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Sepsis verursacht 9,3 Prozent aller Todesfälle in den USA
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Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 an insgesamt 6,5 Millionen
Patienten in den USA erkranken dort jedes Jahr 751.000 Menschen an einer Sepsis.
Umgerechnet auf die Bevölkerung sind das 3 von 1000 Menschen oder 2 von 100
Krankenhauspatienten. Das durchschnittliche Alter der Betroffenen liegt bei 64 Jahren,
wobei etwa die Hälfte (49,6 %) Männer sind. Von den Betroffenen waren 55,5 Prozent
vorher wegen einer anderen Erkrankung in medizinische Behandlung. Die anderen
44,5 Prozent
waren vorher gesund. Von den 751.000 Betroffenen sterben 215.000 an der Sepsis. Das sind
mehr Menschen, als an einem akuten Herzinfarkt und etwa 9,3 Prozent aller Todesfälle in
den USA. (Quelle: Angus DC, Linde-Zwirbel WT, Lidicker J, Clermont D, Carcillo J, Pinsky
MR: Epidemiology of severe sepsis in the Unites States: Analysis of incidence, outcome an
associated costs of care. Critical Care Medicine 2001; 29:1303-1310) |
In Deutschland sterben jährlich 43 Prozent der Betroffenen
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Genaue Zahlen für Deutschland liegen nicht vor. Nach einer
Literaturrecherche aus dem Jahr 2002 werden jährlich bis zu 120.000 Menschen mit einer
Sepsis intensivmedizinisch behandelt. 95.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu an schwerer
Sepsis. Aus einer Analyse der Todesfälle der drei Universitätskliniken Jena, Halle und
Göttingen wurde anhand einer Hochrechnung eine jährliche Zahl von 44.000 neuen
Sepsiserkrankungen mit einer Sterblichkeit von 43 Prozent errechnet. Diese Zahlen zeigen,
dass jedes Jahr etwa genau so viele Menschen an einer Sepsis sterben, wie an Lungenkrebs, Darmkrebs oder Brustkrebs. (Quelle: Schmid A, Burchardi H,
Clouth J, Schneider H. Burden of Illness imposed by severe sepsis in Germany, Eur J Health
Econom 2002; 3:77-82) |
Die Häufigkeit nimmt zu
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Die Häufigkeit der schweren Sepsis steigt jährlich um etwa 1,5 Prozent
an. Das hat im Wesentlichen 2 Gründe: Zum einen werden immer mehr diagnostische und
therapeutische Eingriffe (z.B. Punktionen) durchgeführt, mit der Gefahr der Einschleppung
von Krankheitserregern in den Körper. Zum anderen haben Menschen mit chronischen
Erkrankungen heute eine höhere Lebenserwartung als früher, aber auch eine hohe
Anfälligkeit gegenüber Infektionserkrankungen und Sepsis. Zu dieser Gruppe gehören
unter anderem Menschen mit Diabetes, Krebserkrankungen, Bluterkrankungen, einer
HIV-Infektion sowie Leber-, Nieren und Lungenkrankheiten.
Zudem erhalten mittlerweile viele Menschen Medikamente, die die Aktivität des
Immunsystems dämpfen (z.B. nach Organtransplantation oder bei Krankheiten, bei denen das
Immunsystem überaktiv ist, z.B. rheumatische
Erkrankungen). Die Folge ist, dass das Immunsystem Krankheitserreger nicht mehr so
effektiv bekämpfen kann.
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