Gier und Heißhungerattacken gefolgt von Erbrechen sind typisch.
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Das wichtigste Merkmal der Bulimia nervosa sind immer wiederkehrende
Heißhungeranfälle bei der große Mengen (meist süßer und hochkalorischer) Nahrung
gierig verschlungen werden. Bei solchen Essattacken können Betroffene 3000 bis 4000 kcal
gelegentlich sogar bis zu 10.000 kcal in sich hineinstopfen. Die Anfälle finden in
der Regel heimlich statt. Während eines Anfalls kommt es zu einem Kontrollverlust über
das Essen. Um einen solchen Essanfall auch durchführen zu können, müssen die
Betroffenen für ausreichend große Mengen Lebensmittel sorgen. Es findet eine regelrechte
Planung statt. Oft kreisen die Gedanken ständig um das Essen. Es können sich sogar
finanzielle Schwierigkeiten ergeben, denn solche großen Mengen Nahrungsmittel kosten
entsprechend viel Geld. |
Häufig Bestandteil der Erkrankung sind strenge Diäten, Sport und
Missbrauch von Abführmitteln.
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Als Reaktion auf die Essanfälle wird aus Scham und Angst vor
Gewichtszunahme in der Regel unmittelbar folgend Erbrechen ausgelöst und der Essanfalls
dadurch beendet. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird häufig eine strenge Diät
eingehalten. Durch Sport oder Einnahme von Abführmitteln wird versucht, einer
Gewichtszunahme entgegenzuwirken. Nach einem Essanfall schämen sich die Betroffenen oft
erheblich. Das kann dazu führen, dass sie sich selbst verachten. Unter Umständen werden
sie depressiv und grenzen sich von anderen ab, sodass sie in die soziale Isolation
geraten. |
Diagnosekriterien:
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Der Arzt diagnostiziert die Erkrankung "Bulimie", wenn folgende
Symptome vorliegen:
- andauernde gedankliche Beschäftigung mit Essen, unwiderstehliche Gier nach
Nahrungsmitteln
- Essanfälle mit dem Erleben eines Kontrollverlusts während des Anfalls (mindestens
2-mal pro Woche)
- Durchführung von Maßnahmen zur Gewichtskontrolle: selbst ausgelöstes Erbrechen,
Einnahme von Abführmitteln und/oder Appetitzüglern, zeitweilige Hungerperioden und
Diäten
- anhaltende Sorge um Körperumfang und Körpergewicht
- weitgehend normales Körpergewicht
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Die körperlichen Folgen können erheblich sein.
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Neben den erheblichen psychischen und sozialen Konsequenzen einer
Essbrechsucht können auch medizinische Komplikationen bzw. Folgeerscheinungen auftreten,
die erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich bringen können. Obwohl die Betroffenen
sehr genau wissen, dass sie krank sind, sind ihnen gerade diese "körperlichen
Aspekte" häufig nicht bewusst.
- Zerstörung des Zahnschmelzes durch das
häufige Erbrechen, dadurch erhöhte Kariesanfälligkeit
- Vergrößerung der Ohrspeicheldrüsen, Entzündung der Ohrspeicheldrüsen (Parotitis)
- Störungen des Elektrolythaushalts
(Hypokaliämie)
- Verletzungen im Rachenraum
- Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Oesophagitis)
- selten Riss der Speiseröhren- oder Magenwand
- vereinzelt Todesfälle
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