Chronische Schmerzen

 

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Kongressbericht: Deutschen Schmerztag 1999
Qualitätstest:
Schmerztherapie nutzt den Patienten
siehe auch MedizInfoQuality Die Mitarbeit in einem ärztlichen Qualitätszirkel nutzt Medizinern und ihren Patienten mit chronischen Schmerzen gleichermaßen. Den Ärzten macht die Zirkelarbeit Spaß und führt zu Ergebnissen, die sich in der Praxis umsetzen lassen. Die Patienten profitieren von einer qualifizierten Diagnostik und Therapie: Ihre Schmerzen gehen zurück, die Lebensqualität steigt. Dies belegt eine Untersuchung von Christiane Zimmer und Professor Heinz-Dieter Basler vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität Marburg.
In drei Qualitätszirkeln zur ambulanten Schmerztherapie der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen treffen sich Ärzte bis zu sechsmal jährlich für zwei Stunden, um ihre Arbeit zu durchleuchten. Das Ziel: Qualitätsstandards für Diagnostik und Therapie. Grundlage der Zirkel ist eine Vereinbarung über die Qualitätssicherung in der Schmerztherapie zwischen den hessischen Landesverbänden der Angestellten-Krankenkassen (VdAK), dem Arbeiter-Ersatzkassen-Verband (AEV> und der KV Hessen aus dem Jahr 1996. Die beiden Medizinpsychologen Christiane Zimmer und Professor Heinz-Dieter Basler haben die Arbeit dieser Qualitätszirkel untersucht.
Ärzte geben Qualitätszirkeln gute Noten
Alle Zirkel haben Leitlinien für Diagnostik und Therapie erstellt. Die Zusammenarbeit wurde von den Ärzten als gut" benotet. ,,Diese Zufriedenheit", berichtet Zimmer, ,,hat mit der interessanten und engagierten Arbeit in den Zirkeln zu tun."
Die Marburger Medizinpsychologen untersuchten anhand von Fragebögen und Schmerztagebüchern auch die Behandlungsergebnisse von Patienten, die unter Spannungskopfschmerzen oder chronischen Rückenschmerzen litten. Die Patienten (105 mit Kopfschmerz, 145 mit Rückenschmerz) befanden sich mehrheitlich in fortgeschrittenen Stadien der Chronifizierung.
Im Mittel zehn bis elf ärztliche Leistungen
Unabhängig von der Diagnose erbrachten die Ärzte innerhalb einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von fünf Monaten im Mittel zehn bis elf ärztliche Leistungen. Neben der Beratung und Betreuung standen Anästhesien zur Schmerztherapie, physikalisch-medizinische Behandlungen sowie Leistungen aus dem Bereich von Neurologie und Psychosomatik im Vordergrund.
,,Bei allen Patienten", resümieren Zimmer und Basler ihre Auswertungen, ,,lassen sich deutliche Behandlungseffekte erzielen - unabhängig vom Stadium der Chronifizierung." Bei den Patienten mit Spannungskopfschmerz verringern sich Schmerzintensität, Behinderung des Lebensvollzugs, Stimmungsbeeinträchtigung und Depressivität. Der Medikamentenkonsum sinkt, das Wohlbefinden steigt.
Hochsignifikant sind die Ergebnisse bei den Patienten mit Rückenschmerz: Die stärksten Effekte registrierten die Medizinpsychologen bei der Verminderung der Schmerzintensität und der psychischen Befindlichkeit. Auch bei diesen Patienten verbessert sich das allgemeine Wohlbefinden und sinkt die Behinderung durch den Schmerz. Positiv wirkt sich die Behandlung auch auf den Medikamentenkonsum, die Depressivität, die Schmerzwahmehmung sowie die Beeinträchtigung der Stimmung aus.
Ein weiteres Resultat verdient ebenfalls Beachtung: In allen drei Qualitätszirkeln war die Behandlung der beiden Patientengruppen gleich effektiv.
Rückfragen an: Prof. Dr. Dr. med. habil. Heinz-Dieter Basler, Institut für medizinische Psychologie, Klinikum der Philipps-Universität, Bunsenstraße 3, 35037 Marburg, Tel.:06421/28 - 6249, Fax: 06421/28 - 4881, e-mail: basler@mailer.uni-marburg.de, Homepage: http: / /www.med .uni-marburg.de/medpsych/, Dipl. Psych. Christiane Zimmer, Tel.:06421/28 - 3771 od. 28-6250, e-mail: zimmerc@mailer.uni-marburg.de
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