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Pressemitteilung 20.10.1999 |
Deutscher
Schmerzkongress
20.-24. Oktober 1999, München
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Die Leiden
von Millionen Schmerzpatienten besser lindern
2000 Experten treffen sich ab
Mittwoch in München auf dem Deutschen Schmerzkongress |
Motto ,,Netzwerk Schmerz" |
Wie können die Leiden von Millionen Menschen, die unter chronischen Schmerzen
leiden, heute wirksam gelindert werden?
Darüber diskutieren unter dem Motto ,,Netzwerk Schmerz" rund 2000 Wissenschaftler,
Ärzte und Psychologen auf dem Deutschen Schmerzkongress, der vom 20.-24. Oktober in
München stattfindet. Der Kongress wird
veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. |
Etwa
10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. |
Die Pein sitzt im Rücken, im Nacken
oder in den Gelenken und Muskeln. Sie pocht und drückt unter der Schädeldecke, rumort im
Bauch oder schießt blitzartig in das Gesicht. Sie ist die Folge von Unfällen,
chronischen Entzündungen, Rheuma, Diabetes, Nervenschäden und Tumorerkrankungen: Bei
Umfragen gibt fast die Hälfte der erwachsenen Bundesbürger an, dass sie unter Schmerzen
leidet. Von allen Beeinträchtigungen der Gesundheit ist damit der Schmerz die häufigste
Störung überhaupt. Etwa ein Drittel der Betroffenen, schätzungsweise sieben bis zehn
Millionen Menschen in Deutschland, leiden unter chronischen Schmerzen, die das Leben
beeinträchtigen. Rücken- und Kopfschmerzen sind dabei am häufigsten. Ein enormer
Verlust an Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude ist die Folge.
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Die
Betroffenen brauchen frühzeitig die Hilfe verschiedener Therapeuten. |
,,Wenn die Ursachen der Dauerpein, etwa
chronische Entzündungen oder Nervenschäden, nicht beseitigt werden können oder wenn
sich ständige Schmerzreize im Nervensystem eingebrannt und damit verselbständigt haben,
hilft eine einzige Behandlungsmethode häufig nicht mehr weiter", erklären die
Tagungspräsidenten Privatdozent Dr. Thomas Tölle, Neurologe am Klinikum rechts der Isar
der TU München und der Münchener Neurologe Dr. Volker Pfaffenrath. Erforderlich seien
dann verschiedene Strategien, Medikamente, Physiotherapie, verhaltensmedizinische und
psychologische Verfahren. Dies bedeutet, dass Experten verschiedener Fachrichtungen eng
zusammenarbeiten müssen. "Vor allem kommt es darauf an, dass die Patienten von den
verschiedenen Spezialisten frühzeitig, diagnostiziert und behandelt werden und der
Therapeut sie nicht erst dann weiterschickt, wenn er mit seinem Latein am Ende ist."
betont Tölle. Dies sei einer der entscheidenden Gründe dafür, dass Schmerzkranke oft
viele Jahre lang von Arzt zu Arzt laufen, ohne dass ihnen wirklich geholfen wird. Dadurch
schreitet der Chronifizierungsprozess weiter fort.
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Nur
jede vierte Verordnung eines Hausarztes entsprach dem Expertenrat. |
"Bei Migränepatienten wissen
wir", so Dr. Volker Pfaffenrath, ,,dass etwa die Hälfte nie zum Arzt geht und jeder
fünfte Patient, nachdem er einmal seinen Hausarzt aufgesucht hat, von weiteren
Konsultationen Abstand nimmt. Ein Grund könnte sein: Nur jede vierte Verordnung von
Hausärzten, dies belegt eine Studie, die auf dem Schmerzkongress vorgestellt wird,
entsprach den seit Jahren etablierten Empfehlungen der Kopfschmerz- Experten für eine
sachgerechte Behandlung.
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Interdisziplinäre
Therapie bietet Vorteile für den Betroffenen und senkt die Kosten. |
Wissenschaftliche Studien, die auf dem Kongress präsentiert
werden, belegen, dass eine interdisziplinäre Therapie im Vergleich zu einer einseitigen
Behandlung nicht nur Schmerzen und Behinderung der Patienten deutlich besser reduzieren
kann, sondern auch dazu führt, dass die Betroffenen weniger Medikamente einnehmen,
seltener zum Arzt gehen und häufiger arbeitsfähig werden. ,,Dies bedeutet nicht nur ein
Gewinn für die Patienten, sondern es können so auch Kosten im Gesundheitswesen und
Belastungen für die Volkswirtschaft durch Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung gesenkt
werden", so Tölle. Top |
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