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Spondylitis ankylosans / Morbus Bechterew |
Bücherliste:
Spondylitis
ankylosans
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Kurzinfo:
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Spondylitis ankylosans / Morbus Bechterew |
Symptome |
Tiefsitzende Rückenschmerzen, Steifigkeit, später
möglicherweise Unbeweglichkeit der Wirbelsäule. Kyphosierung der Brustwirbelsäule.
Entzündungen im Bereich der vorderen
Augenkammer, z. B. eine Iridozyklitis.
Periphere Arthritis der großen Gelenke (Knie, Hüfte, Schulter). Schmerzen und
Entzündungen der Sehnen und Schleimbeutel (Tendopathien). Es kann auch zu
einer Beteiligung des Herzens und - sehr selten - der Lunge kommen. |
Therapie |
Krankengymnastik und Sport
Medikamente: NSAR, Analgetika, Glukokortikoide, Basistherapeutika insbesondere Sulfasalazin und, bei schweren Verläufen, Methotrexat, Etanercept, Infliximab.
Physiotherapie: Kältetherapie, Elektrotherapie, Wärmeanwendungen, TENS.
Operationen: Nur bei schwerwiegenden Verläufen indiziert, z. B. um eine
extreme Kyphose der Brustwirbelsäule zu begradigen. Gelenkersatzoperation der Hüfte. |
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Inhaltsübersicht:
Epidemiologie
Ursachen
Krankheitsbild
Therapie
Prognose |
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Top
Epidemiologie
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Viele Namen bezeichnen dieselbe Krankheit. Umfassende
Informationen bei der Deutschen
Vereinigung Morbus Bechterew e. V. |
Spondylitis
ankylosans wird auch als Spondylarthritis ankylopoetica oder ankylosierende Spondylitis
und, etwas veraltet, als Morbus Bechterew bezeichnet. Immer ist damit eine entzündliche
Erkrankung der Bänder und Gelenke der Wirbelsäule, der
Rippenwirbelgelenke und einiger Sehnen und
Sehnenansätze von peripheren Gelenken gemeint. Auch die Augen und in sehr seltenen Fällen innere Organe
können betroffen sein. Spondylitis ankylosans ist eine chronische Erkrankung. |
Ein
bestimmter Gewebsmarker kann ein Hinweis auf die Erkrankung sein |
Die
Erkrankung zeigt eine sehr enge Assoziation zum Gewebsmarker
HLA-B27. Bei 95 Prozent der Betroffenen wurde HLA-B27
nachgewiesen. Das natürliche Vorkommen dieses Gewebsmarkers ist, je nach ethnischen
Bevölkerungsgruppen und geographischen Regionen, sehr unterschiedlich. Deshalb sind auch
die Erkrankungszahlen der Spondylitis ankylosans unterschiedlich. Dennoch muss nicht
jeder, der den Gewebsmarker HLA-B27 hat, auch Spondylitis ankylosans bekommen. Ungefähr
90 Prozent der Träger erkranken nicht. Umgekehrt kann ein Mensch, der den Gewebsmarker
nicht aufweist, dennoch erkranken. Der Gewebsmarker ist nicht von ausschlaggebender
Bedeutung, kann aber für den Arzt ein wichtiger Hinweis sein. |
Bis
zu 1 Prozent der Bevölkerung sind betroffen |
In
Deutschland erkranken ungefähr 1 Prozent der Bevölkerung an dieser Krankheit. In dieser
Zahl sind auch die Fälle enthalten, bei denen eine Erkrankung nicht zweifelsfrei
diagnostiziert wurde, z. B. leichte Krankheitsverläufe mit untypischen Erscheinungen.
