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Hemmung im Rückenmark
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Das
Schmerzsystem verfügt nicht nur über die aufsteigenden Schmerzbahnen, die die
Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten. Es enthält auch Mechanismen, die die Schmerzen
hemmen. Sind diese Hemmsysteme beeinträchtigt, hat das vermutlich Einfluß auf die
Entwicklung chronischer Schmerzen. Im Rückenmark
wird durch Schmerzinformationen die Ausschüttung körpereigener schmerzhemmender Stoffe
wie z. B. Opioide, GABA und Glyzin reguliert. Über die
absteigenden hemmenden Schmerzbahnen kommen ebenfalls schmerzhemmende Substanzen, z. B. Serotonin und Noradrenalin zur Wirkung. Die Bildung
dieser Stoffe wird im Gehirn angeregt, das so eine kontrollierende Wirkung auf die
Schmerzverarbeitung ausüben kann.
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Gezielte
Auslösung der Hemmsysteme. |
Diese
schmerzstillenden Systeme können bei der Therapie von Schmerzen gezielt von außen
angesprochen werden, z. B. durch Medikamente oder durch psychologische Reize wie Streß. |
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Hemmung durch Schmerzimpulse
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Hemmung
durch Schmerz. |
Wird
auf den aufsteigenden Schmerzbahnen ein Schmerzimpuls übermittelt, so ist die Reaktion
nicht nur das Empfinden von Schmerz. Gleichzeitig wird immer auch ein hemmender
Vorgang ausgelöst. |
Verstärkte
Wirkung von Neurotransmittern. |
Diese
hemmende Wirkung ist verbunden mit Neurotransmittern (Botenstoffen), die bei einem solchen
Reiz ihre normale Wirkung verstärken. Das kann dann eine Dämpfung der Nozizeptoren
bewirken und sogar eine verminderte Schmerzwahrnehmung bedeuten. |
Wir
gewöhnen uns an Schmerzen. |
An
einem Beispiel wird die Wirkung deutlich. Wenn sie mit ihrer Hand in heißes Wasser
greifen, so wird ein Schmerzreiz ausgelöst. Obwohl das Wasser gerade so heiß ist, daß
sie es noch aushalten können, läßt der Schmerz schon nach kurzer Zeit nach. Sie
gewöhnen sich an die Temperatur. Die Nozizeptoren der Haut senden ein deutlich geringeres
Schmerzsignal aus. Das liegt an der Aktivierung schmerzhemmender Vorgänge, denn in dieser
kurzen Zeit ist die Temperatur des Wassers nicht so weit gefallen, daß sie den Rückgang
der Schmerzempfindung erklären würde. |
Nutzung
bei der Therapie. |
Dieses
Hemmsystem, das durch die wiederholte Auslösung von Schmerzimpulsen eingeschaltet wird,
ist vermutlich beteiligt bei der Wirkung verschiedener physikalischer Therapiemethoden, z.
B. der Akupunktur oder der transkutanen elektrischen
Nervenstimulation ( TENS ). |
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Hemmung durch Streß
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Kein
Schmerz bei Streß? |
In
Gefahrensituationen oder Streßsituationen
empfindet der Mensch deutlich weniger Schmerz als normalerweise. Das hat vielleicht jeder
schon einmal bei sich festgestellt. |
Fußball
spielen mit einem Knochenbruch? |
Im
Sport wird diese schmerzhemmende Wirkung besonders deutlich. Es kommt z. B. bei
Fußballspielern immer wieder vor, daß sie während des Spiels verletzt werden, die
Schmerzen aber praktisch nicht spüren. Erst nach dem Spiel, wenn der Streß nachläßt,
werden ihnen die Schmerzen bewußt. So haben Spieler schon mit Knochenbrüchen ein Spiel
beendet, ohne etwas davon zu merken. |
Das
Fluchtphänomen. |
Die
gleiche Wirkung ist auch in lebensbedrohenden Situationen im Krieg oder auf der Flucht zu
beobachten. |
Körpereigene
Opioide hemmen den Schmerz. |
Ursache
dieser Herabsetzung des Schmerzempfindens ist die Auslösung des körpereigenen
Opioidsystems, das durch den Streß aktiviert wird. Außerdem wirken zusätzlich die
Mechanismen der im Rückenmark absteigenden hemmenden Schmerzbahnen. |
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Hemmung durch Medikamente
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Morphin |
Verschiedene
Substanzen hemmen die Schmerzempfinden. Morphin (Hauptalkaloid des Opiums) z. B. hat schon
in geringen Mengen eine schmerzstillende Wirkung, wenn es direkt in das Mittelhirn
gespritzt wird. Diese Maßnahme löst die absteigende Hemmung des Rückenmarkes aus. |
Erregbarkeit
der Nozizeptoren sinkt. |
Opioide, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen bewirken eine
Veränderung in der chemischen Umgebung der Nozizeptoren und haben so eine direkte Wirkung
auf die Erregbarkeit der Nozizeptoren. Top |
vgl.
u.a.: M. Zimmermann, Physiologische Grundlagen des Schmerzes un der Schmerztherapie. In:
Zenz, Jurna, Lehrbuch der Schmerztherapie. |
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