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Inhalte der Tumorschmerzdokumentation
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Bei einer Tumorschmerztherapie sollte
folgende Faktoren aufgeschrieben bzw. dokumentiert werden:
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Stand der zugrunde liegenden Tumorerkrankung
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die Schmerzen an sich
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schmerztherapeutische Maßnahmen und deren Wirksamkeit
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Dokumentation zum Stand der zugrunde liegenden Tumorerkrankung
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Für die Planung einer wirkungsvollen Schmerztherapie ist es notwendig,
möglichst viele Informationen über die Krebskrankheit zu erhalten. Auch während
einer gezielten Tumorschmerztherapie und begleitend zur Behandlung der
Tumorerkrankung muss fortlaufend der Entwicklungsstand der Tumorerkrankung
erfasst und dokumentiert werden.
Hat bereits vor dem Beginn der Schmerztherapie eine sorgfältige Dokumentation
der Tumorerkrankung stattgefunden, stehen die darin enthaltenen Informationen
dem Schmerztherapeuten zur Verfügung. Das ist
deshalb
so wichtig, weil viele Patienten
rückblickend nicht mehr genau sagen können, welche therapeutischen Maßnahmen
wann, mit welcher Zielsetzung und mit welchem Ergebnis stattgefunden haben.
Außerdem können die Angaben zur Tumorerkrankung Eingang in die
Landeskrebsregister finden, sodass sie auch statistische Bedeutung haben.
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Dokumentation der Schmerzen
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Schmerzen könne nicht mit einem Gerät oder anderen "objektiven" Methoden "gemessen" werden. Die Dokumentation der Schmerzen
beruht auf den Angaben der Betroffenen. Sie werden bei der Schmerzanamnese
festgehalten.
Ergänzend ist der Einsatz spezialisierter Fragebögen möglich, welche die
verschiedensten Aspekte des Symptoms "Schmerz" abfragen.
Mit Fortschreiten der Krebserkrankung können schwer Kranke aber oft nicht die
Kraft aufbringen, längere Fragebögen selbständig auszufüllen.
Daher sollten in solchen Fällen kurze Fragebögen angewandt
und/oder die Hilfe von Angehörigen in Anspruch genommen werden.
Dabei sollte berücksichtigt werden,
dass Angehörige dazu neigen, das Ausmaß der
Schmerzen bei ihrem kranken Familienmitglied zu überschätzen.
Ärzte und das Pflegepersonal haben
dagegen die Tendenz die Schmerzen eher unterschätzen. Das ist in verschiedenen
Untersuchungen festgestellt worden.
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Eine Reihe unterschiedlicher Fragebögen haben sich in der Praxis bewährt
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Bewährt haben sich bei der
Dokumentation der Tumorschmerzen folgenden
Fragebögen (auch "Instrumente" oder "Skalen" genannt):
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verbale Rangskala (VRS), auf der die Begriffe "keine Schmerzen",
"leichte Schmerzen", mittlere Schmerzen" und "starke Schmerzen"
angekreuzt werden können
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visuelle Analogskala (VAS), bei der die vom Patienten wahrgenommenen
Schmerzen bezüglich ihrer Stärke auf einer meist 10 cm langen Linie
markiert werden, beispielsweise mit den Endpunkten "keine Schmerzen" und
"stärkster vorstellbarer Schmerz"
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numerische Rangskalen (NRS), auf der die Patienten ihre Schmerzstärke
einer Nummer zuordnen, meist zwischen Null ("keine Schmerzen") und Zehn
("stärkster vorstellbarer Schmerz")
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McGill Pain Questionnaire (MPQ), bei dem verschiedene
Schmerzqualitäten abgefragt werden, beispielsweise "brennender Schmerz"
oder "ziehender Schmerz" (hier steht auch eine speziell für den
deutschen Sprachraum entwickelte Variante zur Verfügung, und zwar die
sogenannte Schmerzevaluierungsskala beziehungsweise SES)