Verschiedene Quellen geben Zahlen von 0,2 - 0,5 Prozent an. Dies beinhaltet dann nur die
zweifelsfrei diagnostizierten Erkrankungen. |
Die
Erkrankung betrifft Männer und Frauen gleichermaßen |
Ging
man früher davon aus, dass Spondylitis ankylosans vorwiegend Männer betrifft, weiß man
heute, dass Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind. Die Erkrankung verläuft bei
Frauen häufig langsamer, als bei Männern. Das kann ein Grund dafür sein, dass bei
Frauen die Krankheit früher häufig nicht diagnostiziert wurde. Bei schweren Formen
verläuft bei Frauen die Erkrankung nicht selten atypisch, so dass eine Fehldiagnose
möglich ist. Die Erkrankung beginnt meistens zwischen dem 16. und 45. Lebensjahr. Selten
tritt sie vor oder nach dieser Zeit auf. Das Maximum liegt im 26. Lebensjahr. |
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Top
Ursachen
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Bei
95 Prozent der Erkrankten lässt sich der Gewebsmarker HLA-B27 nachweisen |
Grundlage
der Spondylitis ankylosans scheint eine krankhafte Immunreaktion des Körpers zu sein, die
auf eine veränderte Reaktion zwischen den genetischen Anlagen des HLA-Systems und Umwelteinflüssen zurückzuführen ist. Was
aber ganz konkret diese veränderte Reaktion bewirkt, ist bisher noch unklar. Der HLA-B27 Gewebsmarker, der bei 95 Prozent aller Erkrankten zu
finden ist, hat eine dreidimensionale Form. Es nimmt bestimmte Erreger, die für
Durchfallerkrankungen und Erkrankungen der Harnröhre verantwortlich sind, auf und sorgt
so normalerweise dafür, dass die T-Lymphozyten
der Immunabwehr diese körperfremden
Erreger erkennen und vernichten. Bei Spondylitis ankylosans geschieht aber gerade das
nicht. Deshalb kommt es zu einer chronischen Entzündung, die zu einer allmählichen
Verknöcherung der Weichteile zwischen den Wirbelkörpern und zu einer Zerstörung
betroffener Gelenke führt. Warum davon hauptsächlich die Wirbelsäule betroffen ist, ist
ebenfalls noch nicht geklärt. |
Darmbakterien
als Auslöser werden diskutiert |
Im
Zusammenhang mit diesem Mechanismus wird auch diskutiert, ob verschiedene Bakterien als
Auslöser für Spondylitis ankylosans in Frage kommen. Vermutet wird ein Zusammenhang für
Chlamydien, Salmonellen, Shigellen, Yersinien und Klebsiellen, die auch ganz normale
Darmbakterien sind und im Verdacht stehen, eine Ursache für die fehlerhafte Immunreaktion
bei Spondylitis ankylosans zu sein. Was aber der Auslöser für die chronische Entzündung
ist, kann bisher nicht aufgezeigt werden. |
Die
Krankheit tritt familiär gehäuft auf |
Die
Erkrankung tritt familiär gehäuft auf, deshalb vermutet man, dass Vererbung eine Rolle
spielt. In diesem Zusammenhang wird wieder die Rolle des Gewebsmarkers HLA-B27 diskutiert. Das Risiko, an Spondylitis ankylosans zu
erkranken steigt, wenn ein Elternteil erkrankt ist, auf etwa 4 bis 30 Prozent an. Sind
beide Eltern erkrankt, liegt es entsprechend höher. Dennoch muss ein Mensch, der den
Gewebsmarker trägt, nicht notwendigerweise an Spondylitis ankylosans erkranken (s.o.). |
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Top
Krankheitsbild
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Erste
Zeichen - Schmerzen im Iliosacralgelenk und Fersenschmerz |
Die
Krankheit beginnt meistens mit einer unspezifischen Entzündung im Übergangsbereich
zwischen Kreuzbein und Darmbein, dem Iliosacralgelenk.
Tiefsitzende Rückenschmerzen sind die Folge. Die Schmerzen haben einen dumpfen,
ausstrahlenden Charakter. Sie treten meistens nachts auf und lassen im
Tagesverlauf nach. Zudem können zu Beginn der Erkrankung Gelenkschwellungen
auftreten, insbesondere im Knie- und Hüftgelenk. Des Weiteren kann es zu
Schmerzen im Bereich der Ferse und der Achillessehne kommen. Der
Fersenschmerz ist bei vielen Patienten das erste Krankheitszeichen. |
Rückenschmerzen |
Erst im weiteren Verlauf kann die gesamte Wirbelsäule
ebenfalls betroffen sein. Die Betroffenen haben starke Rückenschmerzen. Die Wirbelsäule
versteift allmählich.
