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Gallensteine, Cholelithiasis
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Beschwerden
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"Stumme Steine"
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Dreißig bis fünfzig Prozent aller Gallensteine machen keine Beschwerden,
sie werden als "stumme Steine" bezeichnet. Meistens werden sie zufällig
entdeckt. |
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Bei ungefähr vierzig Prozent aller Fälle kommt es im Verlauf zu
unbestimmten Bauchschmerzen, meistens im Oberbauch. Weitere Anzeichen können sein:
- Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, besonders häufig nach Kaffee, Alkohol und fettem
Essen
- Übelkeit, Aufstoßen
- Blähungen
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Bei 10 Prozent kommt es zu heftigen Beschwerden
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Verschließen Gallensteine den Ausführungsgang der Gallenblase oder Gallengänge, so kommt es zu
Gallenkoliken, die begleitet werden von
- heftigen Schmerzen im Oberbauch, die sich sehr stark steigern und in Rücken und
Schultern ausstrahlen können
- Erbrechen
- Schweißausbrüche und Schüttelfrost
- Schwindelgefühle
- Fieber
Koliken entwickeln sich in etwa zehn Prozent aller Fälle. Die Beschwerden klingen oft
nach kurzer Zeit (bis zu drei Tagen) wieder ab. Meistens treten innerhalb von Tagen oder
Monaten erneut Koliken auf.
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Wie entstehen Gallensteine?
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Woraus besteht die Galle?
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Für die Entstehung von Gallensteinen sind mehrere Voraussetzungen
notwendig. Die Bausteine der Gallensteine sind in der Galle selbst vorhanden. Die Galle
besteht zu 80 Prozent aus Wasser. Außerdem enthält sie Gallensäuren, Cholesterin, Bilirubin und Phospholipide
(Lecithin). |
Zwei Voraussetzungen zur Entstehung von Gallensteinen
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Wenn Gallensteine entstehen dann,
- wenn die Galle zu viele Substanzen enthält, die Kristalle bilden können. Das sind Kalzium, Bilirubin und Cholesterin.
- wenn die Galle zu viele Stoffe enthält, die das Auskristallisieren von Kalzium,
Bilirubin und Cholesterin ermöglichen. Das ist z. B. bei zu vielen Schleimpartikeln
der Fall.
Kommen diese Faktoren zusammen, so können Gallensteine entstehen. Diese Steine sind
zunächst mikroskopisch kleine Kristalle, die sich erst im Laufe der Zeit und bei
entsprechenden Bedingungen zu größeren Steinen entwickeln. Sie können dann
sandkorngroß (Gallengrieß) aber auch so groß wie Kieselsteine werden.
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Welche Steine gibt es?
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Je nachdem, an welchen Stoffen ein Überangebot besteht, bilden sich
unterschiedliche Steine aus. Am häufigsten sind Steine aus kombinierten Substanzen, die
sogenannten Cholesterin- Bilirubin- Steine, oder auch Cholesterin- Pigment- Steine. Sie
haben einen sehr hohen Anteil Cholesterin (90 Prozent). Wesentlich seltener kommen die
schwarzen Pigment-Kalzium- Steine vor. Bilirubin- Steine haben eine braune Färbung.
Gallensteine aus einer einzigen Substanz sind aber eher selten. |
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Erkrankungsursachen
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Falsche Ernährung kommt häufig vor
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Zur Entwicklung von Gallensteinen tragen wesentlich Übergewicht und falsche Ernährung (cholesterinreich, ballaststoffarm,
Fastenkuren) bei. |
Frauen erkranken doppelt so häufig
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Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, haben ein erhöhtes Risiko zur
Ausbildung von Gallensteinen. Auch Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütung
betreiben, bekommen häufiger Gallensteine. Insgesamt leiden Frauen etwa doppelt so
häufig an Gallensteinen wie Männer. Weitere interessante Themen für Frauen finden Sie
bei MedizInfo®AnnaSusanna. |
Gallensteine als Folge anderer Erkrankungen
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Gehäuftes Auftreten von Gallensteinen findet sich auch bei Erkrankungen
wie
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Komplikationen bei Gallensteinen
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Als Folgen und mögliche Komplikationen bei Verlegung der Gallenblase oder
der Gallengänge durch Gallensteine können folgende Erkrankungen entstehen:
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Therapie
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In vielen Fällen ist eine Operation sinnvoll
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Es sind verschiedene Operationen von Gallensteinen möglich. Je nach Ort
und Größe der Steine, sowie individuellen Gegebenheiten ist die Anwendung
unterschiedlich.
- Die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) ist indiziert, wenn die Gallenblase
mit Steinen gefüllt, entzündet und vereitert ist.
- Eine Gallengangoperation wird durchgeführt, wenn sich Steine in den Gallengängen
befinden. Hier wird auch häufig endoskopisch operiert.
- Zur Zertrümmerung von Steinen (extrakorporale Stoßwellen- Lithotripsie ESWL) kommt es
nur in seltenen Fällen, da diese Maßnahme nicht risikolos durchgeführt werden kann. Die
Steine dürfen nicht größer als drei Zentimeter sein. Es werden nicht mehr als drei
Steine auf einmal zertrümmert.
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Medikamentöse Litholyse
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Zur medikamentösen Auflösung von Gallensteinen (Litholyse) kann es nur
kommen, wenn die Steine nicht größer als zwei Zentimeter sind und wenn sie keinen Kalk
enthalten. Die Gallenwege müssen frei sein. |
"Gallendiät"
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In den meisten Fällen ist eine Ernährungsberatung und eine
Gewichtsreduktion erforderlich. Insbesondere bei akuten Zuständen ist eine
"Gallendiät" erforderlich. |
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Vorbeugung
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Bei der Entstehung von Gallensteinen spielt das Übergewicht eine entscheidenden
Rolle. Deshalb ist die erste und beste vorbeugende Maßnahme bei Übergewichtigen die
Gewichtsreduktion. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. Stellen Sie Ihre Ernährung
auf ballaststoffreiche und abwechslungsreiche
Kost um. Trinken Sie viel. Auch regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv aus.
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