Meistens werden nur Opioide parenteral verabreicht
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Das WHO-Stufenschema ist grundsätzlich auch für die parenterale
Tumorschmerztherapie gültig. Allerdings werden bei dieser speziellen
Behandlungsform meist ausschließlich Opioide eingesetzt. Das hat mehrere Gründe:
- Viele Nichtopioide stehen
für die parenterale Verabreichungsform nicht zur Verfügung
(beispielsweise das häufig verwendete Paracetamol)
- Die längerfristige Anwendung von Nichtopioiden in parenteraler
Form ist aufgrund von Nebenwirkungen teilweise umstritten (zum
Beispiel bei dem Wirkstoff Diclofenac)
- Nicht jedes Opioid kann mit jedem Nichtopioid zusammen in einem
Infusions- oder Spritzbehältnis kombiniert werden. Unter anderem ist
eine Instabilität der chemischen Verbindungen möglich. Allerdings kommt
für einen solchen Fall auch die Verwendung separater Infusions- oder
Spritzsysteme für die einzelnen Wirkstoffe in Betracht.
- Für das in Deutschland häufig verwendete und gut wirksame Metamizol
gibt es bezüglich der
parenteralen Anwendung nur wenige Studien. Das ist unter anderem darauf
zurückzuführen, dass dieser Wirkstoff in englischsprachigen Ländern
nicht verwendet wird, sodass er in britischen und US-amerikanischen
Studien keine Berücksichtigung findet.
- Eine alleinige Opioidgabe ist bei vielen Tumorkranken ausreichend.
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