|
Therapiebeginn mit Opioiden
|
Opioide wirken nicht bei jedem Patienten gleich
|
Bei der Gabe von Opioiden müssen einige Besonderheiten beachtet werden. Diese
beruhen im Wesentlichen darauf, dass Opioide bei verschiedenen Patienten ganz
unterschiedlich wirken. Daher muss für jeden einzelnen Krebskranken mit
Tumorschmerzen eine individuell passende Dosis gefunden werden. Eine allgemein
anwendbare "Startdosis" gibt es ebenso wenig wie eine für jeden Patienten
passende Höchstdosis.
|
Beginn mit einer geringen Dosis und langsame Steigerung bis zur
ausreichenden Wirkung
|
In der Regel wird zu Beginn einer Tumorschmerztherapie mit Opioiden eine
relativ geringe Dosis verabreicht. Diese kann dann so lange erhöht werden, bis
sich eine ausreichende Schmerzlinderung einstellt. Kommt es vor dem Eintreten
der Schmerzlinderung bereits zu starken Nebenwirkungen, ist der Wechsel auf ein
anderes Präparat sinnvoll. Hier können Wirkung und Verträglichkeit unter
Umständen erheblich besser sein. Das ist jedoch von Patient zu Patient
verschieden und nicht vorhersehbar.
|
Regeln bei der individuellen Dosisfindung von Opioiden
|
Bei der individuellen "Dosisfindung" von Opioiden haben sich folgende Regeln
bewährt:
- Am Anfang sollte die Dosis eine Menge von 30 mg Morphinäquivalent
nicht überschreiten (mit "Morphinäquivalent" wird die Wirkstärke eines
Opioids in Bezug auf die Wirkung von Morphin beschrieben).
- Zu Beginn sollte zwischen den einzelnen Medikamentengaben ein möglichst
großes Zeitintervall gewählt werden. Für retardierte (lang wirksame)
Medikamente bietet sich ein Abstand von 12 Stunden an.
- Zusätzlich zu den lang wirksamen Medikamenten erhält der Patient kurz
wirksame Präparate, die er bei plötzlich auftretenden Schmerzen oder bei
einer allgemein unzureichenden Schmerzlinderung zusätzlich einnehmen
kann.
- Gerade zu Behandlungsbeginn ist eine sorgfältige, mehrmals tägliche
Dokumentation der verabreichten Medikamente und der erzielten
Schmerzlinderung notwendig. Auf diese Weise lässt sich die Wirksamkeit
der Tumorschmerztherapie gut erfassen, und eventuelle Änderungen sind
rasch durchführbar.
- Vor allem in der "Dosisfindungsphase" müssen dem Patienten ständig
kompetente ärztliche oder pflegerische Ansprechpartner zur Verfügung
stehen, um eventuelle Probleme schnell lösen zu können.
|
|
|