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Alzheimer und Demenz
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Acetylcholinesterasehemmer und Acetylcholin
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Acetylcholinesterasehemmer wie die Wirkstoffe Donezepil, Rivastigmin und
Galantamin, sind für die Behandlung von leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz
zugelassen. Sie bewirken, dass im Gehirn wieder vermehrt Acetylcholin zur
Signalübermittlung zur Verfügung steht. Durch den Untergang von Nervenzellen bei der
Alzheimer-Krankheit wird dieser Botenstoff nicht mehr ausreichend produziert (vgl. Was passiert im Gehirn?). Die Medikamente blockieren
den normalen Abbauprozesse. So steht wieder mehr Acetylcholin zur Verfügung. Eine
vereinfachte Darstellung dieses Prozesses finden Sie in der nebenstehenden Grafik.
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Anwendung so früh wie möglich.
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Bei den Betroffenen bewirken Acetylcholinesterasehemmer meistens eine
deutliche Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit. Dennoch wird durch den
fortschreitenden Verlauf der Erkrankung dieser positive Effekt langsam wieder rückgängig
gemacht. Insgesamt geht man davon aus, dass diese Medikamente nach etwa 9 bis 12 Monaten
ihre Wirksamkeit verlieren. Acetylcholinesterasehemmer sollten sofort nach der
Diagnosestellung - so früh wie möglich - eingesetzt werden. |
Es können Nebenwirkungen auftreten.
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Als Nebenwirkungen können, je nach Medikament in unterschiedlicher
Häufigkeit und Stärke, folgende Beschwerden vorkommen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen,
Blasenentleerungsstörungen, Schlaflosigkeit. In seltenen Fällen kann es auch zu
aggressivem Verhalten, Erregungszuständen, Halluzinationen und Krampfanfällen kommen.
Treten bei einem Medikament Nebenwirkungen auf, so kann versucht werden, ein anderes
einzusetzen. Eine langsame Dosissteigerung ist sinnvoll, denn sie verringert auch das
Risiko für Nebenwirkungen. Auch beim Absetzen sollte nicht einfach die Einnahme beendet
werden. Besser ist ein langsames Ausschleichen des Medikamentes. |
Der Anwendungszeitraum ist begrenzt.
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Die Wirkungsdauer der Acetylcholinesterasehemmer ist begrenzt auf die
ersten 9 bis 12 Monate der Erkrankung. Das liegt daran, dass die Erhöhung des zur
Verfügung stehenden Acetylcholins nach Ablauf dieser Zeit oft kaum noch in ausreichendem
Maße erreicht werden kann. Es sind dann so viele Nervenzellen untergegangen, dass ein
positiver Effekt nicht mehr zu erwarten ist. Deshalb ist die Einnahme nur in einem frühen
Stadium der Alzheimer-Demenz nutzenbringend. Problematisch ist, dass viele Betroffene erst
dann zum Arzt gehen, wenn sich bereits deutliche Einschränkungen der geistigen
Leistungsfähigkeit zeigen. Ob dies dann noch als ein "frühes
Krankheitsstadium" anzusehen ist, ist schwierig zu beurteilen. Früh eingesetzt
können Acetylcholinesterasehemmer die geistigen und körperlichen Ausfallerscheinungen
der Alzheimer-Krankheit zwischen ein und zwei Jahren aufhalten, bzw. ihr Fortschreiten
verlangsamen. Am Prozess des Nervenzellenuntergangs können auch diese Medikamente nichts
ändern. |
Acetylcholin ein einer der wichtigsten Neurotransmitter.
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Um den Wirkmechanismus der Acetylcholinesterasehemmer besser zu verstehen,
ist eine Darstellung der Übertragung synaptischer
Signale durch Acetylcholin hilfreich. Acetylcholin ist einer der wichtigsten Neurotransmitter. Als Botenstoff sorgt es für die
Signalübertragung im Bereich des parasympathischen Nervensystems. Es ist beteiligt an
Lern- und Denkprozessen und steuert außerdem die gewollten Bewegungen der Muskulatur. |
Acetylcholin wird in den Nervenzellen hergestellt.
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Acetylcholin wird in den präsynaptischen Nervenenden aus Acetyl-Coenzym A
(Acetyl-CoA) und Cholin hergestellt und in Vesikeln (Bläschen) im Bereich des
präsynaptischen Nervenendes gespeichert, bis es zur Übermittlung von Nervensignalen
gebraucht wird. Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es aufgrund der Zerstörung von
Nervenzellen zu einem Verlust von Acetylcholin. Dadurch ist sehr viel weniger Acetylcholin
für die Übermittlung von Nervensignalen vorhanden. Die Acetylcholinesterasehemmer
bewirken, dass im Gehirn wieder vermehrt Acetylcholin zur Signalübermittlung zur
Verfügung steht. Wie das funktioniert, wird nachfolgend dargestellt. |
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- In der präsynaptischen Nervenzelle wird Acetylcholin aus Acetyl-Coenzym A (Acetyl-CoA)
und Cholin zusammengebaut. Acetyl-CoA kommt in großen Mengen in den Mitochondrien aller
Zellen vor. Cholin kann nicht vom Körper gebildet werden. Es wird mit der Nahrung
aufgenommen und ist enthalten in Eigelb und vielen Gemüsesorten.
- Acetylcholin wird am präsynaptischen Nervenende in kleinen Bläschen, den Vesikel
gespeichert.
- Trifft ein Signal ein, dass über den synaptischen Spalt in die postsynaptische
Nervenzelle transportiert werden muss, so wird Acetylcholin aus den Vesikeln in den
synaptischen Spalt freigesetzt.
- Acetylcholin überwindet den Spalt im Bruchteil einer Sekunde und öffnet den Rezeptor.
Dadurch können Natrium-Ionen (Na+) in die postsynaptische Nervenzelle einströmen.
Überschreitet die so aufgenommene Ladung einen Schwellenwert, wird ein Aktionspotential
ausgelöst und das Signal übertragen.
- Das Acetylcholin wird im synaptischen Spalt sofort wieder inaktiviert durch die
Aufspaltung in Acetat und Cholin. Dadurch wird der Rezeptor frei und kann auf neues
Acetylcholin reagieren. Diese Aufspaltung wird durch die so genannte Acetylcholinesterase
bewirkt, ein Eiweiß, dass sich im synaptischen Spalt befindet.
- Nach der Aufspaltung wandert Cholin wieder in die präsynaptische Nervenzelle um dort
wieder verwendet zu werden. Acetat kann von jeder Zelle wieder in den Stoffwechsel der
Mitochondrien integriert werden.
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