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Tumorschmerzen bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse
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Starke Rückenschmerzen sind am häufigsten
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Bösartige Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind sehr schmerzhaft. Bis zu 90
Prozent der Betroffenen leiden unter teilweise starken Tumorschmerzen. Meistens
sind das Rückenschmerzen, da sich die Bauchspeicheldrüse innerhalb der
Bauchhöhle unmittelbar vor der Wirbelsäule befindet. Krankheitsprozesse in
diesem Bereich strahlen deshalb meistens in Richtung Rücken aus.
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Neben der medikamentösen Therapie
können bei bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom) zur
Schmerzlinderung folgende Verfahren sinnvoll sein:
- Operationen
- Radio-Chemotherapie
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Operative Blockade des Ganglion coeliacum
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Eine Möglichkeit der Schmerzlinderung mittels Operation besteht bei
bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse in der operativen Blockade des
Ganglion coeliacum. Dabei handelt es sich um einen Nervenknoten, dessen Fasern
an der Bildung des sogenannten Sonnengeflechts beteiligt sind. Dieses
Nervengeflecht verzweigt sich in der Bauchhöhle und trägt zur Regulierung der
Organfunktionen der verschiedenen Bauchorgane bei. Außerdem ist es für die
Schmerzempfindungen im Bauchbereich mit verantwortlich. Bei einem Tumorwachstum
in der anatomisch eng benachbarten Bauchspeicheldrüse kann es zu einer
Beeinträchtigung des Sonnengeflechts und damit zu Schmerzempfindungen kommen.
Durch eine operative Blockade des Ganglion coeliacum wird die Weiterleitung der
Schmerzempfindungen aus dem Sonnengeflecht an das Gehirn, wo die Schmerzen
bewusst werden, verhindert oder verringert.
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Durchführung meistens operationsbegleitend
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Die Blockade kann im Rahmen einer Operation durch
das Einspritzen von beispielsweise hochkonzentriertem Alkohol oder eines lokalen
Betäubungsmittels in die unmittelbare Nähe des Ganglions erfolgen (vgl.
"Invasive Tumorschmerztherapie: Nervenblockaden"). Allerdings wird eine Operation
meistens nicht zu diesem
speziellen Zweck durchgeführt. Häufig erfolgt eine operative Blockade des
Ganglion coeliacum, wenn zum Zweck einer Tumorentfernung oder
Tumorverkleinerung ohnehin eine Bauchoperation stattfindet. Beispielsweise gibt
es die Situation, dass der Chirurg erst im Verlauf einer auf Heilung ausgerichteten
Tumoroperation feststellt, dass keine vollständige Tumorentfernung möglich ist.
In diesem Fall kann er als schmerzlindernde Maßnahme unter Sicht auf den
Nervenknoten eine Blockade des Ganglion coeliacum vornehmen.
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Nervenblockade von außen
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Eine schmerzlindernde Blockade des Ganglion coeliacum ist bei bösartigen Tumoren der
Bauchspeicheldrüse auch ohne operativen Eingriff möglich. In diesem Fall führt
man das schmerzlindernde Medikament mit Hilfe einer Kanüle von außen durch die
Haut bis an den Nervenknoten heran. Damit der Nervenknoten von der Nadel auch
sicher erreicht wird, erfolgt eine optische Kontrolle mit Hilfe einer
Computertomografie oder einer Ultraschalluntersuchung. Für diese Form der
Blockade ist lediglich eine örtliche Betäubung notwendig.
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Lang anhaltende Schmerzlinderung
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Durch eine Blockade des Ganglion coeliacum lässt sich bei bösartigen Tumoren
der Bauchspeicheldrüse in 80 bis 90 Prozent der Fälle eine bis zu 13 Monate
anhaltende Schmerzlinderung oder sogar eine Schmerzfreiheit erreichen.
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Radio-Chemo-Therapie
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Eine Schmerzlinderung mittels Chemotherapie oder Strahlentherapie findet bei bösartigen Tumoren der
Bauchspeicheldrüse meist in Kombination mit einer Strahlentherapie statt. Man
spricht dann von einer Radio-Chemo-Therapie. Vielfach sind
Bauchspeicheldrüsentumoren sind zum Zeitpunkt ihrer Feststellung nicht mehr
operabel. Die Radio-Chemo-Therapie wird dann zur Schmerzlinderung angewandt. Sie
kann auch bei Wiederauftreten eines
bereits behandelten bösartigen Bauchspeicheldrüsentumors hilfreich sein.
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