Kopf und Seele

Alzheimer-Demenz
Angst
Nervöse Unruhezustände
Bipolare Störung / Manie

Depressionen
Epilepsie
Multiple Sklerose
Parkinson

Psychosen
Schizophrenie

Schlafstörungen

Schwindel
Stress
Trauma (PtBs)
Neurologie

Epilepsie: Akuttherapie

Behandlung während eines Anfalls.

Unter der Akuttherapie versteht man Behandlungsmaßnahmen während eines Anfalls oder während eines Anfallsstatus.

 

Allgemeine Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen und zur Beobachtung:

Bei einem Grand-mal-Anfall sind zunächst einige allgemeine Maßnahmen wichtig, die bei einem Patienten mit heftigen Muskelzuckungen durchgeführt werden sollten:
  • Ruhe bewahren
  • Entfernen von Gegenständen, an denen sich der Betroffene verletzen kann, z. B. Stühle
  • Verhindern oder Abbremsen eines Sturzes
  • Lockern der Kleidung
  • Den Anfall genau beobachten, um dem Arzt wichtige Hinweise auf den Anfallsablauf geben zu können.

 

"Sicherheitsmaßnahmen" der Dämmerphase nach einem großen Anfall:

Nach dem Anfall befindet sich der Patient noch für etwa 2 Stunden in einer Art "Dämmerphase" (vgl. Generalisierte Anfälle), für die ebenfalls einige einfache Maßnahmen sinnvoll sind:
  • Kleidung gelockert lassen
  • Den Betroffenen flach auf der Seite lagern, um das Zurückfallen der Zunge in den Rachen sowie das Einatmen von Speichel zu verhindern
  • weitere Beobachtung des Betroffenen, falls erneut Anfälle auftreten
  • eventuell Verständigung eines Arztes.

 

Medikamente können weitere Anfälle verhindern.

Da ein Grand-mal-Anfall häufig nur etwa 2 Minuten lang andauert, trifft ein Arzt meistens erst dann ein, wenn der Anfall vorüber ist. Falls der Arzt es für notwendig hält, können Medikamente zur Verhinderung weiterer Anfälle verabreicht werden. Das sind dann z. B. die Wirkstoffe Phenobarbital oder Diazepam, entweder als Spritze in einen großen Muskel (üblicherweise Po oder Oberarm) oder als so genannte Rektiole in den Anus. Diese Maßnahmen ist auch während einer Anfallsserie zu empfehlen, um diese zu beenden.

 

Fokale Anfälle werden nur in Ausnahmefällen medikamentöse behandelt.

Während eines fokalen Anfalls ist in der Regel keine spezifische medikamentöse Therapie notwendig. Diese kann aber sinnvoll werden, wenn ein Anfall sehr lange andauert. In diesem Fällen hat sich die Gabe verschiedener Epilepsiemedikamente (z. B. die Wirkstoffe Clonazepam, Diazepam oder Phenobarbital) bewährt. Auch zur Beendigung einer Serie fokaler Anfälle ist die Gabe von Medikamenten (z. B. der Wirkstoff Diazepam) zu empfehlen. Das Medikament kann, je nach Situation, als Spritze in Vene oder Muskel, oder als Rektiole oder als Tablette verabreicht werden.

 

Bei Grand-mal-Status muss sofort gehandelt werden, denn das Leben des Betroffenen ist in Gefahr.

Bei einem Grand-mal-Status ist sofortiges ärztliches Handeln notwendig, da es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt. Je nach vorliegenden Möglichkeiten werden Epilepsiemedikamente als Spritze in Vene bzw. Muskel oder als Rektiole verabreicht. Es kommen u. a. die Wirkstoffe Clonazepam, Diazepam und Phenobarbital infrage. Außerdem muss der Patient sofort in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Im Krankenhaus wird die medikamentöse Therapie weitergeführt, meistens unter sorgfältiger Beobachtung auf einer Intensivstation. Weitere sinnvolle Maßnahmen sind:
  • Freihalten der Atemwege
  • Kontrolle und ggf. Unterstützung von Herz- und Kreislaufaktivität
  • Blasenentleerung über Katheter
  • Temperatursenkung bei erhöhter Körpertemperatur
  • Flüssigkeitszufuhr
  • Behandlung eventuell auftretender Komplikationen (s. Abschnitt "Serien und Status").

 

Tritt ein Status fokaler Anfälle auf wird die Gabe des Wirkstoffs Clonazepam empfohlen, und zwar als Spritze in Vene oder Muskel. Als Alternativen kommen die Wirkstoffe Phenhytoin und Phenobarbital infrage.

Top

Zur Übersicht
Epilepsie

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas