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Was ist Pavor nocturnus? |
Es
gibt viele Beschreibungen für Pavor nocturnus.
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Der
Begriff Pavor kommt aus dem lateinischen und bedeutet Zittern vor Furcht, auch Furcht,
Angst oder Schrecken. Nocturnus bedeutet nächtlich. Pavor nocturnus wird auch als
Nachtschreck, Schlafterror, Inkubus, "Alpdrücken" oder nächtliches
aufschrecken bezeichnet. |
Aufwachen
mit panischen Schrei, Wimmern oder Keuchen. |
Man
versteht darunter wiederholte Episoden plötzlichen und meistens nächtlichen Erwachens.
Das Erwachen beginnt mit Wimmern, Keuchen oder einem durchdringenden panischen Schrei. |
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Epidemiologische Aspekte |
Häufigkeit: |
Pavor
nocturnus kommt bei etwa ein bis fünf Prozent aller Kinder in Form mehrfacher
Nachtschreck- Attacken vor. Die Zahl steigt deutlich, wenn man auch einzelne Episoden
einbezieht. Erwachsene leiden deutlich seltener unter Pavor nocturnus. Die Häufigkeit variiert sehr stark: So sind Abstände von Tagen,
Wochen, Monaten oder Jahren möglich, aber auch Nachtschreck- Attacken in mehreren
Nächten hintereinander. Meistens beginnen sie im Kindersalter und gehen mit Beginn des
Erwachsenenalters deutlich zurück. Dann droht allerdings bei Fortbestehen eine
Chronifizierung.
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Alter: |
Am
häufigsten tritt Pavor nocturnus im Kindersalter zwischen dem vierten und zwölften
Lebensjahr auf. Eine Häufung wurde um die Einschulung herum festgestellt. Nach den
Grundschuljahren findet ein deutlicher Rückgang statt. Im Erwachsenenalter ist Pavor
nocturnus wesentlich seltener und tritt hier meistens im zweiten oder dritten
Lebensjahrzehnt auf. Nach dem 40. Lebensjahr finden sich kaum Attacken. |
Geschlecht: |
Jungen
und. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen und Mädchen. |
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Symptomatik |
Nach
dem Aufwachen ist der Betroffene oft minutenlang verwirrt. |
Pavor
nocturnus beginnt mit Wimmern oder Keuchen, zumeist aber mit einem durchdringenden
Panikschrei. Danach Zeichen starker Angst, innerer Unruhe und Erregung mit geweiteten
Pupillen, Tachykardie, schnelle Atmung, Schweißausbrüchen und Gänsehaut. die
Betroffenen sind kaum zu beruhigen und meistens minutenlang verwirrt, desorientiert und
zeigen stereotype motorische Bewegungsabläufe für die Dauer von ein bis zehn Minuten. |
Am
nächsten Morgen ist alles weg. |
Am
nächsten Morgen erinnern sich die Betroffenen nicht mehr. Es besteht eine Amnesie über
die ganze Episode. Gelegentlich wird von Angstgefühlen, bruchstückhaften Traumbildern
vor dem Aufwachen, selten von vollständigen Traumfolgen berichtet. |
Pavor
nocturnus geht meistens schnell vorbei. |
Pavor
nocturnus Attacken gehen in der Regel rasch und problemlos vorüber. Allerdings sind
fließende Übergänge zu anderen Parasomnien möglich, insbesondere zu Alpträumen. Dann
besteht möglicherweise ein erhöhtes Unfallrisiko. Betroffene leiden auch häufiger unter
Sprechen im Schlaf und Bettnässen. |
Häufig
kommt es zu Vermeidungsverhalten. |
Psychosoziale
Folgen sind nicht auszuschließen, insbesondere bei gehäuftem Auftreten von Pavor
nocturnus. Dies betrifft vor allem das ängstliche Vermeiden von Situationen, in denen
andere die Nachtschreck- Episoden erkennen können, z. B. bei Reisen, Übernachtungen,
Besuchen, Zelten. |
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Ursachen |
Pavor
nocturnus wird möglicherweise vererbt. |
Eine
familiäre Häufung von Pavor nocturnus ist sehr wahrscheinlich. Es wurde eine Häufung
bei Verwandten ersten Grades und zu einem geringen Prozentsatz auch zweiten Grades
festgestellt. Begünstigende Faktoren sind möglicherweise fiebrige Erkrankungen. |
Es
gibt verschiedene Auslöser. |
Weitere
Ursachen bzw. Auslöser sind frühkindliche Hirnschädigungen, entwicklungsbedingte sowie
psychosoziale Einflüsse, insbesondere Streßsituationen z. B. Überforderung,
Einschulung, ungünstige Familien- oder Erziehungssituationen, aber auch positive
Erlebnisse kommen als Auslöser in Frage. Diskutiert auch eine Entzündung oder
Erweiterung der Tonsillen wegen der nächtlichen Behinderung der Sauerstoffversorgung als
auslösender Faktor. |
Ähnliche
Krankheitsbilder müssen unterschieden werden. |
Ähnliche
Krankheitsbilder müssen ausgeschlossen werden. Zu ihnen gehören u.a.:
- Alpträume
- Hypnagoge Halluzinationen: Das sind meistens
angsterfüllte, anschauliche, traumhafte Erlebnisse, die jedoch zu Schlafbeginn auftreten
und nicht wie bei Pavor nocturnus im ersten Drittel des Gesamtschlafes.
- Epileptische
Anfälle während des Schlafes, insbesondere mit postiktalem Dämmerzustand, können
gelegentlich mit Nachtschreck verwechselt werden.
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Behandlung |
Aufklärung
ist besonders wichtig. |
Wie
meistens bei Parasomnien ist erst einmal Gelassenheit und vor allem keine unnötige
Dramatisierung erforderlich. Eltern sollten über die (meistens) Harmlosigkeit der
Erscheinung aufgeklärt werden. |
Bei
Medikamenten sollte zuerst pflanzliche Mitteln bevorzugt werden. |
Eine
medikamentöse Behandlung ist möglich. Damit sollte man aber besonders bei Kindern
vorsichtig sein. Am ehesten ist noch der Einsatz von pflanzlichen Heilmitteln sinnvoll.
Sind Psychopharmaka (Tranquilizer, Antidepressiva, niederpotente Neuroleptika, Hypnotika)
erforderlich, so sollten sie nur in Zusammenarbeit mit einem Kinderpsychiater verabreicht
werden. Bei Erwachsenen sollte ein Nervenarzt hinzugezogen werden. Eine Psychotherapie, z.
B. in Form einer Verhaltenstherapie, kann sinnvoll sein. |
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Fazit |
Häufung
zur Einschulung. |
Pavor
nocturnus ist in der Kindheit nicht selten und kommt besonders um das Einschulungsalter
herum vor. Meistens geht es in den folgenden Jahren deutlich zurück und findet sich kaum
noch im Erwachsenenalter. Der Hergang ist dramatisch, die Ursachen vielschichtig. Meisten
beruhen sie auf Streß oder zwischenmenschlichen Problemen. Eine familiäre Häufung ist
wahrscheinlich. |
Erster
Schritt: Gelassenheit. |
Der
erste therapeutische Schritt ist Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Das bedarf aber
einer konsequenten Aufklärung der meistens verstörten Eltern. |
Verhaltenstherapie
für Erwachsene.
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Im
Erwachsenenalter kann eine Psychotherapie, insbesondere individuelle Verhaltenstherapie
nötig werden. Werden Medikamente notwendig, empfiehlt sich zuerst der Einsatz von
Pflanzenheilmitteln, später ggf. Psychopharmaka. Top |
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