Palliativmedizin

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Medikamentöse Therapie der Luftnot mit Methylxanthinen - Theophyllin

Entspannung der Bronchialmuskeln

Aus der Medikamentengruppe der Metyhlxanthine ist für die Behandlung von Luftnot nur der Wirkstoff Theophyllin von Bedeutung. Theophyllin bewirkt eine Entspannung der Bronchialmuskulatur.

 

Die Bronchien werden besser belüftet

Durch den Wirkstoff haben die in den Wänden der Bronchien gelegenen Muskeln nicht mehr genügend Kraft, die Bronchien zu verengen. Theophyllin führt - wie die Beta-2-Rezeptor-Agonisten und die Anticholinergika - zu einer Erweiterung der Bronchien, sodass diese von mehr Atemluft durchströmt werden.

 

Positive Wirkungen von Theophyllin

Theophyllin fördert auch die Reinigung der Bronchien durch Beseitigung von Schleim. Es steigert außerdem die Herzleistung und unterstützt die Nieren bei der Flüssigkeitsausscheidung aus dem Körper. Weitere, für Palliativpatienten positive Wirkungen bestehen in

  • Anregung des Atemzentrums im Gehirn
  • Verminderung von Müdigkeit
  • Steigerung der Aufmerksamkeit
  • Unterstützung der Motorik

 

Die Dosis muss individuell bestimmt werden

Theophyllin wirkt bei jedem Patienten unterschiedlich stark (unter anderem in Abhängigkeit vom Alter). Das hat zur Folge, dass die für den Einzelnen erforderliche Dosis von Patient zu Patient unterschiedlich sein kann. Die Dosis muss individuell ermittelt werden. Außerdem sind einige wichtige Nebenwirkungen des Theophyllins bei dessen Anwendung zu beachten:

  • Gefahr der Abhängigkeit, weil Theophyllin eine gewissen Ähnlichkeit mit den anregenden Weckaminen ("Hallo-Wach") aufweist. Die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung ist für sehr schwer kranke und unter Umständen bereits sterbende Palliativpatienten in der Regel nicht mehr relevant und sollte nicht dazu führen, diesen Menschen ein wirksames Medikament vorzuenthalten.
  • rasche Gewöhnung des Körpers an die Medikamentenwirkung, sodass die Wirksamkeit von Theophyllin im Laufe der Behandlung nachlässt
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • geringer Dosisabstand zwischen einer wirksamen und einer zu hohen Dosis, welche unter Umständen zu Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen und Krampfanfälle führt. Daher muss immer eine genaue Dosierung erfolgen. Hierbei kann es hilfreich sein, regelmäßig die Blutkonzentration von Theophyllin im Blut des Patienten zu messen, um die Gefahr einer Überdosierung rechtzeitig zu erkennen.

 

Akutmedikament - zur Dauertherapie nicht geeignet

Aufgrund seiner zuverlässigen Wirkung zur Linderung von Luftnot auf der einen Seite und der Gefahr von Nebenwirkungen auf der anderen Seite sowie aufgrund des raschen Nachlassens der Wirkung bei einer Daueranwendung sollte Theophyllin hauptsächlich zur Besserung einer plötzlich aufgetretenen Luftnot eingesetzt werden. Als Dauertherapie zur Vorbeugung von Luftnot ist es nicht geeignet.

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