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Pressemitteilung 20.10.1999 |
Deutscher
Schmerzkongress
20.-24. Oktober 1999, München
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Junge Migränikerinnen haben ein erhöhtes
Schlaganfallrisiko |
Interessantes für Frauen ... |
Frauen, die unter Migräne leiden, haben ein erhöhtes
Schlaganfallrisiko. ,,Darum sollten sie nicht rauchen und - wenn weitere Risikofaktoren
hinzukommen - die Antibaby-Pille durch andere Verhütungsmethoden ersetzen", warnen
Experten auf dem Deutschen Schmerzkongress in München. |
Junge
Frauen mit Migräne sollten weitere Risikofaktoren meiden. |
Die Migräne ist zwar eine sehr belastende, medizinisch aber
vergleichsweise harmlose Erkrankung. Gleichwohl kann sie vor allem für junge Frauen unter
35 Jahren gefährlich werden: Sie haben ein um den Faktor 1,7 leicht erhöhtes Schlaganfallrisiko. Leiden die Frauen an einer Migräne
mit Aura, bei der den Kopfschmerzen neurologische Ausfallserscheinungen wie beispielsweise
Seh-, Gefühls- und Sprachstörungen vorausgehen, ist ihr Risiko nochmals höher. Es ist
um den Faktor 3 erhöht. Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, wächst vor allem
dann nochmals, wenn die Frauen rauchen. ,,Darum sollten Migränikerinnen keinesfalls zur
Zigarette greifen", warnt Professor Hans-Christoph Diener von der Neurologischen
Universitätsklinik in Essen. Allerdings sei die absolute Zahl der Schlaganfälle gering. |
Hormonelle
Verhütung ... verhüten. |
Gesichert ist, dass ältere Antibabypillen, die mehr als 50 Mikrogramm
Östrogen enthalten, das Schlaganfallrisiko von Migränikerinnen ebenfalls leicht
erhöhen. Ob dies indes auch für moderne, niedrig dosierte Kontrazeptiva gilt, ist noch nicht endgültig
geklärt. Zwar liefern zwei amerikanische Studien aus dem vergangenen Jahr auch hier
Verdachtsmomente, ,,doch dieses Ergebnis", so Diener, ,,muss noch mit Vorsicht
betrachtet werden, da die Zahl der untersuchten Frauen gering war und dadurch die
Statistik den US-Forschern einen Streich gespielt haben könnte." Gleichwohl, betont
Diener, ,,sollten Migränepatientinnen, die zusätzliche Risikofaktoren für einen
Schlaganfall haben, etwa Bluthochdruck oder hohe
Cholesterinwerte, nach Möglichkeit die ,,Pille" durch andere Verhütungsmethoden ersetzen. |
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Rückfragen an:
Prof. Dr. Hans-Christoph Diener
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen
Hufelandstraße 55
45122 Essen
Tel.: 0201-723-2460/61
Fax: 0201-723-590
e-mail: h.diener@uni-essen.deTop |
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