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Die häufigsten Irrtümer bei Diabetes
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Diabetes -
die Zuckerkrankheit - ist weit verbreitet. Ebenso gibt es viele falsche oder
ungenaue Ansichten
über die Erkrankung, die sich hartnäckig halten. Häufig führt das zu
Ohnmachtsgefühlen und Angst bei den Betroffenen. Solche Gefühle sind
schlechte Ratgeber. Der Berufsverband der diabetologischen Schwerpunktpraxen
in Nordrhein (BdSN) hat die häufigsten Irrtümer über Diabetes
zusammengefasst: |
Diabetiker müssen Diät halten
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Wie alle Menschen sollten auch
Diabetiker sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Dazu kann ruhig
auch mal ein Stück Kuchen oder Kartoffeln gehören. Eine spezielle Diät ist
nicht erforderlich. |
Diabetiker sollten spezielle Diabetiker-Lebensmittel
essen
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Auch diese Annahme ist falsch. Eine
spezielle Diät oder Ernährung ist nicht notwendig. Spezielle
Diabetiker-Lebensmittel sollen in Zukunft nicht länger verkauft werden. |
Fruchtzucker ist "gesünder" als "normaler Zucker"
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Fruchtzucker schadet mehr, als er nutzt, denn er wird im
Körper anders verarbeitet, als normaler Zucker. Dadurch werden Bluthochdruck, Insulinresistenz und erhöhte
Blutfettwerte gefördert. |
Alle Diabetiker müssen Insulin spritzen
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Insulin ist das Hormon, das den Blutzucker reguliert. Es wir
in der Bauchspeicheldrüse hergestellt. Bei Typ 1 Diabetes produziert die
Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr - diese Betroffenen müssen unweigerlich
Insulin spritzen. Die weitaus größere Zahl ist aber von Typ 2 Diabetes
betroffen. Hier ist bei sehr vielen die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse zur
Ausschüttung von Insulin nur eingeschränkt. In diesem Fall kann mit
Gewichtsabnahme, Lebensstiländerung und Medikamenten behandelt werden.
Insulin muss hier nur in Extremfällen gespritzt werden, und kann bei
entsprechender Umstellung der Lebensweise oft wieder abgesetzt werden. |
Tabletten lassen Diabetes verschwinden
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Das ist nicht richtig. Diabetes verschwindet nicht einfach.
Wenn er sich einmal manifestiert hat, bleibt die Fehlregulation des
Blutzuckerspiegels dauerhaft gestört. Durch Medikamente, Gewichtsabnahme und
Lebensstiländerung können aber annähernd normale Blutzuckerwerte erreicht
werden. Dadurch wird das Auftreten von Folgeerkrankungen reduziert. |
Leicht erhöhte Blutzuckerwerte sind nicht so schlimm
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Das ist so ähnlich wie "ein bisschen schwanger". Auch leicht
erhöhte Blutzuckerwerte haben auf die Dauer negative Auswirkungen auf den
Organismus. Deshalb sollten sie zumindest beobachtet werden, damit
frühzeitig eine Behandlung beginnen kann. |
Diabetiker müssen ständig den Blutzucker messen
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Sicher ist es wichtig, seinen Blutzuckerspiegel zu kennen.
Er sollte weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Welche Auswirkungen Bewegung
und Ernährung auf den Blutzuckerspiegel haben, sollte jeder Diabetiker
lernen. Aber nicht immer bedeutet dies, dass jeder immer seinen
Blutzuckerspiegel messen muss. Die Messungen sollten in Absprache mit dem
Arzt durchgeführt werden. Je nach Lebensstil kann das täglich mehrmals oder
auch nur einmal im Monat (Beispiel) notwendig sein. |
Wer Diabetes hat ist selbst schuld
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Typ 1 Diabetes entsteht durch erbliche Veranlagung in
Verbindung mit einem Auslösemechanismus - etwa einer Virusinfektion. Darauf
hat niemand einen Einfluss. Auch bei Typ 2 Diabetes besteht eine starke
genetische Disposition, die größer ist, als bei Typ 1 Diabetes. Allerdings
spielen als Auslösemechanismus die äußeren Lebensumstände eine größere
Rolle. Dennoch kann nicht behauptet werden, dass allein diese Lebensumstände
zu Diabetes führen. Schuldzuweisungen führen zu nichts - höchstens zu
Schuldgefühlen und Ohnmacht. Sie behindern eine erfolgreiche Behandlung. |
Diabetiker dürfen keinen Sport treiben
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Der Mensch ist für die Bewegung geschaffen, das gilt auch
für Diabetiker. Regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung sind die
wichtigsten Elemente einer dauerhaften, erfolgreichen Behandlung. Bewegung
senkt in der Regel den Blutzucker. Es muss auch nicht gleich Leistungssport
sein. Jeden Tag eine halbe Stunde spazieren gehen ist auch hilfreich und tut
Körper und Seele gut. Sie sind dann aktiv und tun etwas für sich. |
Wer Diabetes hat, muss lebenslang mit dem Gewicht
kämpfen
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Übergewicht zu reduzieren, ist eine der wichtigsten Faktoren
in der Therapie des Typ 2 Diabetes, denn Übergewicht gilt als eine der
Hauptrisikofaktoren für das Entstehen der Erkrankung. Allerdings heißt dass
nicht unbedingt, dass eine Gewichtsreduktion sich auf die Erkrankung positiv
auswirkt. Zwar ist dies bei vielen so, aber eben nicht bei allen. Wem es
trotz intensiver Bemühungen nicht gelingt, sein Gewicht zu reduzieren, sollte sich nicht ständig plagen
und ärgern. Hier sollte es möglich sein, mit Medikamenten und einer guten
Einstellung der Therapie durch den Arzt, den Blutzuckerspiegel unter
Kontrolle zu halten, auch ohne Gewichtsreduktion. |
Alle Diabetiker müssen mit Folgeerkrankungen wie
Erblindung, Nierenversagen oder Beinamputation rechnen
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Je, Diabetes kann zu schweren Folgeschäden führen. Die
Betonung liegt auf "kann". Bei einer guten Einstellung der Therapie mit
normalen Blutzucker- und HbA1c-Werten, die durch regelmäßige Kontrollen
sichergestellt werden sollten, müssen diese Folgeschäden nicht zwangsläufig
auftreten. |