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Ernährungsempfehlungen für Varizenkranke
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Silvia Poth leidet seit vielen Jahren an einer
Nabelvenen-Thrombose. Die nachfolgenden Texte enthalten Ihre persönlichen,
über die Jahre gemachten Erfahrung mit der Erkrankung. Die Empfehlung für
die Ernährung, mit der Frau Poth gute Erfahrungen gemacht hat, sind in Form
von Lebensm ittellisten angefügt. Die allgemeinen Tipps für Varizenkranke
sind Frau Poth ebenso wichtig, wie die Weitergabe ihrer
Ernährungsempfehlungen.
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Interview Silvia Poth: Erfahrungen aus 50 Jahren Leben mit einer
Varizenerkrankung
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Frau Poth, was ist eine Nabelvenen-Thrombose und wie bemerkten
Sie Ihre Erkrankung?
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"Eine Nabelvenen-Thrombose ist eine seltene Erkrankung,
in deren Verlauf lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können. Vermutlich
liegt dieser Thrombose (Blutgerinnselbildung) eine Infektion der Nabelvene nach
der Geburt zu Grunde, die infolge der früher geläufigen
Nabelvenen-Katheterisierungen auftreten kann. Bei mir hat sich eine
Milzvenenthrombose gebildet, welche einen Blutstau verursachte und zu
multiplen Ösophagus- und Fundusvarizen (Krampfadern in Speiseröhre und
Magen) führte. Im Alter von zwei bis drei Jahren bekam ich Sickerblutungen,
welche sich durch Meläna (Teerstuhl) bemerkbar machten und mit vier
Jahren traten erstmalig massive Ösophagusvarizenblutungen auf, welche
sich durch Erbrechen von Blut äußerten. Solche Blutungen sind lebensbedrohlich
und sehr tückisch, da sie an sich schmerzlos sind und so lange unbemerkt
bleiben, bis es zu Erbrechen von Blut oder Ausscheiden von Teerstuhl kommt."
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Wie wurden Sie nach der Diagnosestellung behandelt?
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"Nach Diagnose einer Milzvenenthrombose erfolgten eine
Splenektomie (Entfernung der Milz) und die Anlage eines splenorenalen
Shunts (künstlich hergestellte venöse Verbindung zwischen Milzvene und
Niere). Das heißt: Die Milz wird entfernt, und es werden künstliche
Venenverbindungen geschaffen. Es handelt sich hierbei um eine schwierige
Operation, bei welcher der Kreislauf teilweise umgelegt werden muss. Dies kann
in der weiteren Folge zu zahlreichen Kreislaufbeschwerden führen
(Kreislaufdysregulation). Durch die Operation wird der Druck in den
gastrointestinalen Venen gesenkt. Doch selbst nach erfolgreicher Operation sind die
Überlebenschancen vermindert. Meist versterben die Betroffenen noch im Kindes-
oder Jugendalter. Man räumte mir eine Lebenserwartung von nur 14 Jahren ein. Die
Prophezeiung eines solch frühen Todes ist für ein Kind eine enorme Belastung.
Bis heute wird mir immer wieder gesagt, ich könne nicht überleben. Doch ich habe
der Medizin einen Streich gespielt: Mittlerweile bin ich 53 Jahre alt und ich
lebe immer noch."
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Gab es Komplikationen nach der Operation?
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"Nach der Operation kam es zur Bildung einer Shunttrombose,
d.h. es setzte sich ein Blutgerinnsel in der künstlichen Vene fest. Dieses
Blutgerinnsel ist vor der Leber lokalisiert, so dass sich das Blut dort staut
und den Druck auf die Venen in Magen und Speiseröhre erhöht, was eine erneute
Varizenbildung zur Folge hatte.
