Ein Drittel entwickelt systemische Beschwerden
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Etwa bei einem Drittel der von Morbus Crohn betroffenen Menschen kommt es
wiederkehrenden entzündlichen Prozessen außerhalb des Magen- Darm-Traktes. Das
liegt daran, dass Entzündungsbotenstoffe über die Blutbahn und die Lymphe im
Körper zirkulieren und so in anderen Körperbereichen zu örtlichen
Entzündungsprozessen führen können. Diese Beschwerden treten - genau wie die
Schübe bei Morbus Crohn - nur zeitweilig auf. Man spricht auch von
Fernwirkungen. Sie sind in ihrer Intensität sehr unterschiedlich. |
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In manchen
Fällen können diese Beschwerden zu Beginn der Erkrankung auch im Vordergrund
stehen. Deshalb ist Morbus Crohn häufig nicht leicht zu diagnostizieren. |
Augen
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Die
Augen können, in ihren verschiedenen Strukturen von einer Entzündung betroffen
sein, speziell Bindehaut (Konjunktivitis), Regenbogenhaut (Iritis) und Aderhaut
(Uveitis). |
Haut
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Typisch für Morbus Crohn sind auch Hautveränderungen, etwa das Erythema nodosum.
Dabei kommt es spontan zur Bildung von schmerzhaften, rötlichen und leicht
vorstehenden Knötchen. Meistens ist der Bereich des Schienbeins betroffen.
Seltener treten geschwürartige Hautveränderungen (Pyoderma gangraenosum) auf. |
Gelenke und Knochen
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Gelenkbeschwerden treten häufig entlang der Wirbelsäule auf, so dass es zu
Rückenschmerzen kommt. Auch einzelne Gelenke in Armen und Beinen können
betroffen sein. In einigen Fällen kommt es zu so genannten
Trommelschlegelfingern. Dabei sind die Endglieder der Finger leicht verdickt und
die Haut ist hell bis weißlich. Durch gestörte Nährstoffaufnahme und durch die
Therapie mit Kortison kann der Knochenstoffwechsel beeinträchtigt sein. Die
Folge ist eine verminderte Knochendichte bis hin zur Ausbildung einer
Osteoporose. |
Innere Organe
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An vielen anderen Organen kann Morbus Crohn Auswirkungen haben:
- Herz und Lunge sind nur sehr selten betroffen.
- Nieren: Es kommt leicht zur Bildung von Nierensteinen (siehe auch:
Steinleiden)
- Durch den gestörten Leber-Darm-Kreislauf kann es leichter zur Bildung
von Gallensteinen
kommen.
- Blut: Das Risiko zur Bildung von
Thrombosen ist erhöht.
Außerdem werden vermehrt rote Blutkörperchen abgebaut, bzw. verbraucht
(Hämolyse).
- Das Gefäßsystem kann in Form von Gefäßentzündungen (Vaskulitis)
betroffen sein.
- Schilddrüse: Sowohl Überfunktion (Hyperthyreose),
als auch Unterfunktion (Hypothyreose)
können vorkommen.
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