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Verlauf in
Schüben |
Die Beschwerden treten zu Beginn häufig morgens auf und verbessern
sich bei Bewegung. Die Erkrankung verläuft außerdem in Schüben, die zur
vorübergehenden Verstärkung der Beschwerden führen. Nicht immer können Betroffene nach
Abklingen eines schmerzhaften, entzündlichen Schubes ihre vorherige Beweglichkeit und
Körperhaltung wiedererlangen. Konsequente Krankengymnastik wirkt aber in der Regel einer
schweren Verkrümmung der Wirbelsäule entgegen. |
Normaler Aufbau von Wirbelsäule und Wirbelkörpern:
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Die
Versteifung und eine Krümmung nach vorne (Brustkyphose) sind Spätzeichen der Spondylitis
ankylosans. Sie können auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Bei
Spondylitis ankylosans ist die Kyphose
der Brustwirbelsäule auf verschiedene Mechanismen zurückzuführen:
- Die Brustwirbelsäule versteift
zunehmend und wird immer weniger bewegt wird. Ein Knochen, der nicht
bewegt wird, verliert Mineralien und so auch Festigkeit und Stabilität
(vgl. Osteoporose). In diesem Fall einer
Osteoporose, die
auf eine mangelnde Beweglichkeit zurückzuführen ist, spricht man auch
von einer Immobilitätsosteoporose. Durch die Osteoporose kommt es dann
wiederum dazu, dass die Vorderkanten der Wirbelkörper zusammensacken,
die hinteren Wirbelbereiche aber nicht. Es entsteht eine Krümmung nach
vorne - Kyphose der Brustwirbelsäule.
- Ein weiterer Grund für die Kyphose ist
eine Verknöcherung des kräftigen Bandes, das vor den einzelnen Wirbeln
der Wirbelsäule entlang läuft. Durch die zunehmende Verknöcherung wird
die Brustwirbelsäule in eine nach vorne gebeugte Form gezogen und in
dieser Form fixiert.
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Veränderungen
im Röntgenbild |
Im Röntgenbild finden
sich typische Veränderungen:
- Frühe Veränderungen zeigen sich zuerst im
Iliosacralgelenk. Es bilden sich oft unscharfe Gelenkkonturen, Knochendefekte die
perlschnurartig hintereinander angeordnet sind (Erosionen) und Sklerosierungen (gelenknahe
Knochenverdichtungen). Die Vielartigkeit dieser Veränderungen ist typisch für
Spondylitis ankylosans. Später bilden sich knöcherne Gelenküberbrückungen, die
so genannte Ankylosierung.
- Zuletzt kommt es zu einer kastenartigen Verformung der
Wirbelkörper, den Kastenwirbeln. Zwischen den Wirbelkörpern bilden sich knöcherne
Spangen, so genannte Syndesmophyten. Am Ende hat sich eine Wirbelsäule gebildet, die wie
ein Bambusstab aussieht. Möglich ist auch, dass sich die Wirbelkörper
entzünden. Das nennt sich dann Spondylitis. Sind die Bandscheiben entzündet, spricht man
von einer Spondylodiszitis.
- Gelegentlich lassen sich Verknöcherungen von Sehnenansätzen finden,
beispielsweise im Ansatzbereich der Achillessehne an der Ferse.
