| |
|
|
|
Beschwerden
|
Brennende Schmerzen nach dem Essen
|
Sodbrennen oder saures Aufstoßen wird auch Pyrosis genannt. Es entsteht
durch das Hochkommen von Speisebrei oder Magensaft in die Speiseröhre, das auch als
Reflux bezeichnet wird. Dann stellen sich häufig drückende und brennende Schmerzen
hinter dem Brustbein ein. Diese brennenden Schmerzen geben dem Sodbrennen seinen Namen.
Das Auftreten der Beschwerden ist individuell sehr unterschiedlich. Es tritt meistens nach
dem Essen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes auf. |
Refluxbeschwerden treten häufig auf
|
Refluxbeschwerden gehören zu den häufigsten Symptomen bei
Verdauungsstörungen. 20 bis 40 Prozent der Erwachsenen geben an, mindestens einmal pro
Jahr darunter zu leiden. Bei bis zu 40 Prozent der Betroffenen treten diese Beschwerden
einmal pro Woche auf und täglich sogar bei 5 bis 10 Prozent der Betroffenen. 80 Prozent
beschreiben die Symptome als leicht, etwa 10 Prozent als mäßig bis schwer. |
Von Refluxkrankheit spricht man erst, wenn eine Gewebeschädigung
eingeteten ist
|
Hält Sodbrennen länger an, so kann sich daraus eine Refluxkrankheit
entwickeln. Man spricht medizinisch von einer Refluxkrankheit wenn eine Schädigung
der Speiseröhre entstanden ist. Diese äußert sich in Form einer oberflächlichen
Gewebeschädigung (Erosion) oder eines Geschwürs. Gelegentlicher Reflux und damit
verbundene Refluxbeschwerden sind völlig normal. |
Der untere Schließmuskel der Speiseröhre verhindert einen Reflux
|
Im Normalfall besitzt der menschliche Körper verschiedene
Antirefluxmechanismen. Davon ist der untere Ösophagussphinkter (UOS) der wichtigste
Mechanismus. Dieser Schließmuskel steht immer unter einer gewissen Spannung, so dass der
Verschluss gewährleistet ist. Es kann kein Mageninhalt in die Speiseröhre
zurückgelangen. Während des Schluckaktes erschlafft der Schließmuskel und der
Nahrungsbrei kann in den Magen gelangen. Ein Reflux wird in dieser Öffnungsphase
verhindert durch eine peristaltische Welle, die das Schlucken begleitet. Die Peristaltik
sorgt für eine wellenförmige, zum Magen hin gerichtete Wandbewegung der Speiseröhre. |
|
|
|
Ursachen
|
Ösophagitis, Übergewicht und zu viel Kaffee und Alkohol sind die
häufigsten Gründe für Sodbrennen.
|
Gelegentliches Sodbrennen ist normal. Oft aber ist Sodbrennen ein
Zeichen für eine weitere Erkrankung. Häufig kann es, wie auch die Ösophagitis, auf eine Schwäche des
Schließmuskels der Speiseröhre zurückgeführt werden. Bei einem Bruch des Zwerchfells
können Teile des Magens in den Brustraum eindringen. Das führt dann zu Sodbrennen. Auch
bei starkem Übergewicht gehört
das Sodbrennen zum Beschwerdebild, weil dadurch der Druck auf den Magen erhöht wird. Das
ist auch der Grund dafür, dass schwangere Frauen häufig von Sodbrennen geplagt werden.
Das Risiko für saures Aufstoßen steigt, wenn
jemand viel Kaffee und/oder Alkohol zu sich nimmt. |
|
|
|
Therapie
|
Medikamente helfen
|
Die Therapie von Sodbrennen entspricht der Therapie einer Speiseröhrenentzündung. Meistens
wird mit säurebindenden Medikamenten, den sogenannten Antazida, behandelt. Das hilft
insbesondere gegen die brennenden Schmerzen. |
Operationen nur im Notfall
|
Eine Operation ist nur in den seltensten Fällen notwendig. Es wird in der
Regel eine medikamentöse Behandlung von 6 Monaten Dauer abgewartet. Nur bei eintretenden
Komplikationen ist eine Operation früher notwendig. |
|
|
|
Vorbeugung
|
Selbsthilfetipps
|
10 Patientenregeln bei Refluxösophagitis
können auch zur Vorbeugung bzw. Vermeidung von Sodbrennen hilfreich sein. (Quelle:
Schäffer, Renz: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin)
- Gewichtsreduktion "senkt den Druck von unten" (70 % der unter Refluxsymptomen
leidenden Patienten sind übergewichtig!)
- Schlafen mit erhöhtem Oberkörper ("bergauf kann der Magensaft nicht
fließen"), z. B. Kopfkeil ins Bett
- 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen
- Häufige kleine Mahlzeiten
- Nikotinabstinenz
- Wenig bzw. möglichst keinen Alkohol, insbesondere keine harten alkoholischen Getränke
- Kostumstellung: Fett- und kohlenhydratarm (betrifft insbesondere Zucker), eiweißreich.
Keine säurehaltigen Getränke!
- Keine einschnürende Kleidung
- Vermeiden von Stress
- Behandlung einer möglichen Verstopfung
|
| |
|