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Arten der Gewebeentnahme an der Brust- Biopsie
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Biopsien dienen diagnostischen Zwecken
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Im Rahmen eines diagnostischen Eingriff werden eine bzw. meistens mehrere
Gewebeproben entnommen (Biopsie), um diese feingeweblich zu untersuchen und auf
diese Weise festzustellen, ob beispielsweise eine in im Röntgenbild sichtbare
Veränderung oder ein tastbarer Knoten gut- oder bösartig ist. Das Vorgehen
unterscheidet sich danach, ob die fragliche Veränderung von außen zu tasten ist
oder nicht. Die Untersuchung erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung. |
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Feinnadelpunktion
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Knoten wird mit der Hand ertastet
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Bei tastbaren Knoten kommt beispielsweise die Feinnadelpunktion zum Einsatz.
Dazu wird eine Hohlnadel (Kanüle) mit einem Durchmesser von etwa 0,7 bis 1,1 mm
verwendet. Auf diese Kanüle setzt man eine Spritze auf, die ein Volumen von 10
oder 20 ml hat. Dann fasst der Untersucher den tastbaren Knoten fest zwischen
den Fingern einer Hand und sticht die Kanüle unter Führung der anderen Hand in
den Knoten ein. Dabei erfolgen mehrere Punktionen aus verschiedenen Richtungen,
um möglichst viel Gewebe zu erhalten.
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Gewebe wird angesaugt
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Die eigentliche Gewebeentnahme erfolgt dann durch Zug an der Spritze, sodass in
der Kanüle ein Unterdruck entsteht, der eine kleine Gewebemenge in die Kanüle
saugt. Auch eine sehr genaue Punktion unter Ultraschallkontrolle ist möglich.
Die Untersuchung kann ohne oder mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden. |
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Stanzbiopsie
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Eine Nadel wird in den Knoten "geschossen"
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Der Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie liegt ein ähnliches Verfahren zugrunde
wie der Feinnadelpunktion. Dabei wird eine fest in einem "Schussapparat"
eingesetzte Hohlnadel verwendet. Die Hohlnadel wird unter Tast- oder
Ultraschallkontrolle im Knoten platziert. Anschließend löst man den
"Schussapparat" aus, wodurch eine zweite, dünnere Nadel durch die im Knoten
platzierte Hohlnadel in den Knoten schießt, eine kleine Gewebemenge aufnimmt und
wieder in die größere Hohlnadel zurückschnellt. Auch hier werden meistens
mehrere Gewebeproben entnommen, um die diagnostische Sicherheit zu erhöhen. Die
Untersuchung erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung.
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Durchführung unter Ultraschall
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Bei nicht tastbaren Knoten der Brust, die lediglich im Röntgenbild sichtbar sind,
bietet sich ebenfalls die Durchführung einer Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie
an. Weil die Veränderungen nicht tastbar sind, muss das Stanzgerät mit Hilfe
einer Ultraschalluntersuchung der Brust ausgerichtet werden. |
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Vakuumstanzbiopsie
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Die Brust wird fixiert
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Die Treffsicherheit kann durch die Technik der so genannten Vakuumstanzbiopsie
verbessert werden. Dabei liegt die Patientin bäuchlings auf einem
Untersuchungstisch, wobei die zu untersuchende Brust durch ein Loch in der
Tischplatte nach unten hängt. Die Brust wird zwischen 2 Plastikplatten fixiert
und dann eine Röntgenaufnahme der Brust angefertigt.
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Ausrichtung anhand von Röntgenbildern
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Anhand der aus dem
Röntgenbild ersichtlichen Position des Knotens kann das Biopsiegerät, ein so genanntes Mammotom, ausgerichtet werden.
Die Hohlnadel des Mammotoms wird nun
anhand des angefertigten Röntgenbildes mit ihrem Ende genau im zu
untersuchenden Knoten platziert. Dann wird durch Hohlnadel eine zweite Nadel geschoben.
Diese zweite Nadel enthält eine kleine Aussparung. Nun wird mit Hilfe eines
Vakuums ein Sog erzeugt, durch den eine kleine Gewebemenge durch die Aussparung
der zweiten Nadel angesaugt wird.
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Hohe Sicherheit
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Auch bei der Vakuumstanzbiopsie
werden zur Verbesserung der diagnostischen Sicherheit immer mehrere Gewebeproben
(in der Regel 20 bis 40) entnommen. Diese Untersuchungen erfolgt meist nach
örtlicher Betäubung. |
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Offene Gewebeentnahme
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Letzte Möglichkeit
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Ist bei einem tastbaren Knoten keine Feinnadelpunktion und keine
Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie
möglich ist, muss in der Regel eine so genannte "offene" Gewebeentnahme im Rahmen
einer Operation durchgeführt werden. Dieses Vorgehen ist auch dann
empfehlenswert, wenn die beiden erstgenannten Untersuchungen keine
aussagekräftigen Resultate ergeben haben.
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Knoten wird vollständig entfernt
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Bei der offenen Gewebeentnahme wird der gesamte veränderte
Bezirk in Vollnarkose aus der Brust entnommen. Dabei ist darauf zu achten, den
Knoten in einer Umhüllung aus unverändertem Gewebe zu entnehmen. Dies ist
wichtig, wenn im Nachhinein die Diagnose eines bösartigen Tumors gestellt wird,
weil sich nur auf diese Weise sicherstellen lässt, dass das gesamte bösartige
Gewebe vollständig entfernt wurde. |
Operation bei Vollnarkose
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Ist bei einem nicht tastbaren Knoten eine Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie oder der Einsatz des Mammotoms
(Vakuumstanzbiopsie) nicht möglich, muss im Rahmen einer Operation in
Vollnarkose eine offene Gewebeentnahme erfolgen. |
Schwierige Orientierung
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Dabei steht der
Operateur - weil der den Knoten nicht tasten kann - vor der Schwierigkeit, den
Knoten sicher aufzufinden. Die bloße Orientierung an Röntgenbildern kann unter
Umständen nicht ausreichen. Deshalb ist in einer solchen Situation vor der Operation eine Markierung der
Veränderung erforderlich. |
Markierung vor der Operation
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Dazu wird während einer Röntgenuntersuchung ein
dünner Draht in den Knoten vorgeschoben und dort belassen. Anhand dieses Drahtes kann sich der
Operateur dann wie an einer Richtungsschnur orientieren und den Knoten zielsicher aufsuchen. |
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Auch hier ist es
wichtig, den Knoten mitsamt einer Hülle unveränderten Gewebes zu entfernen, um
eventuell bösartige Veränderungen sicher komplett zu entnehmen.
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