Die Shunttrombose schien sich im Laufe der Jahre gebildet zu
haben. Bis zu meinem dreiunddreißigsten Lebensjahr hatte ich keine inneren
Blutungen mehr. Durch diese erneute Bildung einer Thrombose nahm auch die
innerliche Varizenbildung wieder zu. So gesehen besteht nun wieder fast dieselbe
Situation wie damals in meiner Kindheit, nur dass heute meine Krankheit durch
regelmäßige Untersuchungen ärztlich im Auge behalten wird. Meiner Ansicht nach
scheint eine solche Operation, wie sie bei mir durchgeführt wurde, die Krankheit
nur aufzuhalten, denn nach einiger Zeit bildet sich wieder erneut eine
Thrombose.
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Würden Sie sich wieder operieren lassen?
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"Meiner Erfahrung nach würde ich mich keiner weiteren Operation
dieser Art mehr unterziehen, da das Risiko sehr hoch ist und der Erfolg nur von
kurzer Dauer sein kann. Man kann auch durch die Gummiband-Ligatur (Abbinden)
der Varizen und durch die Einnahme von Betablockern, die den Pfortaderdruck zu
senken, sehr viel erreichen, um die Varizen zu entlasten und deren Platzen zu
verhindern." |
Welche Rolle spielt die Ernährung bei Ihrer Erkrankung?
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"In den 50 Jahren, die ich an dieser Krankheit leide, habe ich
Ernährungsempfehlungen für Varizenkranke entworfen, die im Wesentlichen auf
meinen persönlichen Erfahrungen und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
beruhen. Seitdem ich meine mir selbst auferlegten Regeln befolge, kann
ich wieder ohne Angst essen, zumal sich meine Varizen von Grad 3 auf
Grad 1 gebessert haben."
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Nicht nur die medizinische Behandlung sondern auch die richtige
Ernährung trägt bei vielen Erkrankungen zum Wohlbefinden und Therapieerfolg bei.
Mit welcher Ernährung haben Sie bei Ihrer Erkrankung gute Erfahrungen gemacht
und können Sie diese ausführlich beschreiben?
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"Varizen können hochempfindlich auf kantige Lebensmittel
reagieren. Eine Gefahr geht z.B. beim Verzehr von Fischgräten und kleinen
Knochensplittern aus, die sich im Fleisch befinden oder beim Kochen lösen
können. Die scharfen Kanten der Splitter und Gräten können die Varizen aufreißen
und somit Blutungen auslösen. Bei Sodbrennen (Refluxkrankheit) können die Varizen durch den
Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre angegriffen werden. Die Schleimhäute
um die Varizen können beschädigt werden, so dass die Varizen ohne Schutzmantel
freiliegen und jederzeit platzen können. Daher meide ich ebenso säurereiches
Obst, saure Säfte und andere die Schleimhaut irritierende Lebensmittel wie z.B.
scharfe Gewürze.
Da jeder Mensch eine andere Verträglichkeit gegenüber den
verschiedenen Nahrungsmitteln hat, sollte man vorsichtig probieren, wie man auf
die unterschiedlichen Lebensmittel reagiert und was man mehr oder weniger gut
verträgt. Oft ist auch schon die Menge entscheidend. Es empfiehlt sich, über den
Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, damit der Magen sich
nicht zu sehr ausdehnt und die Varizen dadurch nicht zu sehr beansprucht werden.
Ideal sind sieben kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt nur drei großer
Mahlzeiten.
Zusätzlich schütze ich mit einigen einfachen Tricks als
Betroffene einer Nabelvenen-Thrombose meine Blutgefäße vor Ablagerungen und
halte mein Blut fließfähig: So nehme ich jeden Morgen 2 Esslöffel kalt
gepresstes Olivenöl zu mir, nasche täglich Bitterschokolade (Kakaoanteil 70 -
85%) oder 2 Esslöffel reines Kakaopulver, das ich in Wasser oder Milch anrühre.
Weiterhin nehme ich dreimal täglich ein Artischockenpräparat zu mir, um Leber
und Galle zu entlasten.
Ich hoffe, dass ich anderen Erkrankten mit den folgenden
praktischen Ratschlägen, abseits von der Wissenschaft, zur Seite stehen kann, so
dass auch sie den Alltag besser meistern können."
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