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Multiple Sklerose und Schwangerschaft: Auswirkungen auf die Mutter
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Schübe während der Schwangerschaft deutlich seltener
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Eine Schwangerschaft ist für viele MS-Betroffene eine wichtige Frage.
Viele haben Angst, dass die Belastungen einer Schwangerschaft zu einem verstärkten
Auftreten von Krankheitsschüben führt. Eine 1998 veröffentlichte Studie (PRIMS,
Schwangerschaft bei MS) beschäftigt sich genau mit diesen Fragen. Es konnte gezeigt
werden, dass die Anzahl der auftretenden Schübe in der Schwangerschaft im Vergleich zu
den vor der Schwangerschaft auftretenden Schüben, deutlich abnahm. Nach der Entbindung
traten aber in den ersten drei Monaten vermehrt Schübe auf, die sogar oberhalb der Rate
der Schübe vor der Schwangerschaft lagen. Danach aber verringerte sich die Schübe wieder
auf die vor der Schwangerschaft übliche Rate. |
Keine negativen Langzeiteffekte
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Die Langzeitauswirkungen einer Schwangerschaft auf den Krankheitsverlauf
der Multiplen Sklerose ist noch nicht so umfassend untersucht worden. Alle bisherigen
Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass eine Schwangerschaft keine negativen
Langzeiteffekte auf die Erkrankung hat. Trotz der kurz nach der Schwangerschaft vermehrt
auftretenden Schübe, bilden sich diese in der Regel sehr schnell zurück. |
Immunsystem schützt Mutter und Kind
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Als Erklärungshintergrund für dieses Ergebnis kann gelten, dass während
einer Schwangerschaft der Organismus alles versucht, um das Kind zu schützen. Das
Immunsystem der Mutter entwickelt eine gewisse Toleranz. Das ist wichtig, weil ja der
väterliche Anteil und damit die Hälfte des Kind gewebsfremd ist. So schützt die
Immuntoleranz während der Schwangerschaft das Kind davor, abgestoßen zu werden. Diese
Dämpfung des Immunsystems hat vermutlich auch Auswirkungen auf die Autoimmunprozesse, die
die Krankheitsprozesse der Multiplen Sklerose hervorrufen (vgl. Ursachen
der MS, Autoimmunreaktion).
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