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Grundmotorik

Grundmotorik

Fundament der seelischen und geistigen Entwicklung des Menschen

Mehr zu diesem Thema bei
www.grundmotorik.de
Inhaltsübersicht:
Was bedeutet Grundmotorik?
Die richtige Reihenfolge
Grundmotorik und kindliche Entwicklung
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Was bedeutet Grundmotorik?
Grundmotorik ist gleich für alle Kinder der Welt. Als Grundmotorik werden im Bereich der Bewegung die Entwicklungsstufen bezeichnet, die für alle Kinder der Welt gleich sind. Dabei spielt Rasse, Geografie, Kulturkreis und sozialer Status keine Rolle. Alle Kinder sind gleich.

 

Buch dazu anzeigenPsychomotorik in Praxis und Theorie Die grundmotorische Entwicklung hat eine feste, immer gleich ablaufende, Reihenfolge. Sie muss nicht gelernt werden und entwickelt sich aus einem eigenen Antrieb heraus, den jedes Kind hat. Die Grundmotorik kommt sozusagen von Innen.

 

Krabbeln, gehen und laufen gehören zur grobmotorischen Grundmotorik. Grundmotorik lässt sich in zwei Bereich untergliedern:
  • grobmotorische Grundmotorik
  • feinmotorische Grundmotorik

Zur grobmotorischen Grundmotorik werden Bewegungen gezählt, wenn ein Baby z. B. den Kopf hebt, sich von der Rücklage auf den Bauch dreht, rollen, krabbeln, sich setzen, gehen und laufen.

 

Und wenn es noch so oft hinfällt, ein Kind gibt nicht auf. Beobachtet man ein kleines Kind, dass gerade anfängt zu laufen, sieht man wie es vorsichtig die helfende Hand des Erwachsenen oder die Tischkante los lässt und den ersten Schritt macht. Dann macht es zwei Schritte und gewinnt langsam immer mehr an Sicherheit. Auch wenn es noch so oft hinfällt, wird das Kind nicht aufhören es immer wieder zu versuchen, solange, bis die Bewegungen vollkommen sicher sind. Dann hat sich die Bewegung automatisiert. Das bedeutet, das man nicht mehr daran denken muss, was alles zu dieser Bewegung gehört. Wer denkt später noch darüber nach wie wie viele einzelne Bewegungen durchgeführt werden müssen, um zu gehen?

 

Greifen und Mimik gehören zur feinmotorischen Grundmotorik Bei der feinmotorischen Grundmotorik sind Augen, Mund, Hand, Stimme und Mimik betroffen. Schon das kleine Kind folgt neugierig mit den Augen der Bewegung eines farbenfrohen Gegenstandes über dem Wickeltisch. Es möchte danach greifen. Es bewegt den Kopf in die Richtung von Geräuschen. Die Stimme und die Mimik des Kindes geben den Eltern Auskunft über das Befinden des Kindes.

 

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Die richtige Reihenfolge
Kreuzbewegungen sind wichtig für die bilaterale Integration. Bei der Grundmotorik ist es wichtig, dass die Reihenfolge eingehalten wird. Überspringt ein Kind eine Entwicklungsphase, können Defizite entstehen, die später möglicherweise zu einem Problem werden. Hat ein Kind zum Beispiel nicht gekrabbelt, hat es nicht die Kreuzbewegung automatisieren können. Bei Kreuzbewegungen werden zur gleichen Zeit Körperteile auf der rechten und auf der linken Körperseite entgegengesetzt bewegt. Beim Krabbeln rechter Arm - linkes Bein und linker Arm - rechtes Bein gegengleich. So wird die Koordination der beiden Körperhälften geübt. Man nennt das auch bilaterale Integration.

 

Die Zusammenarbeit von rechter und linker Gehirnhälfte ist für das Gedächtnis wichtig. Die Wichtigkeit dieser Entwicklung wird erst deutlich, wenn man den Aufbau und die Funktion des Gehirn berücksichtigt. Die Bewegungen der rechten Körperseite werden zu 80 Prozent durch Nervenzellen der linken Großhirnrinde gesteuert. Die rechte Großhirnrinde steuert vorwiegend Bewegungen der linken Körperhälfte. Um eine so komplizierte Bewegung wie das Krabbeln richtig auszuführen, wird zunächst ein "Bewegungsplan" entworfen, der dann ausgeführt wird. Erweist sich dieser "Plan" als richtig, so wird er so lange wiederholt, bis sich die gesamte Bewegung automatisiert hat. Dann ist für die richtige Ausführung der Plan nicht mehr erforderlich, er kommt in den Speicher. Die Bewegung wird "blind" und ohne nachdenken durchgeführt. Vergleichen kann man das z. B. mit der Suche nach einem Weg zu einer neuen Arbeitsstelle. Sie haben eine Adresse und einen Stadtplan. Um Ihr Ziel zu finden, suchen Sie sich auf der Karte den besten Weg aus, das ist der "Bewegungsplan". Sind Sie den Weg mehrfach gefahren, so kennen Sie ihn auswendig und brauchen den Plan nicht mehr. Manch einer hat z. B. den Weg nach Hause oder zur Arbeit so automatisiert, dass er ihn auch dann einschlägt, wenn er eigentlich woanders hin will.

 

Rechtes Gehirn und linkes Gehirn haben unterschiedliche Aufgaben. Das Beispiel zeigt, dass die Abläufe im Gehirn, die beim Erlernen einer Bewegung wie Krabbeln, ablaufen, sowohl Abstraktionsvermögen und logisches Denken, als auch Kreativität und Vorstellungskraft benötigen. Diese Fähigkeiten sind in unterschiedlichen Gegenden des Gehirns "beheimatet". Das Gehirn besteht aus zwei Hälften, den Hemisphären. Verbunden sind sie durch den Balken, der in der Fachsprache Corpus callosum genannt wird. Der Balken ist ein Informationskanal, über den beide Gehirnhälften miteinander Informationen austauschen und zu einem einheitlichen Ganzen werden. Dieser Informationsaustausch ist sehr wichtig, weil die beiden Gehirnhälften nicht die gleiche Funktion haben. Die linke Hemisphäre ist bei den meisten Menschen verantwortlich für die Sprache, den Zugang zu Zahlen und Sitz des logischen Denkens und des Abstraktionsvermögens. Die rechte Hemisphäre dagegen steuert künstlerische Begabung, Kreativität, Vorstellungskraft und Einsicht.

 

Beide Gehirnhälften müssen für die Entwicklung angeregt und gefördert werden. Beim Krabbeln haben die wechselseitigen bzw. diagonalen Bewegungen von Arm und Bein einen entscheidenden Einfluss auf die Koordinierung der beiden Gehirn- und Körperhälften. Wichtig ist dieses Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften auch später beim Erlernen von Lesen und Schreiben. Vorstellungskraft und Kreativität (auf der rechten Seite) sind z. B. notwendig, um Lesen und Scheiben zu lernen. Gleichzeitig ist für diese Fähigkeiten aber auch das Abstraktionsvermögen und logisches Denken (auf der linken Seite) erforderlich.

 

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Grundmotorik und kindliche Entwicklung
Versäumnisse bei der Grundmotorik werden oft erst bei Lernproblemen bemerkt. Hat das Fundament Risse, steht das ganze Haus wackelig. Die Entwicklung in den ersten Lebensjahren bildet die Grundlage für das ganze Leben. Das wird auch an unserem Beispiel oben deutlich. Es ist schwer eine übersprungene Phase wieder einzuholen. Oft wird ein solches Versäumnis aber erst erkannt, wenn sich eine Fehlentwicklung bemerkbar macht. Das kann dann zum Beispiel beim Erlernen der Sprache oder im sozialen Verhalten des Kindes auffallen. Fast alle Kinder mit einer schlecht entwickelten Grundmotorik haben physische oder psychische Probleme.

 

Altersgerechtes Spielen muss durch Eltern, Pädagogen und Erzieher gewährleistet werden. Eltern, Pädagogen und Erzieher sind dafür verantwortlich, dass Kinder sich durch das tägliche Spielen altersgerecht entwickeln. Nur so können sie sozialen Niederlagen, die sich aus Fehlentwicklungen unweigerlich ergeben, vorbeugen. Körperliche Aktivitäten haben eine große Bedeutung für die Entwicklung des Gehirns.

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