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Kongressbericht: Deutscher Schmerzkongress 1998 |
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Anästhesiologie |
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Leitlinien
für die Schmerzbehandlung während und nach einer Operation |
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Wie
sollte eine angemessene Schmerztherapie im Umfeld operativer Eingriffe aussehen? Dazu hat
eine interdisziplinäre Expertenkommission im Auftrag der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) nun Leitlinien entwickelt, die demnächst
veröffentlicht werden. |
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Zahlreiche
Umfragen belegen, daß Schmerzen nach Verletzungen und Operationen sowie deren Linderung
für Patienten einen hohen Stellenwert haben. Experten wissen schon lange, daß eine
ausreichende Schmerzbehandlung die Lebensqualität der
Patienten verbessert, die Heilungschancen erhöht und die Behandlungsdauer verkürzt. Denn
nur ein schmerzarmer Patient kann beispielsweise bei Therapien, die ihn mobilisieren oder
der Thrombosegefahr vorbeugen sollen, gut mitarbeiten. Vor allem können Phantomschmerzen
und eine mögliche Chronifizierung akuter Schmerzen durch eine
angepaßte Behandlung generell schon in der Akutklinik vermieden werden. Entsprechend
haben Anästhesisten und Chirurgen in Australien, England und den USA schon vor einigen
Jahren Leitlinien für die sogenannte perioperative Schmerztherapie entwickelt. Nun ist es
auch in Deutschland soweit: Eine interdisziplinär besetzte Expertenkommission hat im
Auftrag und mit Unterstützung mehrerer wissenschaftlicher Fachgesellschaften unter der
Leitung von Professor Edmund Neugebauer von der Kölner Universitätsklinik zusammen mit
der Kommission der Universitätsklinik entsprechende Leitlinien erarbeitet. Diese werden
demnächst von der Arbeitsgemeinschaft der medizinisch-wissenschaftlichen
Fachgesellschaften veröffentlicht und sind dann auch im Internet (http://www.uni-duesseldorf. de/WWW/AWMF)
abrufbar. In vier bis fünf Jahren wollen die Experten überprüfen, ob diese Empfehlungen
umgesetzt wurden und sich dadurch die Qualität der Schmerzbehandlung an deutschen
chirurgischen Kliniken verbessert hat. |
Gebührende
Aufmerksamkeit für ein Stiefkind |
Nicht
nur in Deutschland galt und gilt die perioperative Schmerztherapie als ,,Stiefkind"
der Schmerzbehandlung. Strukturelle und organisatorische Probleme, unklare
Zuständigkeiten, ungenügende finanzielle Ressourcen, eine mangelhafte Ausbildung vieler
Mediziner in Schmerztherapie sowie die fehlende Unterstützung durch viele
Krankenhausträger waren entscheidende Ursachen für die bestehenden Defizite. Doch
Neugebauer ist optimistisch: ,,Die zunehmende wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den
Akutkrankenhäusern, die Mundpropaganda zufriedener, schmerztherapeutisch ausreichend
behandelter Patienten und deren gestiegener Anspruch an die medizinische Versorgung lassen
für die Zukunft hoffen, daß auch dem Stiefkind endlich die gebührende Aufmerksamkeit
zuteil wird", schreibt er in einem demnächst erscheinenden Fachartikel. Schon vor
einigen Jahren haben sich Chirurgen und Anästhesisten auf geeignete Organisationsformen
für die Schmerztherapie geeinigt. Diese sind jedoch heute - fünf Jahre später - noch
nicht bei allen Kliniken bekannt. Zu deren Etablierung können nun auch die neuen
Leitlinien beitragen. Diese geben Empfehlungen von der ,,Patienten- Information" bis
hin zur ,,Qualitätssicherung". Sie behandeln
beispielsweise die Schmerzmessung und -dokumentation, die Prophylaxe von Schmerzen durch
eine entsprechende OP-Planung und Anästhesie und liefern wichtige Informationen über
Schmerzmittel und deren Anwendungsweise. Auch nichtmedikamentösen merapien ist ein
Kapitel gewidmet. ,,Die allgemeingültigen Empfehlungen", so Neugebauer, ,,sollten
eine gute Basis zur Erstellung eigener klinikspezifischer Manuale sein, in denen konkrete
Schmerztherapiekonzepte für Standardsituationen festgelegt werden, wie dies an einigen
führenden Kliniken schon der Fall ist." |
Kontakt: |
Prof.
Dr. rer. nat. Edmund Neugebauer, Biochemische und experimentelle Abteilung II.
Chirurgischer Lehrstuhl der Universität zu Köln, Ostmerheimer Straße 200, 51109 Köln,
Tel.: 0221-98957-0 0.8907-2350, Fax: 0221-893864 |
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