. Wenn die Medikamente schlecht vertragen werden oder es zu erneutem
Auftreten von Symptomen kommen, verlängert sich die Behandlung um weitere 3-6 Monate. In
dieser Zeit sind regelmäßige Kontrollen unentbehrlich. |
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Hauttuberkulose
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Die
Hauttuberkulose ist eine Erscheinungsform der späten Primärtuberkulose.
In seltenen Fällen tritt sie auch bei Betroffenen auf, die sofort Hautsymptome
entwickeln. Das ist meistens bei Kindern der Fall. |
Kleine
Knötchen können in Geschwüre übergehen. |
Bei
der Hauttuberkulose entwickeln sich in kleinen Papeln.
Die Papeln neigen dazu, in ein Geschwür überzugehen.
Die Lymphknoten schwellen an. Meistens kommen keine anderen Krankheitszeichen vor. Die
Betroffenen fühlen sich gut. Die Therapie gleicht
der der Tuberkulose.
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Tuberculosis verrucosa cutis
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Häufig
betroffen sind, Schlachter, Tierärzte und Pathologen. |
Bei
der Tuberculosis verrucosa cutis handelt es sich um eine Reaktivierungstuberkulose.
Sie kommt besonders häufig vor bei Menschen, die oft mit erregerhaltigem Material zu tun
haben, z. B. Schlachter, Tierärzte oder Pathologen. In weniger entwickelten Ländern sind
auch Kinder und Jugendliche betroffen. |
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Die
Infektion erfolgt über kleine Hautwunden und Risse.
Die Tuberculosis verrucosa cutis äußert sich in der Bildung von sogenannten Hautblüten.
Das sind Irritationen der Haut, die im Frühstadium Warzen ähneln. Oft sind sie schuppig
oder neigen zur Eiterbildung. Meistens entwickeln sich diese Symptome an den Händen, weil
das erregerhaltige Material mit den Händen angefaßt wurde. |
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Zur
Behandlung müssen die Herde zuerst chirurgisch geöffnet werden. Dann wird die Wunde
gründlich gesäubert und aller Eiter entfernt. Daran schließt sich die medikamentöse Therapie wie bei der Tuberkulose an. |
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Lupus vulgaris
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Lupus
vulgaris ist eine sehr schwere und chronische Hauttuberkulose. |
Lupus
vulgaris ist eine Hauttuberkulose vom Reaktivierungstyp. Sie verläuft meistens schwer und
chronisch. Frauen sind häufiger betroffen, als Männer. Beim Lupus vulgaris bilden sich
mehreren schuppige und entzündliche Herden, meistens im Gesichtsbereich und an Händen.
Beim Verheilen bilden die Geschwüre oft Vernarbungen. Es können sogar Verstümmelungen
vorkommen. Gelegentlich können auch Schleimhäute mitbefallen werden. Dann kommt es
zusätzlich zu einem trockenen Schnupfen. |
Eine
langandauernde Therapie mit häufigen Kontrollen ist notwendig. |
Diese
chronisch Verlaufsform der Hauttuberkulose macht eine konsequente, lang andauernde
Mehrfachbehandlung mit Anti-Tuberkulose-Mitteln notwendig. Die
Prognose ist gut. Allerdings können sich aus den lange bestehenden Herden auch Tumore
entwickeln. Eine fortlaufende Kontrolle ist sinnvoll. Top |
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