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Frühdiagnostik
mit Hilfe des MRT |
Am
besten lassen sich frühe Veränderungen im Iliosakralgelenk,
die ja das erste Anzeichen für Spondylitis ankylosans sind, durch eine Magnetresonanztomographie
nachweisen. Die MRT stellt, im Gegensatz zum normalen Röntgen, die
Weichteilveränderungen dar. Sie zeigen sich oft Jahre vor einer knöchernen Veränderung. |
Eine
Szintigraphie zeigt entzündete Bereich an |
Zudem ist eine
Szintigraphie sinnvoll. Dabei werden schwach radioaktive Substanzen in den
Körper injiziert. Sie reichern sich in Regionen des Körpers an, in denen
sich eine Entzündung abspielt, bei der Spondylitis ankylosans beispielsweise
in den Iliosakralgelenken und in der Wirbelsäule. Diese Anreicherungen kann
man optisch darstellen, indem man eine spezielle Kamera über den Körper des
Patienten wandern lässt, welche die Verteilung der schwachen radioaktiven
Strahlung innerhalb des Körpers erfasst. Die Radioaktivität ist dabei so
schwach ausgeprägt, dass weder für den Patienten selbst, noch für seine
Umgebung die Gefahr einer gesundheitsgefährdenden Strahlenbelastung besteht. |
Häufige
Veränderungen finden sich auch bei großen Gelenken und an Sehnen und Schleimbeutel. Oft
sind die Augen entzündet. |
Neben
der Wirbelsäule zeigen sich möglicherweise Veränderungen bei Spondylitis ankylosans
auch an verschiedenen anderen Gelenken und Organen:
- Eine Beteiligung der Augen durch Entzündungen im Bereich
der vorderen Augenkammer,
z. B. eine Iridozyklitis,
kommt bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen vor.
- Eine periphere Arthritis der großen Gelenke (Knie,
Hüfte, Schulter) findet sich bei 40 Prozent der Betroffenen.
- Eine Verknöcherung des Hüftgelenkes kann zu Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen in diesem Bereich führen.
- Schmerzen und Entzündungen der Sehnen und Schleimbeutel
(Tendopathien), z. B. der Achillessehne, kommen bei 20 bis 30 Prozent der Betroffenen vor.
- Es kann auch zu einer Beteiligung des Herzens kommen.
Meistens zeigen sich dann
Herzrhythmusstörungen,
die jedoch selten gefährliche Ausmaße annehmen. Möglich, aber selten, ist auch eine
Entzündung der Aorta, die zu einem
Herzklappenfehler
führen kann.
- In ganz seltenen Fällen kommt es auch zu einer
Beteiligung der Lunge mit Einschränkung der Lungenkapazität. Ursache ist
eine Verknöcherung der kleinen Gelenke zwischen den Brustwirbelkörpern
und Rippen. Dadurch wird die Beweglichkeit des Brustkorbes unter
Umständen erheblich eingeschränkt, was wiederum die Ausdehnungsfähigkeit
der Lunge und damit die Atmung behindert.
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Der
Krankheitsverlauf ist unterschiedlich |
Die
Prozentangaben hinter den möglichen Beschwerden der Spondylitis ankylosans zeigen, dass
die Erkrankung vielseitig und individuell sehr unterschiedlich verlaufen kann. Nicht jeder
Betroffene bekommt die gleichen Beschwerden. Schwere und Ausmaß der Erkrankung können
durch eine fachgerechte Therapie unter aktiver Mithilfe der Betroffenen deutlich
beeinflusst werden. Ein früher Krankheitsbeginn vor dem 16. Lebensjahr scheint allerdings
schwere Verläufe zu begünstigen. |
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Top
Therapie
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Aufklärung,
Schulung, Mitarbeit - der Betroffene muss selbst viel tun |
Eine
ursächliche Therapie, die die Erkrankung heilt, gibt es bis heute nicht. Ein wesentlicher
Teil der Behandlung ist die Schulung und Aufklärung der Betroffenen. Nur so können die
jahrelangen therapeutischen Maßnahmen, ob Medikamente, Physiotherapie oder Chirurgie erfolgreich sein. Denn
der Betroffene muss aktiv mitarbeiten, um einer Versteifung der Wirbelsäule und einem
Fortschreiten von muskulären Dysbalancen entgegenzuwirken. |
Krankengymnastik und Sport stehen im Vordergrund einer jeden
Behandlung |
Wesentlicher
