| |
|
Ursachen eines akuten Verschlusses einer Gliedmaßenarterie
|
Meistens lösen sich Thromben im Bereich des Herzens.
|
Ein akuter, plötzlich auftretender Verschluss einer Arterien in Armen
oder Beinen wird in den meisten Fällen durch einer vom Herzen ausgehende Embolie
verursacht. Blutpfropfen (Thromben) können im linken Herzen, die das Blut über die Aorta
in den großen Körperkreislauf pumpt, durch verschiedene Mechanismen entstehen:
- Herzrhythmusstörungen: Meistens ein
unregelmäßiger Herzschlag durch Vorhofflimmern.
- Ventrikelaneurysma: Aneurysmen sind Aussackungen einer Arterie. Sie entstehen an der
linken Herzkammer, die auch linker Ventrikel genannt wird, häufig nach einem Herzinfarkt.
- Endokarditis: Bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut.
|
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit geht häufig voraus.
|
Die zweithäufigste Ursache eines akuten Arterienverschlusses im Bereich
der Beine ist eine arterielle Verschlusskrankheit. In
diesem Fall schließt sich die schon bestehende Enge (Stenose) vollständig. |
Nicht immer ist die Ursache einfach zu erkennen.
|
Seltenere Ursachen eines akuten Arterienverschlusses sind:
- Embolische Verschleppung aus herznahen Arterien: Thromben oder arteriosklerotische Plaques zentraler
Arterien, z. B. aus einem bestehenden Aortenaneurysma ( das ist eine krankhafte Aussackung
an der Hauptschlagader) können mit dem Blutstrom verschleppt werden und Arterien mit
einem geringeren Durchmesser verschließen.
- Sehr selten kommen sogenannte paradoxe Embolien vor. Das sind Embolien aus
Venenthrombosen, die über ein Loch in der Trennwand zwischen dem rechten und dem linken
Herzen oder andere arteriovenöse Fisteln (Kurzschlussverbindungen) in das arterielle
System gelangen konnten;
- Periphere Aneurysmen (Gefäßaussackungen) können zuthrombosieren. Das Blut, dass
normalerweise glatt durch die Arterien fließt, wird durch eine Aussackung verwirbelt.
Durch diese Verwirbelungen wird die Blutgerinnung angeregt und in der Aussackung entsteht
eine Thrombose, die nach und nach den gesamten Raum ausfüllen kann.
- Gefäßprothesen, wie sie bei der Behandlung der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit eingesetzt werden, regen ebenfalls die Blutgerinnung an. Sie können
durch Thromben verschlossen werden, wenn nicht medikamentös gegengesteuert wird. Das
geschieht meistens durch die Gabe von Acetylsalizylsäure ( ASS) oder anderen Mitteln, die
das Zusammenklumpen von Blutplättchen verhindern oder von Marcumar ( s. Kapitel tiefe Venenthrombose).
- Ein akuter Verschluss kann auch nach Gefäßverletzungen auftreten. Typisches Beispiel
ist das Einreißen der Gefäßinnenhaut (Intima) durch sogenanntes Einrenken der
Halswirbelsäule. Es bildet sich ein Thrombus und es kann innerhalb von Stunden nach dem
Eingriff zu einem Schlaganfall kommen. Ein weitere
Möglichkeit ist die Verletzung eines Blutgefäßes durch Druck von außen, z.B. durch
einen Tumor, einen Bluterguss oder durch Knochenfragmente bei einem Knochenbruch.
|
| |
|