| |
|
Top
Binokuläres Sehen
|
Räumliches
Sehen entsteht durch die Verarbeitung von zwei gleichen Bildern. |
Sehen
ist ein äußerst komplexer Vorgang. Die Bewegungen des Auges werden von den Augenmuskeln durchgeführt. Dabei wird von jedem Auge ein Bild
aufgenommen. Die Augenmuskeln sind so angelegt, daß das rechte und das linke Auge immer
das gleiche Objekt ansehen. Diese beiden Bilder werden mit Hilfe der Sensorik so
verarbeitet, daß aus ihnen ein beidäugiger Seheindruck entsteht. Das nennt sich
binokuläres, oder beidäugiges Sehen. Das binokuläres Sehen ist die Voraussetzung
dafür, daß das gesehene Objekt dreidimensional erscheint. |
Schielen
muß frühzeitig behandelt werden. |
Wird
dieses komplexe System gestört, kann das weitreichende Folgen haben. Eine davon ist das
Schielen. Das Schielen, daß früher als "Schönheitsfehler" betrachtet wurde,
ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbedingt frühzeitig fachärztlich behandelt
werden sollte. |
|
Top
Strabismus
|
Doppelbilder
verhindern einen räumliches Sehen. |
Von
Schielen, oder medizinisch ausgedrückt Strabismus oder Heterotropie, spricht man, wenn
die Sehachse eines Auges einen Stellungsfehler hat. Das bedeutet, daß die normalerweise
parallel liegenden Augenachsen der beiden Augen verschoben sind. Es entstehen nicht mehr
zwei gleiche Bilder, die entsprechend verarbeitet werden können, sondern zwei
unterschiedliche Bilder. Das nennt man auch Sehen von Doppelbildern. Das räumliche Sehen
ist gestört. |
Schielen
kann verschiedene Ursachen haben. |
Dabei
unterscheidet man hauptsächlich zwei Arten von Schielen:
- das Begleitschielen (Strabismus concomitans) und
- das Lähmungsschielen (Strabismus inconcomitans).
|
Das
schielende Auge begleitet das gesunde Auge. |
Beim
Begleitschielen ist ein Schielen, bei dem der Blick beider Augen nicht auf dasselbe Objekt
gerichtet ist. Der Schielwinkel zwischen beiden Augen ist aber bei allen Blickrichtungen
gleich. Die Muskel der Augen funktionieren normal. Als Folge davon "begleitet"
das schielende Auge das gesunde bei seinen Bewegungen. |
Gelähmte
Muskeln führen zu ungleichen Augenbewegungen. |
Beim
Lähmungsschielen sind einer oder mehrere Augenmuskeln gelähmt und der Schielwinkel
zwischen beiden Augen nimmt in Zugrichtung der gelähmten Muskeln zu. Dadurch entsteht
eine ungleiche Ausrichtung der beiden Augen. |
Das
Steuerzentrum im Gehirn ist betroffen. |
Während
Augenmuskellähmungen bei Erwachsenen häufiger sind, beginnt das Begleitschielen fast
immer im Kindesalter. Die Ursache für das Begleitschielen ist nicht bekannt. Nachgewiesen
ist aber, daß die komplexen Steuerungsmechanismen des Hirnstamms beim Begleitschielen
betroffen sind. |
|
Top
Latente Weitsichtigkeit
|
Der
Ausgleich erfolgt oft durch Akkomodation. |
Meistens
bei Kindern, die latent weitsichtig sind, kann ebenfalls eine Form des Schielens
beobachtet werden, die aber von dem Begleitschielen und Lähmungsschielen unterschieden
werden muß. Die betroffenen Kinder können das Schielen meistens durch Akkomodation ausgleichen, ohne
eine Brille zu Hilfe zu nehmen. |
Die
Krümmung der Linse und die Bewegung der Augenmuskeln ist aufeinander abgestimmt. |
Das
Schielen entsteht, weil automatisch bei der kompensatorischen Akkomodation beim Sehen in
die Ferne auch die Augenstellung verändert wird. Das geschieht folgendermaßen: Die
Akkomodation, d.h. die Anpassung der Linsenkrümmung an Nah- und Fernsehen und die
Steuerung der Augenstellung im Gehirn hängen zusammen. Beim Nahsehen wird sowohl
die Linse stärker gekrümmt und auch die Stellung der Augen entsprechend der Entfernung
des angepeilten Gegenstandes verändert. Beides geschieht gleichzeitig und im richtigen
Verhältnis. Aus diesem Grund entsteht ein Schielen. |
|
Diese
Art des Schielens läßt sich problemlos durch die entsprechenden Augengläser
korrigieren. Top |
|
Zur Übersicht
Motilitätsstörungen |
| |
|