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Die Orientierung des Körpers im Raum ist gestört
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In der medizinischen Praxis ist Schwindel eines der häufigsten
geäußerten Beschwerden. Beim Allgemeinmediziner klagt ungefähr jeder Zehnte über
Schwindel oder Störungen im Gleichgewichtsempfinden. Schwindel ist eine sehr unangenehme
Empfindung. Er entsteht, wenn die Orientierung des Körpers im Raum gestört ist. Die
medizinische Bezeichnung für Schwindel ist Vertigo. |
Verschiedene Sinne müssen zusammenarbeiten
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Diese Beschreibung ist sehr allgemein. Um die verschiedenen Ursachen von
Schwindel besser verstehen zu können, ist eine etwas ausführlicher Beschreibung
notwendig. Wie wir unseren Körper und unsere Umwelt wahrnehmen, hängt von der Funktion
und Zusammenarbeit verschiedener Sinnesorgane ab. |
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Mit den Augen nehmen wir
unsere Umwelt war. Das Sehen und die Verarbeitung optischer Reize sind ein wesentlicher
Aspekt bei der Entstehung von Schwindel. Die Augenbewegungen spielen bei der Beurteilung
von Schwindel eine wichtige Rolle. |
Der vestibuläre Sinn, auch Gleichgewichtssinn genannt, sorgt für
die Regulierung des Gleichgewichts. Hinter dem Ohr befindet sich ein kleines,
bogenförmiges Gebilde, der Vestibularapparat. Er ist in der Grafik blau gezeichnet. Die
Bogengänge des Vestibularapparates sind mit einer Flüssigkeit gefüllt. In den
Bogengängen befinden sich mehrere tausend Sinneszellen mit feinen Härchen. Bewegt sich
der Kopf, so bewegt sich auch die Flüssigkeit in den Bogengängen. Die feinen Härchen
schwingen mit und geben ihre Informationen an die Sinneszellen weiter. Aufgabe des
Gleichgewichtssinns ist es, Drehbewegungen von Kopf und Körper zu erfassen und zu
verarbeiten. Außerdem können durch das Gleichgewichtsorgan auch Körperfunktionen, z. B.
der Blutdruck, beeinflusst werden. |
Gestörte Tiefenwahrnehmung kann Schwindel auslösen
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Die Tiefenwahrnehmung wird auch als Kinästhesiesinn, Körpergefühl oder
Tiefensensibilität bezeichnet. Oft findet sich in medizinischen Büchern auch der Begriff
propriozeptive Reizübermittlung oder Propriozeption. Alle diese Begriffe meinen dasselbe.
Das propriozeptive System ist der dritte Sinn, der beim Schwindel von Bedeutung ist. |
Rezeptoren geben Auskunft über Muskeln und Gelenke
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So wie beim Tastsinn nimmt das propriozeptive System Druck und Spannung
wahr, aber nicht an der Hautoberfläche, sondern weiter im Inneren unseres Körpers. Durch
spezielle Rezeptoren werden Informationen über Muskelspannung, Muskellänge und
Gelenkstellung bzw. Gelenkbewegung an das Gehirn weitergeleitet und verarbeitet. So
erhalten wir über die Tiefenwahrnehmung Informationen über Anspannung und Entspannung
unseres Körpers, wo und in welcher Lage sich bestimmte Körperteile befinden. Ohne die
Tiefenwahrnehmung könnten wir nicht empfinden, ob wir unser Hand zu einer Faust geballt
haben, oder ob die Finger gestreckt sind. Wir könnten nicht sagen, ob wir auf einem Stuhl
sitzen, oder ausgestreckt auf dem Sofa liegen. |
Übermitteln die Sinne voneinander abweichende
Informationen, entsteht Schwindel
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Für die Orientierung im Raum ist das richtige Funktionieren und die
Zusammenarbeit dieser drei Sinnessysteme - Auge, Gleichgewichtssinn und Tiefenwahrnehmung
- von entscheidender Bedeutung. Schwindel entsteht, wenn die Informationsübermittlung
dieser Systeme und ihre Zusammenarbeit an irgendeiner Stelle gestört sind. Solche
Störungen können durch verursacht werden durch:
- Störung der Reizaufnahme im Gleichgewichtsorgan
- Ausfall des Gleichgewichtsorgans (vgl. Vestibularisausfall,
einseitig oder beidseitig)
- Störung der Reizverarbeitung im Gehirn
- Sehstörungen
- psychische Störungen
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Ursache für Schwindel können viele Erkrankungen sein
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Schwindel kann außerdem Begleitsymptom sehr viele unterschiedliche
körperlicher Erkrankungen sein. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Durchblutungsstörungen, Stoffwechselerkrankungen
und Veränderungen der Strömungseigenschaften von Körperflüssigkeiten z. B. der
Flüssigkeit in Bogengängen des Gleichgewichtsorgans sowie hormonelle Störungen.
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