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Divertikel sind insgesamt eine recht häufige Erscheinung. Es handelt sich
dabei um sackförmige Ausstülpungen von Wandteilen des Darms (oder allgemein eines
Hohlorgans). Divertikel können im gesamten Verdauungstrakt von der Speiseröhre bis zum
Dickdarm auftreten. Dabei werden zwei verschiedene Formen unterschieden:
- Echte Divertikel sind Ausstülpungen mit allen Wandschichten einschließlich der
Muskelschicht. Beispiele sind das Traktionsdivertikel
der Speiseröhre oder der Meckel-Divertikel
- Falsche Divertikel oder Pseudodivertikel sind Ausstülpungen ausschließlich der
Schleimhaut (Mukosa bzw. Submukosa). Die Schleimhautaussackungen treten durch Lücken in
der Muskelschicht nach außen. Pseudodivertikel kommen in der Speiseröhre, im Magen,
Dünndarm und Dickdarm und auch in der Harnblase
vor.
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Pseudodivertikel sind häufiger, als echte Divertikel
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Bei Darmdivertikeln handelt es sich meistens um Pseudodivertikel. Nur die
Schleimhaut stülpt sich nach außen und nicht die gesamte Wand, wie bei den echten
Divertikeln. Weist die Muskulatur der Darmwand Lücken auf, so kann dort die Schleimhaut
nach außen treten. Diese Lücken finden sich im Dünndarm beispielsweise dort, wo die
versorgenden Gefäße aus dem Gekröse, dem Mesenterium, in den Darm übertreten. Alle
Gefäßdurchtrittstellen des Darmes begünstigen somit die Ausstülpung der Schleimhaut.
Aber auch kleinere Schwächen in der Darmwandmuskulatur können der Schleimhaut als
Austrittstelle dienen.
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