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Memorial Pain Assessment Card (MPAC), welche visuelle Analogskalen
(s. oben) für Schmerzen, Stimmung und Schmerzlinderung mit einer rein
beschreibenden Skala (verbale Deskriptive Skala) für die
Schmerzintensität kombiniert
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Brief Pain Inventory (BPI), bestehend aus 4 Fragen zur
Schmerzintensität, 7 Fragen zur schmerzbedingten Beeinträchtigung,
Fragen zur Schmerzlinderung und einem Körperschema zum Markieren der
schmerzhaften Körperregionen
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Pain Disability Index (PDI), welcher die schmerzbedingte
Beeinträchtigung in 7 Lebensbereichen erfasst, und zwar "Familie und
häusliche Verpflichtungen", "Erholung", "soziale Aktivitäten", "Beruf",
"Sexualleben", "Selbstversorgung" und "Lebensnotwendige Tätigkeiten"
(Essen, Schlafen und Atmen)
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Memorial Symptom Assessment Score (MSAS), welcher 32 Symptome erfasst
(er wird aufgrund seiner Länge jedoch eher im Rahmen von Studien oder
für Langzeitbeobachtungen eingesetzt)
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Symptom Distress Scale (SDS), mit der sowohl die Häufigkeit als auch
die Intensität von 13 Symptomen erfragt werden kann
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Edmonton Symptom Assessment System (ESAS) für die Erfassung der
Schmerzintensität, der Aktivität, des Wohlbefindens und der Symptome
beziehungsweise Aspekte "Übelkeit", "Depression", "Angst", "Müdigkeit",
"Appetit" und "Luftnot"
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Minimales Dokumentationssystem für Palliativmedizin (MIDOS), welches
dem ESAS ähnelt und die Schmerzintensität, das Befinden sowie mehrere
Symptome (Müdigkeit, Übelkeit, Verstopfung, Luftnot, Schwäche, Angst)
abfragt
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Erfassung der Lebensqualität
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Zur Erfassung der Lebensqualität und der körperlichen Funktionsfähigkeit
haben sich außerdem der Karnofsky-Index und eine Skala der ECOG (Eastern
Cooperative Oncology Group) bewährt, weiterhin der Fragebogen zur Lebensqualität
der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer). |
Dokumentation schmerztherapeutischer Maßnahmen und deren Wirksamkeit
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Die einzelnen schmerzlindernden Maßnahmen der Tumorschmerztherapie müssen im
Wesentlichen aus 2 Gründen dokumentiert werden:
- zum einen aus arztrechtlicher Sicht (Verpflichtung zur Dokumentation,
Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Behandlungen)
- zum anderen zur Erfolgskontrolle
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Nebenwirkungen können besser zugeordnet werden
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Bei einer gleichzeitig durchgeführten Dokumentation der Schmerzen des
Patienten, seiner sonstigen Beschwerden und der durchgeführten Therapie
lässt sich gut ableiten, welche schmerzlindernden
Maßnahmen welchen Erfolg hatten. Außerdem kann man eventuell auftretende
Nebenwirkungen der Schmerztherapie durch eine sorgfältige Dokumentation besser
zuordnen (beispielsweise regelmäßiges Auftreten von Übelkeit kurze Zeit nach der
Einnahme einer Morphintablette). Insbesondere wenn viele verschiedene
Medikamente zum Einsatz kommen, erleichtert die Dokumentation den Überblick über
die verschiedenen Wirkstoffe und die Nebenwirkungen der einzelnen Substanzen.
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Dokumentation hilft den Betroffenen
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Auch für die weitere Behandlung eines Krebskranken mit Tumorschmerzen ist die
Dokumentation der Schmerztherapie wichtig. Auf diese Weise lässt sich zu jedem
späteren Zeitpunkt nachvollziehen, welche Medikamente in welcher Dosierung gegen
welche Beschwerden geholfen haben und welche Nebenwirkungen dabei unter
Umständen aufgetreten sind.
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