Geriatrie
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Besondere Aspekte im Alter:
Ernährung

Der Nährstoffbedarf sinkt.

Im Alter verändert sich der Nährstoffbedarf. Man geht davon aus, dass bei Menschen über dem 70. Lebensjahr nur noch ein Kalorienbedarf von 70 Prozent gegenüber einem 20-Jährigen notwendig ist. Der Eiweißbedarf bleibt unverändert. Deswegen muss der Kalorienbedarf sich durch eine verminderte Aufnahme von Fetten und Kohlenhydraten decken. Am sinnvollsten ist eine eiweißreiche und fettarme Mischkost, die reich an Ballaststoffen ist und viel Milch und Milchprodukte enthält. Die Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an und helfen, Verstopfungen zu vermeiden. Die Milchprodukte liefern viel Kalzium und helfen so, die Knochen zu stärken und Osteoporose entgegenzuwirken.

 

Gesunde Ernährung ist die Grundlage des Wohlbefindens.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist - nicht nur bei alten Menschen - Grundlage des Wohlbefindens. Essen, der Einkauf, die Essenszubereitung und die Mahlzeit selbst haben auch eine nicht zu unterschätzende soziale Komponente. Viele soziale Kontakte spielen sich rund um die Ernährung ab. Deshalb ist es sinnvoll, der gesunden Ernährung ausreichende Aufmerksamkeit zu schenken. Ärzte sollten ihre älteren Patienten umfassend über die wichtigsten Aspekte beraten. Wichtig ist auch, dass Ratschläge sich an den persönlichen Gewohnheiten des Betroffenen orientieren. Jemand, die nie viel Wert auf Vollkornbrot und Müsli gelegt hat, wird auch im Alter Probleme bei der Umstellung auf solche Produkte haben. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung ist dann nur in kleinen Schritten sinnvoll und geht sicher nicht ohne Kompromisse.

 

Quelle:

Buch dazu anzeigenDer ältere Patient
In der nachfolgenden Liste finden Sie einige allgemeine Ernährungshinweise im Alter:
  • Alkoholkonsum reduzieren
  • den Konsum süßer Backwaren einschränken
  • Dünsten dem Kochen vorziehen
  • Fleischkonsum 2 - 4x / Woche
  • genügende Flüssigkeitszufuhr (25 ml/kg KG und Tag)
  • Hände weg vom Salzstreuer
  • kaltgepresste Öle Fetten vorziehen
  • Kochen dem Frittieren vorziehen
  • Kochsalzzufuhr auf 5g / Tag beschränken
  • magere den fetten Käsesorten vorziehen
  • auf Panaden verzichten
  • Sahneverzehr stark einschränken
  • Schokoladenkonsum reduzieren
  • täglich Obst als Zwischenmahlzeit
  • täglich frisches Gemüse auf den Speisezettel
  • Vermeidung unzureichender oder fehlender zahnprothetischer Versorgung
  • Vollkornprodukte Feinmehlerzeugnissen vorziehen
  • Wurstkonsum vermeiden
  • Zuckerkonsum einschränken
  • zum Abend eine leicht verdauliche Mahlzeit

 

Viel trinken.

In jedem Fall ist auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten (mindestens 2 Liter täglich - außer bei einigen Nieren- oder Herzerkrankungen, bei denen die Trinkmenge zu reduzieren ist), um die Nierentätigkeit zu fördern und den Kreislauf zu unterstützen.

 

Mangelernährung kann viele unterschiedliche Ursachen haben, die von Problemen beim Schlucken oder Kauen bis hin zu Schwierigkeiten beim Einkauf reichen können.

Bei vielen älteren Menschen ist eine Mangelernährung zu beobachten. Das kann körperliche, seelische oder praktische Gründe haben.
  • Körperliche Hindernisse können z.B. Schluckstörungen, Verstopfung, vermindertes Geschmacksempfinden oder nachlassender Appetit sein. Aber auch eine eingeschränkte Mobilität (z.B. bei Gelenk- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen) kann die Möglichkeiten des Einkaufens und der Nahrungszubereitung begrenzen. Häufig treten auch Zahnprobleme auf. Durch Parodontose kommt es bei den meisten älteren Menschen zu einem Verlust der Zähne. Allerdings können fehlende Zähle problemlos durch eine Prothese ersetzt werden. Weil sich aber in höherem Alter nach der Entfernung der eigenen Zähne die Kiefer, bzw. die Alveolarfortsätze in denen die Zähne eingebettet waren, zurückbilden, lockern sich Prothesen mit der Zeit. Oft müssen sie schon nach wenigen Jahren neu angepasst werden. Zahnverlust und lockere Prothesen führen häufig zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme. Wenn bei der Nahrungsaufnahme Schmerzen entstehen, wird die Essensmenge nicht selten reduziert, mit der Folge von Mangelernährung und Gewichtsverlust.
  • Seelische Faktoren, die den Appetit einschränken können, sind der Verlust des Partners und soziale Isolation: Essen hat auch eine soziale Komponente. Viele Menschen essen lieber in Gesellschaft.
  • Praktische Hindernisse einer adäquaten Ernährung können die schlechte Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, eine geringe Rente oder Schwierigkeiten bei der Essenszubereitung sein (z.B. nachlassende Geschicklichkeit der Finger, unter anderem als Folge rheumatischer Erkrankungen). Gerade bei einem Umzug von der eigenen Wohnung in ein Pflegeheim kann es zu Umstellungsschwierigkeiten mit dem Essen kommen, wenn der gewohnte Geschmack fehlt oder die Vorlieben des Einzelnen im Rahmen der Gemeinschaftsverpflegung nicht angemessen berücksichtigt werden können. Außerdem gibt es auch heute immer noch vielfach Großküchen, die die ernährungsphysiologischen Besonderheiten alter Menschen nicht berücksichtigen.

 

Die Folgen können schwerwiegend sein.

Folgen einer Mangelernährung sind Gewichtsverlust, Immunschwäche mit erhöhter Infektanfälligkeit, allgemeine Krankheitsanfälligkeit und sogar erhöhte Sterblichkeit. Um eine Mangelernährung auszugleichen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen sind - soweit möglich - die zugrunde liegenden Ursachen zu beheben. Hilfreich sind oft die Verfügbarkeit bevorzugter Nahrungsmittel und das Essen in Gesellschaft.

 

Bei schwerer Mangelernährung kann eine künstliche Ernährung durchgeführt werden. Das sollte jedoch immer im Einverständnis mit dem Betroffenen erfolgen, soweit dieses Einverständnis in Erfahrung zu bringen ist. Ansonsten müssen Angehörige bzw. ein Betreuer über eine künstliche Ernährung entscheiden.

 

Bei bestimmten Krankheiten gelten besondere Empfehlungen.

Spezielle Ernährungsempfehlungen bzw. -vorschriften sind bei einigen Erkrankungen zu berücksichtigen, z.B. Diabetes, Gicht, Herz- und Nierenkrankheiten, Magen- und Darmbeschwerden, Leber- und Gallenerkrankungen oder Bluthochdruck. Konkrete Empfehlungen spricht in der Regel der behandelnde Arzt aus. Ausführlichere Informationen werden normalerweise im Rahmen einer Ernährungsberatung und/oder Schulung gegeben.

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