Schmerz bei Tumorerkrankungen

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Tumorschmerzen und Psyche

Angst verstärkt die Schmerzen

Ein Mensch mit einer bösartigen Tumorerkrankung befindet sich in einer ganz besonderen Situation: Durch die Krebserkrankung ist unter Umständen sein Leben bedroht. In dieser Situation empfinden deshalb Betroffenen die Schmerzen, die mit der Tumorerkrankung verbunden sind, als besonders belastend. Nicht nur ist der Schmerz selbst zermürbend und extrem belastend, hinzu kommt die Angst vor dem Tumorwachstum und vor einem baldigen Tod. Schmerzen bedeuten in dieser Situation eine ständige Erinnerung an die Krankheit und an die lebensbedrohliche Situation des Betroffenen.

 

Psychotherapie bietet eine zusätzliche Hilfe und kann sehr wirkungsvoll sein

Die Besonderheit der Situation von Krebspatienten erklärt, warum sie mitunter sehr empfindlich auf Schmerzen reagieren. Hier kann eine ergänzende Psychotherapie äußert nützlich sein, um den speziellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. Eine Psychotherapie wird ergänzend zu einer Tumorschmerztherapie durchgeführt. Sie hilft in zweierlei Hinsicht:

  • Die Psychotherapie kann die negativen Auswirkungen der Tumorschmerzen auf das seelische Wohlbefinden lindern.
  • Sie kann außerdem dazu beitragen, die schmerzbedingten Belastungen besser zu bewältigen.
 

Wahrnehmung von Schmerzen unterliegt verschiedenen Einflüssen

Die Wahrnehmung von Schmerzen wird ganz allgemein durch verschiedene Faktoren beeinfluss, unter anderem:

  • emotionales Wohlbefinden (zum Beispiel ausgeglichene oder beunruhigte Gemütslage)
  • die Persönlichkeit des einzelnen Patienten (beispielsweise eher zurückgezogen oder offen und kontaktfreudig)
  • Krankheitsverarbeitung (zum Beispiel passiv oder kämpferisch-aktiv)
  • soziales Umfeld (beispielsweise unterstützend oder distanziert)

 

Verstärkende Faktoren für die Wahrnehmung von Schmerzen bei Tumorerkrankungen

Zudem wurden speziell für Krebskranke einige Faktoren identifiziert, die Tumorschmerzen verstärken können:

  • Angst vor Schmerzen
  • Hilflosigkeit und Kontrollverlust gegenüber der Krankheit
  • Ausgeliefertsein bezüglich therapeutischer Entscheidungen
  • Angst vor Nebenwirkungen der Krebstherapie
  • körperliche Einschränkungen, beispielsweise verminderte Beweglichkeit nach einer Tumoroperation
  • Verlust von Unabhängigkeit mit dem Gefühl, seinen Angehörigen oder dem Pflegepersonal zur Last zu fallen
  • Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit
  • Zukunftsangst und konkrete Angst vor dem Tod
  • Depressionen (durch den Krebs oder unabhängig davon)
  • familiäre Probleme oder die Unfähigkeit, innerhalb der Familie über die Tumorerkrankung zu sprechen
  • finanzielle Schwierigkeiten, beispielsweise durch einen krankheitsbedingten Arbeitsplatzverlust
  • gestörtes Arzt-Patient-Verhältnis (zum Beispiel durch ein zu geringes Mitgefühl des Arztes oder durch einen Vertrauensverlust des Patienten, wenn er sich vom Arzt nur unzureichend über seine Erkrankung oder die geplanten Behandlungen informiert fühlt)
  • negative Beeinflussung der Selbstwahrnehmung oder des Selbstwertgefühls durch die Tumorerkrankung (beispielsweise durch sichtbare Operationsnarben, Amputationen, äußerlich erkennbare Tumoren oder einen unangenehmen, von einem offenen Krebsherd ausgehenden Geruch)

 

Gegenseitige Beeinflussung möglich

Diese schmerzverstärkenden Faktoren können – ebenso wie der Tumorschmerz selbst – zu allen Zeitpunkten der Krebserkrankung auftreten und sich auch gegenseitig beeinflussen.

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