und wichtigster Teil der Behandlung ist die konsequente Krankengymnastik. Sie kann in Gruppen oder einzeln
durchgeführt werden. Wichtig ist, dass der Betroffene mindestens einmal täglich
spezielle Übungen durchführt, vor allem auch allein. Sinnvoll wäre außerdem eine
gezielte sportliche Betätigung. Günstig sind Sportarten, die keine starken
Erschütterungen der Wirbelsäule mit sich bringen, z. B. Radfahren, Skilanglauf,
Schwimmen, Volleyball, Wandern etc. Betroffene sollten sich ein Trainingsprogramm
zusammenstellen lassen, das den Prinzipien des sportlichen Trainings und ihren
persönlichen Bedürfnissen Rechnung trägt. Unerlässlich dabei ist aber, dass sie mit
Freude an die Bewegung herangehen, denn die sportliche Bewegung ist ein lebenslanger
Begleiter bei Spondylitis ankylosans. |
Die
medikamentöse Therapie richtet sich nach der individuellen Schwere der Symptomatik |
Bei
der medikamentösen Therapie geht es darum, sie Symptomatik gezielt zu behandeln, da eine
ursächliche Behandlung noch nicht möglich ist. NSAR
können, aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften, die Schmerzen und die
Steifheit der Wirbelsäule und anderer Gelenke verringern. Das fördert gleichzeitig die
bessere Durchführbarkeit von Krankengymnastik und sportlicher Aktivität. Reicht die
Wirkung von NSAR nicht aus, so können zusätzlich Analgetika verabreicht werden. Glukokortikoide sollten nicht als
Low-dose-Therapie eingesetzt werden. Bei akuten Schüben ist eine Stoßtherapie mit
Injektionen direkt in betroffene Gelenke bzw. an betroffene Sehnenansätze sinnvoll. Bei
Entzündungen der Augen können kortisonhaltige Augentropfen angewandt werden. Bei den Basistherapeutika werden hauptsächlich Sulfasalazin und, bei schweren Verläufen, Methotrexat eingesetzt. Die neuen TNF-alpha-Hemmer, Etanercept und Infliximab vermindern die Autoimmunreaktion und damit das
Auftreten der Entzündungen. |
Physikalische
Maßnahmen zur Unterstützung |
Zur
Unterstützung der Therapie sind auch physikalische Maßnahmen sinnvoll. Kältetherapie und Elektrotherapie haben sich, besonders bei akuten
Symptomen bewährt. Danach können Wärmeanwendungen,
z. B. in Form von Bädern und Packungen, zur Muskellockerung beitragen. Auch TENS kann empfohlen werden. |
Operationen
nur in seltenen und schweren Fällen |
Operationen
sind in der Regel nur bei schwerwiegenden Verläufen der Spondylitis ankylosans notwendig,
z. B. um eine extreme Kyphose der Brustwirbelsäule zu begradigen. Ist das Hüftgelenk
betroffen, so kann schon früh eine Gelenkersatzoperation notwendig werden. |
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Top
Prognose
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80
Prozent der Betroffenen können, auch mit eingeschränkter Beweglichkeit, weiterhin voll
berufstätig sein |
Spondylitis
ankylosans verläuft nicht immer gleich. Es gibt erhebliche Unterschiede in der Schwere
der Erkrankung. Eine aktive Mitarbeit der Betroffenen wirkt sich positiv auf den Verlauf
aus. Bei etwa 80 Prozent der Betroffenen ist weiterhin eine Erwerbsfähigkeit möglich,
auch wenn oft die Beweglichkeit eingeschränkt ist. Nach der Diagnose sollte jeder mit
seinem Arzt die berufliche Situation besprechen. Bestimmte Berufe, z. B. mit starken
klimatischen Belastungen, wirken sich ungünstig auf die Entwicklung der Spondylitis
ankylosans aus. Nur bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen ist der Verlauf so
schwerwiegend, dass es zur fortschreitenden Versteifung kommt, die schließlich
langfristig zu schweren Behinderungen führt. Zu jeder Zeit kann Spondylitis ankylosans
aber auch ganz zum Stillstand kommen. |
Umfassende
Informationen bei der Deutschen
Vereinigung Morbus Bechterew e. V. |
Insgesamt
ist die Prognose ungünstiger, wenn die Erkrankung schon früh auftritt, vor dem 18.
Lebensjahr. Ungünstig ist ebenso:
- die Unwirksamkeit von NSAR,
- schwere Versteifung der Wirbelsäule in ungünstiger
Stellung und
- Befall des Hüftgelenks.
Top |
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